STAATSANWALTSCHAFT ERMITTELT Mysteriöser Todesfall im Klinikum gibt Rätsel auf
Am 11. Oktober lag ein Patient tot in seinem Zwei-Bett-Zimmer. Die Schläuche seiner Lungendrainage waren zerschnitten.
Sabine Schicke
OLDENBURG Ein mysteriöser Todesfall im Klinikum gibt der Staatsanwaltschaft Oldenburg weiter Rätsel auf. Ein 85-jähriger Patient war dort am 11. Oktober frühmorgens tot in seinem Zwei-Bett-Zimmer aufgefunden worden – und zwar mit zerschnittenen Schläuchen seiner Lungendrainage. Diese medizinischen Geräte werden eingesetzt, um Wasser aus der Lunge abfließen zu lassen.
Wie Dr. Frauke Wilken von der Staatsanwaltschaft Oldenburg am Montag auf Nachfrage der NWZ berichtete, ermittelt die Staatsanwaltschaft, ob der Kranke seinem Leben selbst ein Ende setzte oder getötet wurde. In diesem Zusammenhang sei auch ein Schälmesser des Bettnachbarn beschlagnahmt worden. Gegen den Bettnachbarn bestehe kein dringender Tatverdacht. „Aber wir müssen in so einem Fall in alle Richtungen ermitteln“, sagte die Sprecherin.
Der 73-jährige Mann aus Leer hatte das Klinikum nach dem Vorfall verlassen und einen Strafverteidiger mit Vertretung seiner Interessen beauftragt. Rechtsanwalt Folkert Adler aus Leer wollte zwar zu dem Fall keine Stellung nehmen, bestätigte jedoch das Mandat.
Martina Hayen, stellvertretende Geschäftsführerin des Klinikums Oldenburg, erklärte, dass man die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach Kräften unterstützte. „Auch wir haben ein Interesse daran, dass der Fall aufgeklärt wird.“ Aus Datenschutzgründen schwieg sie zu den Patientendaten.
Lungendrainage zerschnitten Polizei ermittelt nach Todesfall im Klinikum Oldenburg Vom 28.10.2014, 15:40 Uhr
Osnabrück. Ein mysteriöser Todesfall im Klinikum Oldenburg beschäftigt weiterhin die Ermittler. Ein 85-jähriger Mann war vermutlich gestorben, weil lebensnotwendige Schläuche durchschnitten wurden. Mit einem Obduktionsergebnis rechnet die Staatsanwaltschaft frühstens in der kommenden Woche.
Das sagte Staatsanwältin Frauke Wilken am Dienstag gegenüber unserer Redaktion. Wie berichtet, war der Mann am 11. Oktober leblos in seinem Zimmer gefunden worden, das er sich mit einem anderen Patienten geteilt hatte.
Nach Angaben des Klinikums hatte das Personal morgens Alarm geschlagen. Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos. Da bei dem Mann medizinische Schläuche durchtrennt worden waren, informierte die Klinik die Polizei.
Wie unsere Redaktion aus Ermittlerkreisen erfuhr, ist der 85-Jährige mutmaßlich erstickt, weil auch Schläuche seiner Lungendrainage zerschnitten worden waren. Die Drainage sorgt dafür, das Wasser aus den Lungen fließen kann.
Suizid oder Fremdverschulden? Die Polizei untersucht derzeit, ob der Mann die Schläuche selbst durchgeschnitten hat oder ob jemand anders dafür verantwortlich ist. Der Tote teilte sich das Zimmer mit einem weiteren Mann, der nach Angaben der Nordwestzeitung (NWZ) 73 Jahre alt ist und aus Leer stammt.
Die Polizei beschlagnahmte ein Schälmesser, das dem 73-jährigen gehören soll. Die beschädigten Apparaturen und das Messer werden beim Landeskriminalamt in Hannover untersucht.
Laut Staatsanwältin Wilken besteht gegen den Zimmernachbarn aber kein dringender Tatverdacht. „Wir ermitteln in alle Richtungen.“ Sowohl Suizid als auch Fremdverschulden seien nicht ausgeschlossen.
Weiter wollte Wilken sich mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern.
Auch die Klinik macht keine weiteren Angaben zu dem Fall. „Wir sind schockiert, dass dies in unserer Klinik geschehen ist und bedauern den Tod unseres Patienten zutiefst. Unser Mitgefühl gehört den Angehörigen und der Familie“, heißt es in einer Stellungnahme der Klinikleitung.
Atemschlauch und Kabel durchtrennt Mysteriöser Todesfall in Klinik Hans Ettemeyer 29.10.20140 Oldenburg (het). Ein ungewöhnlicher Todesfall im Klinikum Oldenburg beschäftigt zurzeit die Staatsanwaltschaft. In einem Zweibettzimmer des Krankenhauses ist ein 85-jähriger Patient tot aufgefunden worden.
Ein ungewöhnlicher Todesfall im Klinikum Oldenburg beschäftigt zurzeit die Staatsanwaltschaft. In einem Zweibettzimmer des Krankenhauses ist ein 85-jähriger Patient tot aufgefunden worden. Kabel und Schläuche, die ihn nach einer Operation zur Kontrolle von Atem, Herzschlag und anderen Körperfunktionen mit medizinischen Geräten verbanden, waren durchtrennt. Ob der Patient die Verbindungen selbst durchschnitten hat, um seinem Leben ein Ende zu setzen, oder ob sich jemand anderes an den Geräten zu schaffen gemacht hat, ist bislang unklar. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Oldenburg, Frauke Wilken, am Dienstag . Die Staatsanwaltschaft stellte ein Schälmesser sicher, dass einem Bettnachbarn des Toten gehört. Es wird nun gemeinsam mit den durchtrennten Schläuchen und Kabel beim Landeskriminalamt auf DNA-Spuren untersucht. Der 73-jährige Mitpatient lag noch in seinem Bett, als der Vorfall bemerkt wurde. Er wurde in ein anderes Krankenhaus verlegt. Es bestehe gegen diesen Mann jedoch kein dringender Tatverdacht, sagte Frauke Wilken. Der Vorfall hat sich bereits am 11. Oktober ereignet, ist aber erst jetzt in der Öffentlichkeit bekannt geworden.