Trentino Freitag, 02. Juli 2021 Fall der vermissten Gynäkologin Sara Pedri: Sanitätsdirektor tritt zurück
Seit Anfang März beschäftigt das Verschwinden der Gynäkologin Sara Pedri das Trentino. Nun hat der Fall personelle Konsequenzen im Gesundheitsbetrieb: Der Generaldirektor des Trentiner Sanitätsbetriebes, Pier Paolo Benetollo, ist zurückgetreten.
Pedri hatte im November 2020 ihre Arbeit im Krankenhaus Santa Chiara in Trient aufgenommen. Im März wurde sie ins Krankenhaus nach Cles versetzt: Unmittelbar danach kündigte sie und verschwand.
Am 4. März wurde ihr Auto in der Ortschaft Mostizzolo in der Gemeinde Cis gefunden, an der Straße, die von Cles ins Val di Sole führt, unweit von der Santa-Giustina-Talsperre.
Viele Suchen wurden durchgeführt, ohne Erfolg. Die Direktion des Trentiner Sanitätsbetriebes bestritt erst einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden Pedris und der Arbeitssituation im Krankenhaus. Dennoch steht die Vermutung im Raum, dass es einen Zusammenhang geben könnte.
Sara Pedris Schwester Emanuela berichtete in Medien von Amtsmissbrauch seitens der Vorgesetzten der jungen Ärztin, von zermürbenden Arbeitsschichten und Demütigungen und Mobbing, die die Gynäkologin zur Kündigung getrieben hätten. Sie soll bei einem Kaiserschnitt von Kollegen vor einer Patientin verbal angegriffen und sogar geschlagen worden sein. Die Familienangehörigen schließen nicht aus, dass sich die Frau das Leben genommen haben könnte.
Im Trentino ist inzwischen eine Untersuchungskommission eingesetzt worden. Auch in Rom hat der Fall hohe Wellen geschlagen: Der 5-Sterne-Parlamentarier Paolo Parentela reichte bei Gesundheitsminister Roberto Speranza und Innenministerin Luciana Lamorgese einen Antrag auf eine Inspektion im Krankenhaus von Cles ein.
Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti machte den nunmehrigen Rücktritt des Sanitätsdirektors bei einer Pressekonferenz am Freitag öffentlich: „Seit Beginn der Geschichte des Verschwindens der Gynäkologin Sara Pedri hat die Provinz um Klarheit gebeten, und spät in der Nacht hat Dr. Benetollo das Assessorat über eine Situation informiert, von der dieses und die Provinz bis gestern nichts wussten.“ Offenbar geht es dabei um Ernennungen von Ärzten, darunter auch des Leiters der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Krankenhauses S. Chiara. Die Arbeiten der Untersuchungskommission dauern indes an.
Mittwoch, 07. Juli 2021 Spürhunde finden Leiche in See: Ist es die vermisste Ärztin Sara Pedri? Wie erst am Dienstag bekannt wurde, sollen Spürhunde bereits Ende März einen Hinweis auf eine menschliche Leiche im Santa-Giustina-See bei Mostizzolo gefunden haben. Dabei könnte es sich um die seit Anfang März vermisste Gynäkologin Sara Pedri handeln. Der Leichnam wurde allerdings bisher nicht geborgen.
Laut Informationen des „Corriere della sera“ sollen die spezialisierten Spürhunde menschliche Spuren oberhalb eines Felsabhanges ganz in der Nähe der Brücke bei Mostizzolo gefunden haben. Auch auf dem Wasser, bei einer Überfahrt unterhalb des Felsens mit einem Schlauchboot der Feuerwehr, sollen die Hunde angeschlagen haben. Nahe der Brücke hatte man auch das Auto der jungen Ärztin gefunden. Bis man jedoch den Leichnam nicht geborgen hat, kann es keine Gewissheit über deren Identität geben.
Das Verschwinden der Gynäkologin schlägt unterdessen hohe Wellen an ihrem früherem Arbeitsplatz, dem Krankenhaus Santa Chiara in Trient, wo sie 3 Monate unter der Leitung des Primars Saverio Tateo gearbeitet hatte. Danach hatte sie um Versetzung gebeten und war ans Krankenhaus nach Cles versetzt worden.
Familienangehörige berichteten nach ihrem Verschwinden, Pedri habe unter dem Arbeitsklima in der Abteilung in Trient gelitten. Andere Mitarbeiterinnen vor ihr sollen ebenfalls binnen kurzer Zeit ihre Kündigung eingereicht haben, wenn auch nicht mit direktem Vermerk auf den Primar.
Die Inspektoren des Ministeriums haben ihre Ermittlungen im Krankenhaus Santa Chiara in Trient aufgenommen.
Junge Ärztin seit 1,5 Jahren vermisst Trentino: Suche nach Sara Pedri [32] wieder aufgenommen
Trient/Cles – In der Provinz Trient suchen die Einsatzkräfte wieder nach der vermissten Sara Pedri [32]. Die Frau, die ursprünglich aus Forlì stammt, wird seit dem 4. März 2021 vermisst. Am Tag zuvor hatte die junge Ärztin ihre Stelle im Krankenhaus Trient gekündigt, nachdem sie am Arbeitsplatz Opfer von Mobbing wurde.
Gesucht wird vor allem im Gebiet rund um Cles im Nonstal und im dortigen Stausee Santa Giustina. Unterstützt werden die Suchmannschaften – zu denen auch die Taucher der Carabinieri aus Genua gehören – von Spezialhunden aus Deutschland, die auch im Fall Neumair in Südtirol eingesetzt worden sind.
Dabei sitzen die Hunde während der Fahrt über das Wasser am Bug der Boote. Sie sind darauf trainiert, Leichengeruch im Wasser zu erschnüffeln. Schlagen sie an, gehen die Taucher in die Tiefe und suchen den Grund ab. Die Suche läuft laut Medienberichten noch bis Dienstagvormittag.
Die junge Frau war seit November 2020 im Krankenhaus von Trient als Gynäkologin tätig und lebte in Cles. Sie hat unter dem Arbeitsklima in der dortigen Abteilung gelitten und wurde vermutlich von ihrem Vorgesetzten unter Druck gesetzt und gemobbt. Gegen ihn und seine Stellvertreterin läuft bereits ein Verfahren vor Gericht.