Die Polizei machte am Sonnabend auf dem Gelände der ehemaligen Donnerschwee-Kaserne den grausigen Fund. Ein 20-jähriger Oldenburger steht unter Mordverdacht. Aber viele Fragen zur Tat sind noch offen.
Rainer Dehmer
OLDENBURG Großeinsatz der Polizei auf dem Gelände der ehemaligen Donnerschwee-Kaserne: Beamte entdeckten dort am Sonnabend die Leiche einer jungen Frau. Den ganzen Nachmittag waren Experten damit beschäftigt, mögliche Spuren zu sichern. Nach derzeitigem Stand gehen die Ermittler von einem Tötungsdelikt aus. Unter dringendem Tatverdacht steht ein 20-jähriger Oldenburger. Gegen ihn soll Haftbefehl erlassen werden.
Nach nicht bestätigten Informationen dürfte sich die Tat am Freitagabend abgespielt haben. Möglicherweise wählte der Täter sein Opfer zufällig aus. Dazu und auch zur Identität der Toten wollte die Polizei am Sonntag nichts sagen. Auch zum Motiv und dem Ablauf der offenbar unblutigen Tat äußerten sich die Ermittler nicht. Polizeisprecher Mathias Kutzner kündigte für diesen Montag eine gemeinsame Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft an.
Nach bisherigen Erkenntnissen gab der Beschuldigte selbst den Hinweis auf die Tat. Er war am Sonnabend gegen 13 Uhr auf der Wache der Bundespolizei im Hauptbahnhof erschienen. Gegenüber den Beamten legte er ein Geständnis ab. Er sagte, dass er eine Frau getötet habe. Und er beschrieb auch die Stelle, an der die Tote zu finden sein sollte.
Mehrere Streifenwagen machten sich sofort auf den Weg zu der Kaserne. Gefunden wurde die tote Frau auf einem von Bäumen umgebenen Weg im Bereich der Schlieffenstraße – in unmittelbarer Nähe des internationalen Jugendprojektehauses (ehemaliges Kasino). Von der Straße aus war die Stelle wegen des starken Bewuchses nicht einsehbar. Der Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen.
Kurzfristig sperrte die Polizei die Schlieffenstraße von beiden Seiten ab. Nur Anwohnern wurde nach dem Vorzeigen des Personalausweises die Weiterfahrt gestattet. Derweil begannen Beamte der Spurensicherung in weißen Overalls mit ihrer Arbeit. Sie drehten rund um den Fundort der Leiche jedes Blatt und jeden Stein um.
Anwohner verfolgten das Treiben von der Straße aus mit bangen Blicken. „Wir wissen nicht, was da genau passiert. Aber wir machen uns große Sorgen wegen unserer Kinder“, erklärte ein junge Frau.
Der von der Bundespolizei festgenommene 20-Jährige wurde am Sonnabendnachmittag zum Polizeiamt am Friedhofsweg gebracht. Die dortige Vernehmung übernahmen Beamte des unter anderem für Mord zuständigen Fachkommissariats.
Die Spurensicherung verließ erst am frühen Abend das Kasernengelände. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die schreckliche Tat längst in der Gegend herumgesprochen.
Noch am Abend legten Besucher und Bewohner des Jugendprojektehauses zusammen mit Nachbarn Blumen an der Fundstelle nieder. Sie stellten auch Kerzen auf, um an das Opfer zu erinnern. Dettmar Koch, Geschäftsführer des Vereins Jugendkulturarbeit (Träger des Jugendprojektehauses), sagte: „Wir sind alle schockiert, weil niemand von uns etwas von der abscheulichen Tat mitbekommen hat.“
20-Jähriger gesteht Verbrechen bei Polizei: Frau tot aufgefunden
Oldenburg (dpa/lni). In Oldenburg ist eine Frau getötet worden. Ihre Leiche wurde nach Angaben der Polizei im Stadtteil Donnerschwee entdeckt. Ein 20-jähriger Mann hat sich laut Polizeisprecher gestern Nachmittag bei der Dienststelle der Bundespolizei Oldenburg gemeldet und berichtet, dass er ein Verbrechen begangen habe. Die Beamten nahmen den Mann umgehend fest.
