Um ein Bewegungsbild zu erstellen, sucht die Polizei Wolfsburg Zeugen, die den 46-Jährigen in den Tagen vor dem Donnerstag gesehen haben.
Bislang ist es für die Ermittler noch ein Rätsel, was der 46-jährige Hannoveraner, dessen Leiche am Donnerstag in einem Gebüsch an der Braunschweiger Straße entdeckt wurde, in Wolfsburg machte. Die Ermittler kündigen an, dass sie noch Zeit für weitere Untersuchungen benötigen. Nun haben sie Fotos des Toten veröffentlicht.
Um ein Bewegungsbild zu erstellen, suchen die Beamten Zeugen, die den 46-Jährigen in den Tagen vor dem Donnerstagnachmittag gesehen haben oder Informationen dazu geben können, wo und warum sich der Verstorbene in der letzten Zeit in Wolfsburg aufgehalten hat.
Auch Kontaktpersonen sind für die Ermittler von großem Interesse. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig hat der zuständige Richter am Amtsgericht nun die Veröffentlichung der Fotos angeordnet. Der Mann war am Donnerstagnachmittag des 11. November tot in einem Gebüsch an der Braunschweiger Straße gefunden worden.
Natürliche Todesursache oder Fremdverschulden – die Ermittler schließen noch nichts aus Der Tote wurde Freitagmittag in der Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) obduziert. Das Ergebnis ist allerdings nicht eindeutig, teilte die Polizei am Montag mit. „Weitere Untersuchungen müssen durchgeführt werden, die zeitaufwendig sind. Mit belastbaren Ergebnissen ist erst in einigen Wochen zu rechnen“, erklärte Polizeisprecher Thomas Figge. Und weiter: „Nach wie vor kommen sowohl eine natürliche Todesursache als auch ein Fremdverschulden in Betracht.“
Gleichwohl schießen längst die Gerüchte über einen angeblichen Verbrechenshintergrund ins Kraut: von Rockerkriminalität ist da etwa die Rede, oder von Verbindungen des Toten zu Ausländerbanden. Würde jemand, der einem anderen nach dem Leben trachtet, diesen an einer der Hauptverkehrsadern von Wolfsburg töten beziehungsweise dessen Leiche dort verstecken, wo tagtäglich Tausende Autos vorbeifahren und genau gegenüber auch noch eine Tankstelle steht? Ausschließen dürfen die Ermittler nichts.
Die Leiche entdeckte erst ein Hund, dann sein Frauchen
Das einzige, was bislang sicher ist: Der Tod des Mannes war kein Suizid. Es stellt sich daher die Frage, wie der Mann beziehungsweise seine Leiche an den Fundort gelangte. Dort erinnert heute nichts mehr an den Großeinsatz vergangene Woche. Neues Laub ist schon herabgefallen. Lediglich an ein paar an Zweigen hängen noch die Reste vom rot-weißen Absperrbändern der Polizei. In der direkten Nähe des Leichenfundorts führt kein Fußweg vorbei. Nach Informationen unserer Zeitung war es der Hund einer Zeugin, der am Donnerstag Witterung bei den Gebüschen aufnahm, ehe sein Frauchen nachschaute und dann die Leiche entdeckt hat.
Um mehr Licht ins Dunkel zu bringen, versuchen die Ermittler nun, die letzten Tage im Leben des Toten zu rekonstruieren. Sie starten einen Aufruf und bitten alle Zeugen, sich zu melden, wenn ihnen was im Bereich zwischen der Röntgenstraße und der Theaterzufahrt aufgefallen ist. Als Zeitraum wird Dienstag, 9. November, bis Donnerstag, 11. November, angegeben. Es kann demnach nicht ausgeschlossen werden, dass die Leiche des Manns schon zwei Tage hinter dem Gebüsch lag, ehe sie entdeckt wurde.
Hinweise an die Polizei unter Telefon (05361) 46460.