NACH SILAS-GESTÄNDNIS Stuttgart spricht von Menschenhandel - VfB-Star spielte unter falscher Identität
von: NIKOLAI STÜBNER und MARC SCHMIDT veröffentlicht am 08.06.2021 - 15:24 Uhr
ER ist ein ANDERER!
Zwei Jahre lang spielte Silas Katompa Mvumpa (22) unter falscher Identität für den VfB Stuttgart in der zweiten und zuletzt in der ersten Bundesliga. Seine elf Tore machte er letzte Saison als Silas Wamangituka. Sie retteten dem Aufsteiger die Klasse mit 45 Punkten.
Was passiert nach dem Silas-Geständnis: Verliert der VfB nachträglich Punkte?
Dienstagmittag erklärte der VfB: „Der richtige Name des Spielers lautet Silas Katompa Mvumpa. Er wurde am 6. Oktober 1998 in Kinshasa (Kongo) geboren, ist heute also 22 Jahre alt.“ Unter falschem Namen in der Bundesliga – das gab es noch nie!
Für den Bundesligisten ist klar: Katompa Mvumpa ist Opfer seines ehemaligen Beraters. VfB-Sportdirektor Sven Mislintat: „Ich glaube, wenn man es mit der Überschrift ,Menschenhandel' beschreibt, kommt man dem Thema relativ nahe.“
Was aber sind die Folgen? Droht dem Kongolesen sogar die Ausweisung? Mislintat: „Klar ist: Die Namensänderung hatte keine Relevanz dafür, ob er einen Aufenthaltstitel bekommt. Deswegen sind wir natürlich guter Hoffnung.“ Auf Drängen seines Beraters soll der Stürmer bei seiner Identität betrogen haben.
VfB-Boss Thomas Hitzlsperger: „Es ist jetzt ein Thema des Ausländerrechts. Wir haben versucht herauszufinden und erste Informationen zu bekommen. Es ist jetzt Aufgabe von Silas und seinem Anwalt mit der Ausländerbehörde genau das in Erfahrung zu bringen, was jetzt passieren kann. Die Ausmaße können wir noch nicht abschätzen.“
Und: „Alles andere ist jetzt in den Händen der Fachleute. Er hat weiterhin einen gültigen Arbeitsvertrag mit uns.“ Deshalb droht Katompa Mvumpa eine Geldstrafe. Zuständig ist die Ausländerbehörde der Stadt Stuttgart.
Aus sportlicher Sicht sind die Fragen für den VfB jetzt schon eindeutiger zu beantworten!
Punkte wird Stuttgart nicht verlieren – auch wenn der VfB sie durch Tore eines Stürmers unter falscher Identität bekam. Hans E. Lorenz, der Vorsitzendes des DFB-Sportgerichts, sagt: „Es liegt eine durch die DFL wirksam erteilte Spielerlaubnis vor. Davon abgesehen sind beim DFB-Sportgericht keine Einsprüche gegen Spielwertungen anhängig. Diese können wegen Fristablauf auch nicht mehr eingelegt werden.“
Hitzlsperger: „Wir denken, dass wir was die Spielwertung angeht, nichts zu befürchten haben. Unsere Kenntnis war, dass es 48 Stunden nach einem Spiel eine Frist zum Einspruch gibt.“
Trotzdem wird der DFB den „Fall Silas“ noch mal überprüfen! Der Kontrollausschuss-Vorsitzende Dr. Anton Nachreiner: „Der VfB Stuttgart hat den DFB über den Vorgang informiert. Der DFB-Kontrollausschuss wird die Angelegenheit im Hinblick auf ein mögliches sportstrafrechtliches Fehlverhalten des Spielers überprüfen.“
Über die Zukunft des Stürmers entscheidet die DFL. Bei der Liga muss der Klub eine neue Spielerlaubnis für ihn beantragen. Dafür braucht er eine Arbeitserlaubnis!
BILD BILD analysiert den Fall VfB-Star spielt unter falscher Identität
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Naja, wenn man für eine falsche Identität nur mit einer Geldstrafe zu rechnen hat, ist ja Tür und Tor offen
in Hamburg ist doch auch unklar ob der Spieler Jatta oder Daffeh ist.
