Urteil des Landgerichts Augsburg wegen Körperverletzung mit Todesfolge an Augsburger Feuerwehrmann rechtskräftig
Beschluss vom 29. Juli 2021 – 1 StR 194/21
Der 1. Strafsenat hat über die Revision des noch jugendlichen Angeklagten entschieden, der am Abend des 6. Dezember 2019 in der Augsburger Innenstadt durch einen Faustschlag den Tod eines Augsburger Feuerwehrmannes herbeiführte und auch dessen Begleiter durch einen weiteren Faustschlag und Tritte gegen den Oberschenkel nicht unerheblich verletzte. Das Landgericht hat den 17-jährigen Angeklagten wegen Körperverletzung mit Todesfolge und wegen gefährlicher Körperverletzung zu der (Einheits-)Jugendstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt.
Der Senat hat das auf die Sachrüge gestützte Rechtsmittel des Angeklagten verworfen; das Urteil des Landgerichts ist damit insgesamt rechtskräftig.
Vorinstanz:
Landgericht Augsburg - Urteil vom 6. November 2020 - J KLs 401 Js 146421/19 jug.
Karlsruhe, den 11. August 2021
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31.03.2025 19:36 5.227 Er hatte in Augsburg einen Feuerwehrmann totgeprügelt: Polizei fahndet schon wieder nach Gewalttäter Von Marco Schimpfhauser
Augsburg - In ganz Deutschland sorgte der Fall des in Augsburg totgeprügelten Feuerwehrmannes am Nikolausabend 2019 für Entsetzen und Bestürzung. Der Täter vom Königsplatz wurde zu einer Jugendstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Seit einer Woche jagen ihn die Ermittler schon wieder.
Im aktuellen Fall fahndet die Polizei nach dem inzwischen 22-Jährigen wegen eines gewalttätigen Angriffs auf zwei Männer in der Augsburger Maximilianstraße.
Laut Polizei ereignete sich die mutmaßlich durch Hass auf Homosexuelle motivierte Attacke am frühen Morgen des 23. März.
Der 22-Jährige steht im Verdacht, zusammen mit weiteren Verdächtigen an dem Vorfall beteiligt gewesen zu sein.
Zuerst hatte die "Augsburger Allgemeine" berichtet. Nach dem Mann werde laut Generalstaatsanwaltschaft München per Haftbefehl gesucht. Weil es sich vermutlich um Hasskriminalität handelt, hat die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus die Untersuchungen übernommen.
Der Gesuchte war im Dezember 2019 deutschlandweit in die Nachrichten gekommen, als er – damals noch im Alter von 17 Jahren – mit einem Faustschlag einen Feuerwehrmann tötete.
Der 49 Jahre alte Familienvater war am Nikolausabend mit seiner Ehefrau und gemeinsamen Freunden auf dem Rückweg von einem Weihnachtsmarkt- und Restaurantbesuch.
Dabei gerieten sie mit einer Gruppe Jugendlicher in Streit. Dabei schlug der Teenager dem Feuerwehrmann brutal ins Gesicht.
Das Opfer starb binnen kurzer Zeit an einer Hirnblutung.
Dieses Mal waren ein 26 und ein 28 Jahre alter Mann Opfer der Angriffe.
Laut Angaben sei die vermutlich fünfköpfige Gruppe aus Queerfeindlichkeit auf die beiden Personen in der Augsburger Maximilianstraße losgegangen und hätte diese im Oberkörper- und Kopfbereich geschlagen und getreten. Beide Opfer mussten stationär in eine Klinik aufgenommen werden.
Die Ermittler konnten in diesem Zusammenhang bereits drei Verdächtige festnehmen. Sie sitzen derzeit in Untersuchungshaft.