Hannover: Obdachloser in der Eilenriede erstochen? Stand: 06.07.2021 13:04 Uhr
Im hannoverschen Stadtwald Eilenriede ist ein Obdachloser mutmaßlich erstochen worden. Ein Passant hatte den tödlich verletzten Mann entdeckt und die Polizei alarmiert.
Die Polizei hat mittlerweile die Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts aufgenommen, wie die Staatsanwaltschaft und die Polizei in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärten.
Nach ersten Erkenntnissen der Kriminalpolizei Hannover hatte ein 59 Jahre alter Passant Polizei und Rettungskräfte alarmiert, nachdem er am Rande der Eilenriede den leblosen Mann entdeckt hatte.
Laut Polizei saß das Opfer "mit erheblichen Verletzungen, die ihm offensichtlich durch ein Stichwerkzeug zugefügt worden waren", auf einer Parkbank am Waldrand. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Opfer ohne Ausweispapiere
Bei dem Getöteten handelt es sich nach derzeitigen Ermittlungen um einen stadtbekannten Obdachlosen mittleren Alters. Die Polizei geht davon aus, dass der oder die Täter unmittelbar nach der Tat flohen. Die Ermittler vermuten, dass sich die Tat in der Nacht zu Dienstag ereignete.
Sie rufen Zeugen auf, die etwas Verdächtiges beobachtet haben oder Hinweise zu dem Obdachlosen geben können, sich unter der Telefonnummer (0511) 109 55 55 beim Kriminaldauerdienst zu melden. Passanten gaben den Ermittlern bereits erste Hinweise auf die Identität des Opfers, wie ein Polizeisprecher sagte. Ausweispapiere hatte der Tote nicht bei sich, sein Name und sein genaues Alter sind noch ungeklärt. Spurensicherung im Stadtwald
Die Ermittler sichern derzeit die Spuren in der Eilenriede. Rund um die Sitzbank, auf der der Mann entdeckt wurde, wurden Sichtschutzwände aufgestellt. Das Gelände ist unübersichtlich. Bäume und Büsche erschweren die Spurensuche. Eine mögliche Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden. Für die Polizei ist aber bereits klar, dass sich der Mann die Stiche nicht selbst zugefügt hat. Wahrscheinlich wird der Tote obduziert. Das wurde jedoch von der Staatsanwaltschaft noch nicht angeordnet.
Ermittlungen zu totem Obdachlosen in der Eilenriede: Polizei Hannover sucht Zeugen 13. JULI 2021 Play Video
Nach dem mutmaßlichen Mord in Hannovers Stadtwald Eilenriede am 6. Juli sucht die Polizeidirektion Hannover erneut nach Zeuginnen und Zeugen. Personen, die in den frühen Morgenstunden auffällige Beobachtungen im Bereich Hohenzollernstraße/Heinrichstraße bzw. in der Eilenriede gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0511 / 109 55 55 zu melden.
Passanten hatten den obdachlosen Mann gegen 6 Uhr leblos auf einer Parkbank gefunden. Der Zentrale Kriminaldienst Hannover ermittelt wegen des Verdachts des Totschlags.
HAZ In Hannover erstochen: Obdachloser Dirk S. starb zwischen 2 und 6 Uhr
Obdachloser in der Eilenriede erstochen: Polizei sucht Zeugen aus bestimmtem Zeitraum
Viele Hinweise, aber kein Durchbruch: Auch eine Woche nach dem gewaltsamen Tod des Obdachlosen Dirk S. in der Eilenriede gibt es keinen Verdächtigen. Die Polizei Hannover bittet deshalb erneut um Hinweise – und zwar aus einem ganz konkreten Zeitraum.
Die Polizei macht Jagd auf den mysteriösen Kapuzen-Killer
Die Holzbank war Wohnung und Rückzugsort von Dirk S. (54). Hohe Brennnesseln schützten ihn vor Blicken, eine Baumkrone vor Regentropfen. Auf der Bank im Stadtwald Eilenriede in Hannover lebte der Obdachlose seit Jahren. Hier wurde er ermordet. Am vergangenen Dienstagmorgen lag Dirk erstochen auf der Bank.