Aber ein Arbeitsvertrag scheint vollkommen zu genügen? Fussball steht wohl doch so über einigem.
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Das ist doch so typisch Deutsch : Ausländer willkommen, wenn sie Torjäger sind oder viel Geld mirbringen. Dann ist doch alles halb so wild.............. Nicht scheinheilig, sondern geldscheinheilig. Wenn danach nicht mehr genug Tote geschossen werden, dreht sich das Blatt ganz schnell.
Falsche Identität verraten Muss Silas Deutschland jetzt verlassen?
08.06.2021 - 23:04 Uhr
Fußball-Deutschland diskutiert über die Identität von Stuttgart-Stürmer Silas Katompa Mvumpa (22).
Zwei Jahre spielte er unter dem Namen Silas Wamangituka und ist in Wahrheit ein Jahr älter als bisher angegeben.
BILD beantwortet die wichtigsten Fragen nach dem Identitäts-Schwindel.
► Können andere Klubs noch Protest gegen Spielwertungen einlegen?
Nein. Hans E. Lorenz (70), Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, sagt: „Es liegt eine durch die DFL wirksam erteilte Spielerlaubnis vor. Davon abgesehen sind beim DFB-Sportgericht keine Einsprüche gegen Spielwertungen anhängig. Diese können wegen Fristablauf auch nicht mehr eingelegt werden.“
► Ist sein Vertrag weiter gültig?
Ja. VfB-Vorstand Thomas Hitzlsperger (39): „Er hat weiterhin einen gültigen Arbeitsvertrag mit uns.“ Dieser läuft bis 2024.
► Droht ihm eine Sperre?
Noch offen. Dr. Anton Nachreiner (65), Vorsitzender des DFB-Kontrollausschusses: „Wir werden die Angelegenheit im Hinblick auf ein mögliches sportstrafrechtliches Fehlverhalten des Spielers überprüfen.“
► Wer ermittelt jetzt?
Vor allem die Ausländerbehörde Stuttgart. Auf BILD-Nachfrage bestätigt sie, dass sie Kenntnis von einem VfB-Spieler hat, der bislang falsche Personalien nutzte und nun einen neuen Pass mit angeblich wahren Personalien habe: „Die Verwaltung wird diesen Sachverhalt prüfen. Erst einmal geht es jetzt um die Aufklärung und Feststellung der wahren Identität.“
► Muss er jetzt Deutschland verlassen?
Ausländerrechtsexperte Philipp Pruy (34) zu BILD: „Der Arbeitsvertrag spielt zwar eine Rolle, schützt aber in letzter Konsequenz nicht vor einer Ausweisung. Auch ausländerrechtlich kann dies jetzt unangenehme Folgen haben. Es droht die Rücknahme des Aufenthaltstitels, im schlimmsten Fall sogar eine Ausweisung aufgrund der langjährigen Identitätstäuschung.“
Der VfB hofft, dass Mvumpa mit einer Geldstrafe davonkommt.
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Nach Identitäts-Wirbel bei Stuttgart-Star Ex-Kongo-Trainer packt über Silas aus
von: Nikolai Stübner veröffentlicht am 09.06.2021 - 20:34 Uhr
Stuttgarts Silas spielte unter einem falschen Namen und erzählte jetzt die Wahrheit. Nun spricht Kongos Ex-Nationaltrainer.
Lesen Sie mit BILDplus, warum Silas schon lange nicht mehr für die Nationalmannschaft berufen wurde und warum es in seiner Heimat seit Jahren Zweifel an seiner Identität gab.
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Aktuell › Neues Profis, 8. Juni 2021 Silas klärt seine Identität
VfB-Stürmer Silas Wamangituka hat dem VfB kürzlich offenbart, dass er Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers geworden ist und Wamangituka nicht sein richtiger Name ist.
Mit Unterstützung des VfB und seines neuen Beraters hat Silas in den vergangenen Tagen und Wochen intensiv an der Aufklärung der Situation mitgewirkt und schließlich vor wenigen Tagen offizielle Dokumente der Demokratischen Republik Kongo erhalten.
