Gericht: „Gekränkter Stolz und verletzte Ehre“ Lebenslange Haft für Mord an Ex-Schwager
Artikel von: DIMITRI SOIBEL veröffentlicht am 01.07.2021 - 16:07 Uhr
Köln – Es war ein Eifersuchtsdrama, das sich am 4. Februar in der Bergheimer Innenstadt abspielte. Achtmal feuerte der Schütze gegen 17.34 Uhr in der Nähe des Straßenverkehrsamtes auf drei Männer. Einer von ihnen starb später an seinen Verletzungen. Jetzt fiel das Urteil gegen den Killer.
Das Kölner Landgericht verurteilte am Donnerstag Safak D. (43) wegen Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu lebenslanger Haft. Das Gericht sah es als erwiesen, dass er Anfang des Jahres seinen Ex-Schwager (33) erschossen hat.
Laut Urteil handelte der Türke aus „gekränktem Stolz und verletzter Ehre“ sowie „starker Eifersucht“. Er habe die Scheidung von seiner Frau, mit der er vier Töchter hat, nicht verarbeiten können. Das spätere Opfer habe aus Sicht des Angeklagten auf der Seite seiner Schwester gestanden und nichts gegen die Trennung getan. Vor dem Hintergrund des „konservativen Familienbildes“ des Angeklagten wäre das aber die Aufgabe des Schwagers gewesen, hieß es in der Urteilsbegründung.
Kurz vor den tödlichen Schüssen traf Safak D. (43) vor der Behörde den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Frau und seinen Ex-Schwager, die hier in Begleitung eines weiteren Mannes unterwegs waren. Bereits mehrere Stunden zuvor gerieten der 43-Jährige und der neue Partner seiner Ex vor dem Straßenverkehrsamt aneinander, konnten aber zunächst wieder getrennte Wege gehen.
Als der vierfache Vater Safak D. die Männer dann abends erneut entdeckte, kam es wieder zu einem Streit. Dabei zog der Türke eine Pistole aus der Tasche und feuerte mehrmals auf seine Kontrahenten. Sein Ex-Schwager wurde tödlich getroffen.
„Wir werden dieses Urteil nun vom Bundesgerichtshof überprüfen lassen und eine Revision einlegen“, sagt der Anwalt des Angeklagten, Michael Hakner.
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