Ein Verbrechen, das die Menschen entsetzt. Und für die Polizei Fragen aufwirft. Denn Dirk S. war in der Stadt bekannt. Anwohner Jan Müller (59): „Ich jogge seit 13 Jahren hier entlang. Dirk war immer da, er gehörte zum Stadtteil.“
Pascal Allewelt (38) leitet die Obdachlosen-Kontaktstelle „Mecki“: „Ich kannte Dirk seit Jahren. Er trank keinen Alkohol, nahm keine Drogen. Er war eher so der Typ Pfarrer. Dirk hatte wenig Kontakt zu anderen.“ Wo Dirk herkam, was er machte, bevor er obdachlos wurde – das weiß niemand. Allewelt: „Über seine Vergangenheit sprach Dirk nicht.“
Dirk S. war krank. Er soll Stimmen gehört haben. Er führte Selbstgespräche. Aggressiv sei er dagegen nicht gewesen, sagt Allewelt. Dirk habe „niemandem etwas getan“.
Wer ersticht so einen Menschen? Fest steht: Gewalt gegen Obdachlose nimmt zu. In Berlin wird seit 2014 erfasst, wie häufig Obdachlose Opfer von Straftaten werden. Seitdem hat sich die Zahl von 92 auf 478 Fälle im Jahr 2020 mehr als verfünffacht. In Bayern stieg die Zahl im selben Zeitraum von 134 auf 307 Fälle.
Die Polizei in Hannover rätselt. Eine Tatwaffe wurde nicht gefunden. Am Tag nach dem Verbrechen soll nach BILD am SONNTAG-Informationen ein Mann in einem grauen Kapuzenpullover in der Nähe des Tatortes herumgelaufen sein und Passanten gedroht haben: „Soll ich dich auch abstechen?“ War es der Killer?
Oder stammt der Täter aus der Obdachlosenszene? Die Polizei überprüfte in einem Obdachlosenheim mehrere Männer. „Ein Tatverdächtiger war nicht darunter“, so ein Polizeisprecher.
Freitagabend: Am Tatort kamen rund 50 Menschen zusammen, zündeten Kerzen an. Und bei einer Andacht für Dirk S. in der Dreifaltigkeitskirche sagte Pastor Jürgen Kemper: „Wir sind entsetzt und voller Trauer.“
Hannovers Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes (53): „Dirk verbrachte ein ganz eigenes Leben in einer ganz eigenen Welt. Er ist jetzt Gott anvertraut. Dort geht es ihm gut, dort spürt er keinen Hunger, dort friert er nicht.“
Mitarbeiter der Spurensicherung untersuchen eine Parkbank am Rande des Stadtwalds Eilenriede in Hannover. Auf dieser Bank lebte Dirk S. seit Jahren. Hier wurde am frühen Dienstagmorgen seine Leiche entdeckt Foto: HannoverReporter
Eines der seltenen Fotos von Dirk S. Es entstand im September 2013 in der Innenstadt von Hannover Foto: Eberhard Wedler
Quelle: Bild.de
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle
Mord auf der Parkbank Obdachloser im Schlaf erstochen (XY-Sendung vom 1. Juni 2022) Dirk Schleicher hatte nicht viel Glück im Leben. Seit Jahrzehnten ist er obdachlos, schläft jede Nacht unter freiem Himmel. Viele Anwohner in Hannover-Oststadt kennen ihn als freundlichen, zurückhaltenden Mann, der nie aufdringlich um Geld bettelt und keinen Alkohol trinkt. Doch dann wird er brutal aus dem Leben gerissen…
Der obdachlose Dirk Schleicher gehört für viele Hannoveraner zum Stadtbild einfach dazu. Seit vielen Jahren lebt er auf der Straße, gilt als unaufdringlich und freundlich. Alkohol und Drogen lehnt der 54-Jährige ab. Er ist ein Einzelgänger, der eine gesundheitliche Einschränkung hat: Dirk Schleicher leidet unter Schizophrenie, unterhält sich immer wieder mit imaginären Gesprächspartnern. Auch nachts lässt ihn die Krankheit nicht in Ruhe: Der 54-Jährige schreit oft im Schlaf. Die Anwohner des Stadtwaldes Eilenriede, an dessen Eingang Dirk Schleicher fast jede Nacht auf einer Parkbank schläft, kennen seine Schreie. Ein Umstand, der ihm in der Tatnacht zum Verhängnis wird.
