PÄDOPHILER FEUERWEHRMANN Party-Paradies wurde zur Missbrauch-Hölle
Das «Paradies» nannte der 55-jährige Helmut W. seinen Partyraum. Jungen durften dort rauchen, flippern, Playstation spielen. Im Gegenzug soll sich der freiwillige Feuerwehrmann diverse Heimlichkeiten herausgenommen haben. Dabei war er kein Unbekannter.
Er war Feuerwehrmann aus Berufung, früher mal Schornsteinfeger, er machte im Kirchweihverein mit: Helmut W. war kein unbeschriebenes Blatt im kleinen Pfreimd, 5500 Einwohner in Mittelbayern. Dass es gegen den 55-jährigen schon früher Missbrauchsvorwürfe gegeben hatte, wussten viele Leute im Dorf laut Berichterstattung der Bild-Zeitung. Dass er sich so gern mit 12- bis 15-Jährigen umgab, fanden einige zumindest seltsam. Dennoch ließen Eltern zu, dass ihre Kinder bei dem Mann abhingen.
Missbrauch: Warum Feuerwehrmann Helmut W. seinen Partykeller «Paradies» nannte
Für die Jugendlichen war der Partykeller im Wohnhaus des Helmut W. tatsächlich ein Paradies. Hier durften sie rauchen und sich die Finger an der Playstation wund spielen. Im Garten fanden Grillfeste und Lagerfeuer statt, das geräumige Haus mit Grundstück galt als inoffizieller Jugendtreff.
Doch der Grund, warum Helmut W. seinen Hobbyraum als Paradies bezeichnet, ist wohl ein anderer. Inzwischen sitzt der Mann in Untersuchungshaft, denn einer seiner jugendlichen Bekanntschaften vertraute sich Anfang September seinen Eltern an. Helmut W. soll ihn sexuell missbraucht haben.
Missbrauch in Pfreimd: Eltern wussten von Vorwürfen gegen Feuerwehrmann
Kaum war das Eis gebrochen, regnete es Anzeigen. Fünf weitere Jugendliche packten aus. Der 55-Jährige lebte laut lokalen Zeitungsberichten allein in dem großen Haus, seit seine Mutter vor ein paar Jahren starb. Eine Frau habe er nie gehabt. In der Bild-Zeitung äußert sich einer der Jungen, die regelmäßig im Paradies ihre Nachmittage verbrachten. Bernhard P. ist heute 18, er sei nie von Helmut W. angefasst worden, sagt er: «Ich wusste, dass es mal Missbrauchs-Vorwürfe gegen ihn gab. Aber ich dachte, er hat sich geändert. Mir hat er nie was getan.»
Bernhard berichtet, dass ein Vater den Feuerwehrmann sogar direkt auf die Vorwürfe angesprochen habe: «Mein Sohn darf bei dir bleiben, aber wenn du ihn anlangst, schneid ich dir eigenhändig den Zipfel ab», zitiert er den Mann. Die Polizei bestätigte der Mittelbayerischen Zeitung, dass gegen Helmut W. vor geraumer Zeit wegen ähnlicher Vorwürfe ermittelt worden sei.
Sexueller Missbrauch von Kindern in Pfreimd: Jetzt ist es Zeit, das Schweigen zu brechen!
Es ist eine Geschichte, die einem einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt: Ein 55-Jähriger aus Pfreimd steht in dringendem Tatverdacht, über längere Zeit hinweg Kinder sexuell missbraucht zu haben. Seit dem 8. September sitzt der Mann in U-Haft. Die Polizei sucht nun nach weiteren Opfern.
Die Nachricht über die Festnahme hat in ganz Pfreimd eine seltsame Mischung an Gefühlen ausgelöst. Entsetzen, aber auch Erleichterung, denn offenbar wussten viele, was sich hinter den Mauern des Hauses abgespielt hat, in dem der 55-Jährige wohnte. Davon geht auch die Polizei aus, denn sie bittet eindringlich, dass jeder, der auch nur kleinste Hinweise geben kann, diese an die Polizei weitergibt.
Eine "Handvoll Hinweise", so Michael Rebele, Pressesprecher am Polizeipräsidium Oberpfalz in Regensburg, habe es bereits gegeben, aber man gehe von einer "weit größeren Dimension von Straftaten gegen Kinder" aus. Deshalb sei jeder noch so kleine Hinweise von Bedeutung, auch scheinbar kleine Begebenheiten könnten am Ende wichtig sein, um das Puzzle in diesem Fall zusammenzusetzen. Denn, so Rebele, "die Ermittler sind sich sicher, dass hier sehr viel mehr in der Bevölkerung bekannt ist".