Angaben zum Alter der Frau, der Todesursache oder einer möglichen Beziehung zwischen dem Festgenommenen und dem Opfer machte der Sprecher nicht. «Die genauen Tatumstände und Hintergründe des Tötungsdeliktes sind noch nicht bekannt», hieß es nur.
Opfer zufällig ausgewählt Ermordete Oldenburgerin kannte Täter nicht
Oldenburg. Die getötete Oldenburgerin kannte den mutmaßlichen Täter nicht. Das hat am Dienstag ein Polizeisprecher bestätigt. Demnach sind die Hintergründe der Tat noch nicht aufgeklärt.
Rückblick: Am Samstagmittag fand die Polizei die Leiche der 22-jährigen Oldenburgerin in der Nähe eines ehemaligen Kasernengeländes in Oldenburg Donnerschwee. Ein 20-Jähriger hatte den Beamten kurz zuvor gestanden, ein Verbrechen begangenen zu haben. Bei der Suche fanden die Polizisten schließlich das Opfer – verletzt mit mehreren tödlichen Messerstichen. Die Tote ist mittlerweile identifiziert: Es handelt sich um eine 22-jährige Oldenburgerin.
Der 20-Jährige gestand bei der späteren Vernehmung, die junge Frau am Freitagabend getötet zu haben. Aber: „Das Tatmotiv liegt im Dunkeln“, sagte der Polizeisprecher auf Nachfrage. Eher ungewöhnlich sei, dass sich Täter und Opfer nicht gekannt haben. Möglicherweise wählte der Täter sein Opfer zufällig aus. Der Verdächtige sitzt seit Sonntagabend wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft.
Zu weiteren Einzelheiten wollte die Polizei keine Angaben machen.
TOTE AUF KASERNENGELÄNDE Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Mordes
Der Beschuldigte soll im September vergangenen Jahres eine 22-Jährige verschleppt und getötet haben. Noch unklar ist, ob das Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht zur Anwendung kommt.
OLDENBURG Wegen des Mordes an einer 22-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg Anklage gegen einen Beschuldigten erhoben.
Dem 20-Jährigen wird vorgeworfen,das Opfer am Abend des 19. September vergangenen Jahres auf offener Straße in seine Gewalt gebracht und sie auf das nahegelegene Gelände der ehemaligen Donnerschwee-Kaserne gezerrt zu haben. Anschließend soll er die junge Frau gewürgt und ihr zahlreiche Messerstiche zugefügt haben. Das Opfer verstarb aufgrund der Gewalteinwirkungen noch am Tatort.
Am darauffolgenden Tag stellte sich der Beschuldigte der Bundespolizei, noch bevor das Opfer gefunden wurde, und führte die Beamten zum Tatort.
Über die Eröffnung des Hauptverfahrens hat das Landgericht in Oldenburg noch nicht entschieden. Zudem wird erst im Rahmen der Hauptverhandlung geklärt, ob Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht zur Anwendung kommt, da der Beschuldigte noch nicht 21 Jahre alt ist.
Oldenburg – Es ist einer der rätselhaftesten Mordfälle Oldenburgs.
Ein 20 Jahre alter Mann kam im vergangenen September auf die Bundespolizeiwache am Hauptbahnhof und gestand, eine Frau (22) ermordet zu haben. Dann führte er die Ermittler zur Leiche auf dem Gelände der ehemaligen Donnerschwee-Kaserne.
Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Mord-Anklage erhoben. Der Verdächtige soll sein Opfer gewürgt und mehrmals mit einem Messer auf sie eingestochen haben. Das Motiv ist völlig unklar.
Die Jugendkammer des Landgerichts muss entscheiden, ob es zum Prozess kommt und ob der Mann nach Erwachsenen- (max. lebenslang) oder Jugendstrafrecht (max. 15 Jahre) verurteilt würde.
