Ungelöste Mord- und Kriminalfälle
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Köln: "Wirklich helfen können wir denen nicht" | Gericht verurteilt Angeklagte in 20 Minuten
Exhibitionisten, Taschendiebe, Obdachlose, die freiwillig in Haft überwintern möchten: Vor dem Schnellgericht werden Fälle verhandelt, wenn die Täter keinen festen Wohnsitz haben.
Es tagt das Schnellgericht. Auf dem Plan stehen für diesen Tag neun Verhandlungen, für jede sind 20 bis 25 Minuten eingeplant. Das scheint kurz, ist aber am Amtsgericht nicht unüblich. Schnellgericht für Menschen ohne festen Wohnsitz
Zitat "Schnellgericht" heißt nicht etwa, dass hier mit heißer Nadel Urteile gestrickt werden, sondern bezieht sich auf etwas anderes, erklärt Gerichtssprecher Maurits Steinebach: "Für das beschleunigte Verfahren muss die Beweislage geeignet sein – also relativ deutlich, und der Sachverhalt muss einfach sein."Dazu komme ein anderer Aspekt: Vor dem Schnellgericht stehen Menschen, die in Deutschland keinen festen Wohnsitz und keine Postadresse haben. Die Justiz hätte also keine Möglichkeit, sie später zu einem Verfahren zu laden
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Im letzten Fall des Tages geht es um einen Exhibitionisten. Seine Pflichtverteidigerin, eine junge Anwältin mit leuchtend bunter Designerhandtasche, sorgt sich schon im Vorfeld, ob die Abstände zwischen den Stühlen groß genug sind: "Der hat Läuse, haben die mir in der Justizvollzugsanstalt gesagt.
Tja, bei Menschen die auf der Straße leben müssen, bleibt das nicht aus?
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
ZitatEr gibt zu, dass er versucht hat, sich mit gefälschten griechischen Papieren als EU-Bürger auszugeben, obwohl er in Deutschland kein Aufenthaltsrecht hat. Dafür erhält er nun eine Geldstrafe von 35 Tagessätzen zu je vier Euro.
Das sagt schon wieder alles. Gefälschte Papiere, kein Aufenthaltsrecht: Geldstrafe?
ZitatZwei andere Männer kommen später mit einer Verfahrenseinstellung davon: Auch sie haben gegen das Aufenthaltsgesetz verstoßen, hatten aber keine gefälschten Papiere.
Das Wort "Abschiebung" sucht man hier und im Fall oben vergeblich.
Auch bei dem obdachlosen arbeitslosen Schweißer, der im Laden stehlen wollte um anschließend im Gefängnis überwintern zu dürfen, wird das Verfahren eingestellt. Dumm gelaufen.
Und dann sind da noch Hartz IV - Empfänger, die ein Smartphone im Wert von 1000 Euro gestohlen haben, um es zu verkaufen. Das gemeinsame Budget der beiden reiche nicht aus. Aufgebrummt bekommen sie eine Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je 5 Euro. Wovon sollen sie das bezahlen?