Beim Wochenblatt melden sich erste Bürgerinnen und Bürger, ja, das sei schon immer verdächtig gewesen. Angeblich, so die Aussagen, sei der Mann bereits vor 25 Jahren wegen eines ähnlichen Deliktes zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Dies aber kann die Polizei aktuell nicht bestätigen.
Über viele Jahre, so die Pfreimder, habe es immer wieder Vorfälle gegeben, Kinder seien alkoholisiert nach Hause gekommen, nachdem sie beim Verdächtigen waren. Offenbar so eine Art "Jugendtreff" habe der Mann installiert, so Polizeisprecher Rebele. Das bestätigen auch wiederum die Zeugen, die sich beim Wochenblatt gemeldet haben. Regelmäßig seien Kinder, "so ab elf Jahren", zu Besuch gewesen. Auch ins Zeltlager soll er mit den Kindern gefahren sein, in Vereinen soll er in der Jugendarbeit engagiert gewesen sein.
Auch Hinweise an die Polizei habe es wohl gelegentlich gegeben, die aber brachten offenbar nie etwas Greifbares, denn die Ermittlungen sind aktuell erst angelaufen, so Rebele, lange Vorermittlungen vor der Verhaftung habe es nicht gegeben. Ein aktueller Fall sei angezeigt worden – dann habe man seitens der Polizei sofort gehandelt und den Mann festgenommen.
Hubert Betz ist dritter Bürgermeister in Pfreimd, er vertritt gerade Bürgermeister Richard Tischler, der im Urlaub ist. "Ich bin 52 Jahre, ein Pfreimder, da hat man natürlich mitbekommen, was geredet wird", sagt er gegenüber dem Wochenblatt. So manches im Zusammenhang mit dem Verdächtigen sei einem zugetragen worden, so Betz, man habe zwar nie gewusst, ob und in welchem Umfang die Vorwürfe stimmen, gekannt habe man sie aber. "Man hat was gehört", sagt Betz. Auch eine Verurteilung "vor über 20 Jahren" sei im Ort bekannt, so Betz.
Der Bürgermeister bittet alle, die Angaben machen können, sich bei der Polizei zu melden. "Pfreimd ist ein kleiner Ort, jeder kennt jeden, der Mantel der Verschwiegenheit ist groß!" Es sei an der Zeit, dass die Betroffenen "über ihren Schatten springen" und Taten zur Anzeige bringen. Auch, so Betz, wenn sie schon länger zurückliegen. Er könne jeden verstehen, der nichts mehr mit so alten Geschichten zu tun haben will, damit alles nicht aufgewühlt wird, "aber wenn einige über ihren Schatten springen, dann liegen sehr viele Fakten auf dem Tisch".
Und darauf setzt auch die Polizei, die davon ausgeht, dass es viele Zeugen, ja, Opfer gibt. "Aufgrund der Dimensionierung der Taten gegenüber Kindern geht der Appell der Fahnder erneut an die Personen, die Hinweise auf weitere Übergriffe geben können, sich mit der Kriminalpolizeiinspektion Amberg unter der Telefonnummer 09621/ 8900 in Verbindung zu setzen. Dies kann der Klärung weiterer Straftaten im Zusammenhang mit dem in U-Haft Sitzenden dienen", heißt es dazu in der Pressemitteilung der Polizei.
Missbrauch in Pfreimd Bislang fünf mögliche Opfer bekannt
Im Missbrauchsfall von Pfreimd sind der Polizei bislang fünf mögliche Opfer bekannt. Bei allen Betroffenen handelt es sich um Jungen, die jünger als 14 Jahre sind, sagte ein Polizeisprecher.
Stand: 19.09.2014
Beschuldigt wird ein 55 Jahre alter Mann, der über viele Jahre hinweg in seinem Privathaus eine Art inoffiziellen Jugendtreff führte und so Kontakt zu Kindern und Jugendlichen suchte. Die Ermittler gehen weiterhin davon aus, dass es noch viele weitere Betroffene gibt, die über die Jahre mit dem Mann Kontakt hatten und möglicherweise auch sexuell missbraucht wurden.