Er möchte sämtliche Details, wie es zu der bisherigen Abweichung seiner persönlichen Daten kommen konnte, den deutschen Behörden offenlegen.
Mit der Deutschen Fußball-Liga DFL und dem DFB ist der VfB in Kontakt. Nach juristischer Bewertung des Sachverhalts geht der VfB davon aus, dass Silas im Besitz einer gültigen Spielberechtigung war und weiter ist.
Weiter geht der VfB davon aus, dass diese zu gegebener Zeit durch eine neue auf seinen richtigen Namen lautende Spielberechtigung ersetzt werden wird. Davon unabhängig steht der VfB fest an der Seite seines Spielers und möchte dazu beitragen, diesen Fall in seinem Sinne transparent aufzuklären.
Sven Mislintat sagt: „Silas bleibt der Spieler und der Mensch, der sich in die Herzen unserer Fans und seiner Mitspieler gespielt hat, seit er hier in Stuttgart ist. In Bezug auf die Namensänderung ist er vor allem Opfer. Entsprechend werden wir ihn auch schützen. Ich habe große Hochachtung davor, dass er in seinem jungen Alter, fast auf sich allein gestellt und ohne Wissen um die Folgen den Schritt gewagt hat, seine Situation zu klären. Wir werden ihm weiter in jeder Hinsicht helfen. Silas ist Teil der VfB-Familie. Er soll auch in der kommenden Saison für den VfB Stuttgart Fußball spielen, sobald er von seinem Kreuzbandriss wieder genesen ist.“
Thomas Hitzlsperger sagt: „Wir haben sofort, nachdem Silas sich uns anvertraut hatte, alle aus unserer Sicht nötigen Maßnahmen eingeleitet und die zuständigen Stellen eingeschaltet. Wir machen diesen ungewöhnlichen Fall ganz bewusst von uns aus öffentlich, um zu unterstreichen, dass wir so transparent vorgehen wollen, wie es mit Rücksicht auf den Schutz unseres Spielers möglich ist. Ich möchte mich sehr herzlich bei allen beteiligten Mitarbeitern, bei den Behörden, bei der DFL und beim DFB bedanken, die sich des Themas absolut gewissenhaft, professionell und diskret angenommen haben.“ Silas Katompa Mvumpa sagt: „Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt und mir auch um meine Familie im Kongo große Sorgen gemacht.
Es war ein schwerer Schritt für mich, meine Geschichte zu offenbaren. Erst durch die Unterstützung meiner neuen Berater habe ich mich dies getraut. Mir ist klargeworden, dass ich keine Angst mehr haben muss und wir gemeinsam alles auf den Tisch bringen können. Ich hätte diesen Schritt nicht gewagt, wenn Stuttgart, mein Team und der VfB für mich nicht eine zweite Heimat geworden wären, in der ich mich sicher fühle.
Heute bin ich sehr erleichtert und ich hoffe, dass ich damit auch anderen Spielern Mut machen kann, die ähnliche Erfahrungen mit Vermittlern machen mussten. Dem VfB Stuttgart bin ich zutiefst dankbar für all das Vertrauen und die Unterstützung in dieser Zeit. Ich hoffe, dass ich es ihnen und allen Fans des VfB auf dem Platz zurückzahlen kann.“
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BILD in Afrika auf Spurensuche Die wahre Geschichte hinter dem falschen Silas Stuttgart-Stürmer offenbarte im Juni Identitäts-Schwindel
von: Til Biermann und Lars Berg (Fotos) veröffentlicht am 28.07.2021 - 07:56 Uhr
Der Fall des VfB-Stuttgart-Spielers Silas Mvumpa alias Wamangituka erinnert an den des HSV-Stars Bakery Jatta. Die ganze Wahrheit ist komplizierter.
BILD war in der Demokratischen Republik Kongo, recherchierte bei alten Vereinen, Familie und Freunden, bekam Einblicke in Vertragsdetails.
Lesen Sie mit BILDplus alle Hintergründe, wie betrügerische Spielerberater ihr Unwesen treiben, warum afrikanische Spieler ihnen manchmal vertrauen müssen – und was die FIFA dagegen machen will
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