Fünf Monate nach dem qualvollen Tod einer 22 Jahre alten Frau beginnt heute am Landgericht in Oldenburg der Prozess gegen einen 21-Jährigen. Der Mann soll sein Opfer im September heimtückisch und aus Mordlust getötet haben.
Der Anklageschrift zufolge hat der Täter die Frau auf offener Straße überfallen und auf das Gelände einer ehemaligen Kaserne in Oldenburg gezerrt. Dort würgte er sie und stach 23 Mal mit einem Messer auf sie ein. Zwischen den Messerstichen soll er sich sexuell an ihr vergangen und danach weiter zugestochen haben.
Der Angeklagte stellte sich einen Tag später bei der Polizei. (dpa)
Diese junge Frau ist das Zufalls-Opfer des Killers
19.02.2015 - 21:33 Uhr VON BASTIAN SCHLÜTER
Oldenburg – Wie abgrundtief können Menschen sinken: Mario K. (21) soll Glück empfunden haben, als er eine junge Frau (22) aus Mordlust an der ehemaligen Donnerschwee-Kaserne brutal tötete.
Der 129 Kilo dicke Oldenburger würgte und missbrauchte Chonthicha M., metzelte sie mit 23 Messerstichen nieder. Jetzt steht er wegen Mordes vor Gericht.
Totenstille im Saal, als die Staatsanwältin die Anklage verliest: „Mario K. befindet sich an diesem 19. September in aggressiver Stimmung. Er schnappt sich ein 34 Zentimeter langes Jagdmesser und geht die Donnerschweestraße entlang. Da sieht er eine junge Asiatin aus dem Rewe herauskommen."
Der Killer folgt ihr in eine besser beleuchtete Ecke, entscheidet: "Wenn ich was machen will, dann jetzt!" Während die schrecklichen Details der Anklage verlesen werden, guckt der dicke Mann mit dem strähnigen Haar unbeteiligt ins Leere.
Chonthicha M. war ein Zufalls-Opfer – er überwältigt sie. Die Anklägerin weiter: "Mario schleppt Chonthicha auf ein ehemaliges Kasernengelände. Dort setzt sich der 129 Kilo schwere und 1,72 Meter große Mann auf die Brust der jungen Frau. Er würgt sie so lange, bis er glaubt, sie sei tot. Während des Würgens fühlte er sich glücklich!"
Als der Täter realisiert, dass sein Opfer noch lebt, versucht er, mit dem Messer das Herz zu treffen!
Er sticht 23 Mal zu. Dann missbraucht er die Tote. Die Staatsanwältin: "Weil er dabei keine sexuelle Erregung empfindet, sticht er noch mal zu!"
Auch die Mutter des Opfers, Nanthip M., hört zu, tritt als Nebenklägerin auf. Mit ihrem Mann, Freunden und Angehörigen will sie dem Killer in die Augen sehen. Nanthip M. zu BILD: „Ich wünsche mir eine gerechte Strafe. Er soll nie wieder einer Familie antun, was er uns antat!“
Oldenburg – Wegen Mordes an einer jungen Frau in Oldenburg ist ein 21-Jähriger zu einer Jugendstrafe von neun Jahren verurteilt worden.
Der Mann wird nach dem Urteil des Landgerichts Oldenburg in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Der Vorsitzende Richter sprach von einer schweren Persönlichkeitsstörung des Angeklagten.
Er hatte nach Überzeugung der Kammer die 22 Jahre alte Frau im vergangenen September auf einem ehemaligen Kasernengelände mit zahlreichen Messerstichen getötet. Einen Tag später stellte er sich der Bundespolizei.
Für den Prozess schloss das Landgericht die Öffentlichkeit aus. Die Staatsanwaltschaft forderte zehn Jahre Jugendstrafe wegen Mordes, die Verteidigung wollte eine Verurteilung wegen Totschlags erreichen. Beide Seiten forderten die Unterbringung in der Psychiatrie.