Unterkunft beherbergt auch Covid-19-Patienten Flüchtling zündet Flüchtlingsheim an 01:32
Artikel von: Noel Altendorf veröffentlicht am 02.05.2021 - 15:13 Uhr
Gudow – Flammen im Flüchtlingsheim im Herzogtum Lauenburg!
Doch bevor 150 Retter löschen können, müssen Polizisten einen Bewohner (32) mit einem Messer festnehmen – er hatte laut Kripo das Feuer gelegt.
Das Hauptgebäude, in dem auch Covid-19-Patienten untergebracht sind, steht abends in Flammen. 21 Bewohner können in Sicherheit gebracht werden – 2 Verletzte.
Die Mordkommission ermittelt wegen Verdachts des versuchten Mordes und der schweren Brandstiftung gegen den Messer-Mann.
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Mann nach Feuer in Flüchtlingsunterkunft in Gudow festgenommen
In Gudow (Kreis Herzogtum Lauenburg) hat es am Sonnabend einen Großeinsatz der Feuerwehr gegeben. In einer Flüchtlingsunterkunft war ein Brand ausgebrochen. Ein Mann wurde vorläufig festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft Lübeck und die Mordkommission haben die Ermittlungen aufgenommen. Gegen den noch am Sonnabend verhafteten 32-Jährigen besteht laut der Polizeidirektion Lübeck der dringende Verdacht des versuchten Mordes und der schweren Brandstiftung. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der Mann zur Tatzeit in einem psychischen Ausnahmezustand befand. Er soll der Heimleitung per Kurznachricht mitgeteilt haben, dass er Feuer gelegt habe. Auf Antrag der Lübecker Staatsanwaltschaft soll der 32-Jährige noch heute dem Haftrichter vorgeführt werden.
Mehr als 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst haben am Samstagabend stundenlang gegen die Flammen gekämpft und die Geretteten versorgt. Beim Eintreffen der Rettungskräfte stand das Gebäude bereits komplett in Flammen. Bei dem Brand wurde ein Bewohner der Flüchtlingsunterkunft leicht verletzt, ein Feuerwehrmann erlitt einen Kreislaufzusammenbruch. Erst Sonntagmorgen gegen 6 Uhr war das Feuer gelöscht. Das Gebäude wurde durch das Feuer stark beschädigt und ist derzeit nicht bewohnbar. Der Sachschaden beläuft sich auf circa 350.000 Euro.
Der Brand war nicht die einzige Herausforderung für die Einsatzkräfte: In der nähe des brennenden Gebäudes befand sich noch eine Person, die mit einem Messer hantierte. "Diese Person hat aber nicht die Einsatzkräfte bedroht, sondern drohte vielmehr, sich selbst zu verletzen", erklärte der Feuerwehrsprecher des Kreises, Thomas Grimm. Die Person wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Die Feuerwehr musste insgesamt 21 Bewohner in Sicherheit bringen. Zehn Corona-Infizierte befanden in einem Nebentrakt, weshalb die Retter besonders vorsichtig vorgehen mussten. Die Feuerwehrleute hatten Glück: "Direkt gegenüber befand sich eine Ferienanlage der Feuerwehr Hamburg mit ausreichenden Kapazitäten, so dass wir die Bewohner dort unterbringen konnten", sagte Grimm. Die Infizierten wurden dort kurzerhand im Untergeschoss einquartiert, die anderen Bewohner in den höheren Bereichen. Komplizierte Transporte waren nicht nötig.
Laut Christoph Mager, Landrat des Kreises Herzogtum Lauenburg, verbleiben die wegen einer Corona-Infektion in Quarantäne befindlichen sieben Personen noch in der Unterkunft, während die übrigen 13 zunächst in der Jugendherberge Ratzeburg wohnen werden, um dann kurzfristig auf Städte und Gemeinden im Kreis verteilt zu werden.
Tief beeindruckt zeigte sich der Landrat von der spontanen Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in Gudow, die bereits in der Nacht und am Folgetag Hilfsgüter wie Kleidung und Decken für die Betroffenen spendete. "Für diese Unterstützung bedanke ich mich ausdrücklich. Es ist in der heutigen schwierigen Zeit nicht selbstverständlich, dass wir eine derartige große Unterstützung erhalten", so Mager.