Meßdorfer Feld Joggerin attackiert und zu Boden gerissen Von Axel Vogel
BONN. Eine 26-jährige Joggerin ist am Mittwochmittag im Meßdorfer Feld von einem bislang Unbekannten von hinten attackiert und zu Boden gerissen worden. Der Täter konnte flüchten.
Zu einer brutalen Attacke auf eine Joggerin ist es am Mittwochmittag auf dem Meßdorfer Feld gekommen. Nach Informationen des General-Anzeigers wurde die Frau gegen Mittag von einem unbekannten Täter von hinten angegangen, gewürgt und dann zu Boden geworfen. Laut Polizeisprecher Frank Piontek handelt es sich um eine 26 Jahre alte Frau.
Den Ablauf aus Polizeisicht schildert Piontek ähnlich: Die Frau war in Richtung der "Weißen Brücke" gelaufen, als sie plötzlich von einem Mann von hinten festgehalten und anschließend zu Boden geworfen wurde. Der Unbekannte habe dann die am Boden liegende 26-Jährige attackiert. Möglicherweise weil sich die Joggerin wehrte und laut um Hilfe rief, ließ der Angreifer laut Polizei von ihr ab und lief davon, vermutlich in Richtung Dransdorf. Ein Rettungswagen brachte die nach Informationen des General-Anzeigers leicht am Kopf verletzte Frau in ein Krankenhaus.
Wie Piontek mitteilte, konnte die 26-Jährige nach einer ambulanten Behandlung wieder nach Hause gehen. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem Tatverdächtigen verlief allerdings bislang ergebnislos. Ob möglicherweise ein Zusammenhang zu ähnlichen Vorfällen in der Umgebung in den letzten Monaten besteht, prüft die Polizei derzeit. So soll erst am 4. September eine Joggerin in Endenich von einem Unbekannten sexuell bedrängt worden sein. Die 27-Jährige war nach einer Mitteilung der Polizei gegen 22.45 Uhr auf der Erich-Hoffmann-Straße in Richtung Von-Weichs-Straße unterwegs gewesen, als sie von einem etwa 25 Jahre alten Mann angesprochen und dann angegangen wurde. Weil sich die Frau mit Reizgas verteidigte, das sie dem Täter in die Augen sprühte, floh der Angreifer damals.
Da nach der jüngsten Attacke auf dem Meßdorfer Feld der Täter flüchtig ist, bittet die Polizei um Hinweise. Gesucht wird nach einem etwa 30 Jahre alten Mann mit einem blassen Teint, der etwa 1,75 Meter groß ist, einen grauen Dreitagebart und eine Brille trug. Bekleidet war der Angreifer mit einer dunklen Jacke. Hinweise unter Tel. 0228 /150.
Bereits 2010 wurden mehrere Joggerinnen im Meßdorfer Feld von einem 33-Jährigen sexuell belästigt. Der Täter wurde ein Jahr später zu einer Geldstrafe verurteilt.
POLIZEI BITTET UM HINWEISE Meßdorf: Ist das der Grapscher?
BONN –
Nach der Attacke auf eine Joggerin (26) sucht die Polizei jetzt mit einem Phantombild nach dem mutmaßlichen Täter. Der Mann (älter als 30, etwa 1,75 Meter groß) soll die Frau im Meßdorfer Feld angegriffen, sie zu Boden gerissen und sogar gewürgt haben.
Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch gegen 13.15 Uhr. Da der Grapscher bislang noch nicht gefasst werden konnte, bittet die Polizei dringend um Hinweise: Wer erkennt den Mann auf den Phantombild wieder? Tipps bitte an Tel. 02 28/1 50.
BONN. Vor einer Woche ist eine 26-jährige Joggerin gegen Mittag auf dem Meßdorfer Feld von hinten überfallen, gewürgt und dabei leicht verletzt worden. Die Polizei verteilt seit Tagen Flugblätter mit dem Phantombild des Unbekannten. Auch gestern war der Duisdorfer Bezirksbeamte Roland Krebs wieder auf dem Feld unterwegs.
Fast alle Spaziergänger, Radfahrer und Jogger, die er anspricht, haben von dem Überfall gehört. "Das beschäftigt mich schon sehr", sagt Brigitte Boller (53), "schließlich jogge ich hier auch oft. Aber das werde ich auch weiter tun. Das kann ja wohl nicht sein, dass wir uns jetzt deswegen einschränken lassen."Polizist Krebs freut sich über diese Antwort. "Das sollten auch alle anderen weiterhin tun", sagt er. Angst sei ein schlechter Ratgeber. Schließlich sei das Meßdorfer Feld ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Bürger der umliegenden Stadtteile Endenich, Dransdorf, Lessenich/Meßdorf und Duisdorf. Doch Brigitte Boller weiß auch, dass vor allem die jüngeren Frauen, die auf dem Feld regelmäßig joggen oder spazieren gehen, zurzeit ziemlich verunsichert sind. "Meine Tochter sagt jedenfalls, sie werde hier wohl nicht mehr allein joggen."
Krebs versteht die Sorge gut. "Sie sollte weiter laufen", rät er. "Vielleicht probiert sie es mal zu zweit mit einer Freundin oder in einer Gruppe", sagt der Polizeibeamte. Eine andere Frau, die mit Walkingstöcken soeben die Stelle passiert, wo der Mann die junge Frau überfiel, gibt sich zunächst wenig beeindruckt. "Das kann schließlich überall passieren", meint sie, "aber deswegen bleibe ich nicht zu Hause". Dann räumt sie ein: Ein bisschen mulmig sei ihr allerdings schon, wenn sie auf ihrer gewohnten Strecke unterwegs sei. "Ich versuche einfach, nicht daran zu denken", sagt sie.Ein Radfahrer hält an, "gut, dass die Polizei hier Präsenz zeigt", ruft er Krebs zu. "Ich drehe eigentlich seit Jahren täglich meine Runde hier, wenn ich im Dienst bin", sagt Krebs. Auch sonntags. "Dann sind auf dem Feld besonders viele Menschen unterwegs", weiß er. Viele kennt er von Ansehen. Darunter auch zahlreiche Jugendliche, die sich gerne auf der Brücke über den Bahngleisen treffen. Krebs unterhält sich oft mit ihnen und ermahnt sie auch schon mal, sich zu benehmen. "Leider kennt bisher niemand den Täter", sagt er und reicht das Flugblatt einer Frau, die wie so viele andere gerade mit ihrem Hund auf dem Feld spazieren geht. "Meine Freundinnen und ich reden ständig von dem Überfall", erzählt sie. Ihre Tochter jogge auch regelmäßig auf dem Feld. "Wir haben ihr gesagt, sie soll erst einmal nicht mehr auf dem Weg am Bach entlang laufen."Krebs rät vor allem zur Aufmerksamkeit. Auch sollte man bei allen Outdoor-Sportarten möglichst keine Kopfhörer tragen. "Dann bekommt man wenig mit, was um einen herum passiert", weiß er aus Erfahrung. Polizeisprecher Frank Piontek empfiehlt zudem, an einem Selbstbehauptungskursus teilzunehmen. "Erfahrene Trainer des Polizeisportvereins und Präventionsspezialisten trainieren mit Frauen wirksame Verhaltensvarianten für Gefahrensituationen", versichert er.