Mann war polizeibekannt Der Mann war der Polizei offenbar bekannt. Laut Staatsanwaltschaft Amberg machte der Mann bei seiner Haftvorführung bereits entsprechende Angaben. So sagte der Mann, "dass Mitte der neunziger Jahre etwas ähnliches gewesen seil". Die Akten zu dem möglichen Vorfall sind laut Staatsanwaltschaft aber nicht mehr verfügbar, da die vorgeschriebene Aufbewahrungsfrist abgelaufen ist. Die Aussage des Beschuldigten könne somit nicht verifiziert werden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Amberg dem Bayerischen Rundfunk.
Bürgermeister ruft zur Aufklärung auf Der Vorfall schockiert die ganze Gemeinde. Bürgermeister Richard Tischler (Freie Wähler) zeigte sich tief betroffen. "Dies ist für mich eine Extremsituation", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Er kenne den Verdächtigen persönlich und sei im gleichen Alter. "Natürlich ist immer wieder spekuliert worden", sagte Tischler. Es sei aber aus der Bevölkerung niemals ein konkreter Verdacht gegen den Mann geäußert worden. Tischler richtete einen dringenden Appell an die Einwohner von Pfreimd.
"Ich hoffe, dass sich jetzt wirklich alle, die etwas dazu beitragen können, dass die Geschichte aufgeklärt wird, den Mut haben, sich zu melden." Bürgermeister Richard Tischler
Ein Dutzend Kinder und Jugendliche melden sich als Zeugen
Der Missbrauchsfall zieht immer weitere Kreise. Mittlerweile haben sich mehr als ein Dutzend Kinder und Jugendliche als Zeugen gemeldet, sagte Polizeisprecher Michael Rebele dem BR. Der 55 Jahre alte Mann soll in Pfreimd über viele Jahre hinweg Kontakt zu Jugendlichen gesucht haben. In seinem Haus unterhielt der alleinstehende Mann offenbar eine Art inoffiziellen Jugendtreff, in dem die Jugendlichen regelmäßig zusammenkamen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es in Pfreimd noch viele weitere Betroffene gibt, und bitten dringend um Hinweise.
Beweismaterial sichergestellt Der 55-Jährige sitzt seit 8. September in Untersuchungshaft. In seinem Haus wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, darunter diverse Datenträger, wie Polizeisprecher Rebele sagte. Von der Auswertung erhoffen sich die Ermittler neue Erkenntnisse zu möglichen sexuell motivierten Straftaten im Haus des Mannes.
MZ-Bericht Missbrauch in Pfreimd: Beschuldigter legt Teilgeständnis ab
Der 55-jährige Pfreimder, der Anfang September wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern verhaftet wurde, hat ein Teilgeständnis abgelegt.
Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, habe der Beschuldigte bei einer Vernehmung zugegeben, dass im Partykeller seines Hauses etwas in der Richtung der ihm gegenüber erhobenen Vorwürfe passiert sei. Dies teilte der Amberger Oberstaatsanwalt Thomas Strohmeier dem Blatt mit.
Wie ausführlich berichtet, kam der mutmaßliche Sex-Skandal Anfang September ans Tageslicht. Der Treffpunkt für junge Männer aus der ganzen Region hatte seit Jahrzehnten bestanden.
Skandal in der Oberpfalz: 15 Kinder jahrelang missbraucht? Mit einem Jugendtreff hat Helmut W. (55) die Kinder gelockt
In Pfreimd soll ein Mann soll 20 Jahre lang Kinder missbraucht haben. Mit einem Jugendtreff habe er sie angelockt. Jetzt haben sich zwei Buben an die Polizei gewendet.
Helmut W. lockte die Kinder mit einem Jugendtreff. Dann hat er sie mit Geld gefügif gemacht. Über 20 Jahre soll der Mann in Pfreimd in der Oberpfalz Kinder missbraucht haben.
Der 55 Jahre alte Mann war in vielen Vereinen tätig. Unter anderem beim Kolping Werk und in der Freiwilligen Feuerwehr. Vor etwa 20 Jahren gab es schonmal eine Anzeige gegen ihn – doch damals konnte ihm offenbar nichts nachgewiesen werden.
15 Hinweise auf Missbräuche soll es laut Polizei derzeit geben doch das so sagen die Beamten ist vermutlich nur die Spitze des Eisberges…