Schlafend attackiert Am Abend des 5. Juli 2021 geht Dirk Schleicher zu seiner gewohnten Parkbank am Eingang der Eilenriede. Gegen 23 Uhr bringt ihm eine Anwohnerin noch eine Suppe vorbei, anderthalb Stunden später wird er von einem Passanten schlafend auf der Parkbank gesehen.
Irgendwann danach geschieht die Tat. Möglicherweise gegen 3 Uhr nachts. Zu diesem Zeitpunkt hören mehrere Anwohner die Schreie von Dirk, schreiben sie aber der Krankheit des 54-Jährigen zu.
Aufgrund der Spurenlage rekonstruiert die Polizei die Tat: Dirk Schleicher schlief wie gewohnt im Sitzen auf der Parkbank. Er hatte sich eine Decke über den Kopf gelegt. Der oder die Täter näherten sich dem 54-Jährigen von hinten und attackierten ihn mit einem einschneidigen Messer mehrmals. Unter anderem wird Dirk Schleicher an Nacken, Hals und Oberkörper verletzt.
Entdeckung am frühen Morgen Zwei Passanten entdecken am frühen Morgen – kurz vor 6 Uhr – den toten 54-Jährigen. Die Polizei durchsucht den Park rund um den Tatort – doch die Tatwaffe bleibt verschwunden. Das Motiv für dieses grausame Tötungsdelikt liegt bis heute im Dunkeln. Nur Raubmord schließt die Polizei aus. Denn der/die Täter flüchteten, ohne nach Wertgegenständen zu suchen.
Personenbeschreibung: Dirk Schleicher war 54 Jahre alt, dunkle Haare, Halbglatze, Bart. Meist hatte er Plastiktüten bei sich sowie mehrere Decken, die er um seinen Körper geschlungen hat.
Fragen nach Zeugen:
Wer hat in der Nacht zum 6. Juli 2021 Beobachtungen gemacht, die mit der Tat in Verbindung stehen könnte? Wer ist in der fraglichen Nacht an der Parkbank vorbeigekommen, hat sich aber noch nicht bei der Polizei gemeldet? Wer weiß, wo Dirk Schleicher am 5. Juli 2021 tagsüber war und zu wem er an diesem Tag Kontakt hatte? Belohnung: Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Der Bericht bei XY gestern, hat mir wirklich die Tränen in die Augen getrieben. Er hat niemanden etwas getan, keine Drogen, kein Alkohol, keine Aggression. Wie man gezeigt hat, war er für alles dankbar.
Unfassbar.
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Obdachloser auf Parkbank in Hannover erstochen – Tatverdächtiger nach über drei Jahren festgenommen 25. November 2024
Nach mehr als drei Jahren hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen, der für den Tod eines Obdachlosen in Hannover (Niedersachsen) verantwortlich sein soll. Er sitzt in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft, hatte sich der 52-Jährige selber der Polizei gestellt und gestanden, in der Nacht zum 6. Juli 2021 den Mann in Hannover erstochen zu haben. Spaziergängerinnen hatten die Leiche des Obdachlosen am Rande des Stadtwaldes Eilenriede gefunden. Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt jetzt wegen Mordes.