Gesucht werden immer noch die Entführer und Mörder des Kindes, auch noch nach 62 Jahren. Deshalb stelle ich den Fall unter ungelöste Mord- und Kriminalfälle ein. Ich hoffe, die Ermittler haben viel Erfolg! Im Link ist noch ein kleines Video.
16.03.22
Durchbruch in 62 Jahre altem Cold Case: "Little Miss Nobody" hat endlich einen Namen
Am 31. Juli 1960 tauchte in Arizona die verbrannte Leiche eines Kindes auf, doch seine Identität konnte nie geklärt werden. Nun haben Ermittler das 62 Jahre alte Rätsel dank modernster Technik gelöst. Damit hat die Tote, die die Polizei "Little Miss Nobody" getauft hatte, endlich einen Namen – und eine Geschichte. Abgeschlossen ist der Cold Case aber noch lange nicht.
Beamte nutzten modernste DNA-Technik und Gesichtsrekonstruktionen, um das 62 Jahre alte Rätsel zu lösen. Bei dem getöteten Kind handelt es sich um Sharon Lee Gallegos, so die Ermittler bei einer Pressekonferenz in Prescott (US-Bundesstaat Arizona). Die Vierjährige war am 21. Juli 1960 aus dem Garten ihrer Oma in Alamogordo (US-Bundesstaat New Mexico) entführt worden, wo sie mit anderen Kindern gespielt hatte.
Zehn Tage später war die Kinderleiche entdeckt worden – rund 870 Kilometer entfernt, in der Sonora-Wüste im US-Bundesstaat Arizona. Schon damals nahm die Polizei zunächst an, es könne sich um die entführte Sharon handeln. Doch Ermittler schätzten das Alter der Toten falsch ein, hielten sie für älter. Auch ein Vergleich von Kleidung und Fußabdrücken habe keine Übereinstimmung ergeben, sagte Tom Boelts, Lieutenant von Yavapai County. Ein fataler Fehler, wie sich 62 Jahre später zeigen sollte.
2014 rollte die Polizei den Cold Case neu auf, konzentrierte sich bei ihren Recherchen vor allem auf alte Zeitungsartikel. Ein Jahr später wurde die unbekannte Leiche aus der Wüste exhumiert, die in einem anonymen Grab unter dem Namen "Little Miss Nobody" beigesetzt worden war. Wie "ABC" berichtet, hatten die Einwohner der nahe gelegenen Gemeinde Prescott damals Geld für ihre Beerdigung gesammelt, um dem Kind einen Abschied in Würde zu bereiten.
Doch DNA-Proben brachten keinen Fortschritt, 2015 seien die Tests noch nicht weit genug gewesen, um eine neue Spur zu finden. Erst eine 3D-Gesichtsrekonstruktion 2016 gab dem Kind ein Gesicht und führte letztlich zu dem Ergebnis, dass es sich tatsächlich um die 1960 entführte Sharon handelt.
Das habe nun auch ein privat finanzierter DNA-Abgleich der Leiche mit einem nahen Verwandten der Vierjährigen zweifelsfrei beweisen. Das Büro des Sheriffs und die texanische DNA-Firma "Othram" hatten "ABC" zufolge Anfang des Jahres umgerechnet rund 3.650 Euro gesammelt, um die speziellen Testungen bezahlen zu können.
"1960 hatten die Menschen keine Ahnung, dass DNA überhaupt eine Technologie sein würde - sie wussten nicht einmal, wie man sie nennen sollte, sie existierte nicht", sagte David Rhodes, Sheriff von Yavapai County. "Aber irgendwie haben sie genügend Nachforschungen angestellt, um all die Dinge zu bewahren, zu dokumentieren und in Erinnerung zu rufen, damit wir eines Tages an diesen Punkt gelangen konnten."
Abgeschlossen ist der Fall damit aber nicht. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns", sagte Boelts. "Wir wollen noch immer die Leute identifizieren, die sie entführt haben. Wir wollen nach wie vor die Frage beantworten, was in den zehn Tagen zwischen der Entführung und dem Auffinden des Kindes passiert ist. Wir arbeiten also weiter."
Sharon spielte draußen mit zwei anderen Kindern, als sie am 21. Juli 1960 entführt wurde, sagten die Behörden.
Ihre Spielkameraden, die zu Zeugen wurden, sagten, eine dunkelgrüne Limousine, ein Plymouth oder Dodge von 1951 oder 1952, sei vor dem Haus vorgefahren. In dem Auto saßen ein weißer Mann, der fuhr, und eine Frau. Eines der Kinder sagte auch, dass zwei Kinder im Auto waren, darunter ein Junge mit Sommersprossen.
Boelts sagte, die Frau habe versucht, Sharon mit dem Versprechen neuer Kleidung und Süßigkeiten ins Auto zu locken, aber die 4-Jährige weigerte sich. „Die Frau stieg dann aus dem Auto, packte Sharon am Ellbogen und zog sie ins Auto“, sagte er. Die Polizei von Alamogordo errichtete Straßensperren, aber Sharons Entführer wichen ihnen aus.
Boelts sagte, sie hätten Informationen, die eine Frau in den Tagen vor der Entführung des kleinen Mädchens am Sonntag in der Kirche und im Haus eines Nachbarn nach Sharon und ihrer Mutter gefragt hatte.
Viele Fragen bleiben. Wer waren der Mann und die Frau? Was geschah zwischen dem 21. Juli, als Sharon entführt wurde, und dem 31. Juli, als ihre Leiche gefunden wurde? Könnte der sommersprossige Junge heute noch leben?
Sharons Neffe Rey Chavez sagte am Dienstag, seine Mutter sei 15 Jahre alt gewesen, als ihre kleine Schwester entführt wurde. „Es hat unser Leben geprägt“, sagte er.
Er wurde 1965 geboren und hat seine Tante nie kennengelernt. „Als wir aufwuchsen, haben wir als Familie nicht zu viel darüber gesprochen. Ich war wahrscheinlich 12 Jahre alt, als ich endlich den Mut hatte, meine Mutter nach ihr zu fragen.“
Er erfuhr, dass seine Tante schon in so jungen Jahren „sehr resolut“ gewesen war. Sie liebte es, mit ihren Cousins im Freien zu spielen, mit ihren älteren Geschwistern zusammen zu sein und Besorgungen in dem kleinen Lebensmittelgeschäft um den Block zu erledigen.
Chavez' Botschaft an die Entführer seiner Tante war einfach. "Warum? Warum sie wählen?"
Zehn Tage nach Sharons Entführung, am 31. Juli 1960, wurden die Überreste eines Kindes von einem Schullehrer in Las Vegas gefunden, der mit seiner Familie nach Steinen suchte. Sie wurde teilweise in einer sandigen Auswaschung an der Alamo Road begraben, anderthalb Meilen vom Highway 93 entfernt, außerhalb von Congress, Arizona.
ZitatSie wurde teilweise in einer sandigen Auswaschung an der Alamo Road begraben, anderthalb Meilen vom Highway 93 entfernt, außerhalb von Congress, Arizona.
Das Gebiet sollte man sich mal ansehen im Link (mit Video). Da ist es wirklich Glück gewesen, dass die Leiche überhaupt gefunden wurde.
Ich hab mich nicht verhört, ab Minute 32:00 der Pressekonferenz sagt der Neffe von Sharon Lee, dass ihr Bruder (Roberto Juan Gallegos) in Deutschland wohnt.