Verschwörungskoch Per Haftbefehl gesucht – Attila Hildmann in die Türkei geflohen
25. März 2021 14:18
Wochenlang spielte Attila Hildmann mit der Berliner Justiz per Messengerdienst „Telegram“ Katz-und Maus. Jetzt scheint die Generalstaatsanwaltschaft zumindest zu wissen, in welchem Land er sich aufhält. Der per Haftbefehl gesuchte Verschwörungskoch hat sich in die Türkei abgesetzt. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
„Mit der zeitnahen Vollstreckung des Haftbefehls wegen dringenden Verdachts der Volksverhetzung, der öffentl. Aufforderung zu Straftaten u. Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ist nicht zu rechnen“, heißt es in einem Beitrag auf Twitter weiter.
Schon vor einem Monat war bekannt geworden, dass das Haus von Attila Hildmann im brandenburgischen Wandlitz offenbar zum Verkauf stehe. Umzugsunternehmen räumten das Haus leer. Der Hausherr ließ sich beim Auszug nicht blicken: Per Messenger-Dienst „Telegram“ hatte er zuvor mitteilen lassen, dass er sich im „Urlaub“ befindet. Wo? Genau das sagte er natürlich nicht.
Mit gutem Grund also ging die Berliner Staatsanwaltschaft schon damals von einer „Fluchtgefahr“ des ehemaligen Vegan-Kochs aus. Zur „Vermeidung einer Flucht“ Hildmanns ins Ausland wollte die Staatsanwaltschaft vor einigen Wochen die Untersuchungshaft per Haftbefehl vollstrecken. Doch da war es offenbar schon zu spät: Hildmann war bereits abgetaucht.
► Als Mitglied der „Querdenker“-Bewegung leugnet Hildmann seit Monaten, dass es den Corona-Virus gibt. Er ruft in seinen Mitteilungen zum Impf-Boykott auf, er nennt Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Post von Mittwochmorgen „die polnische Jüdin Mao-Merkel (Aniela Kazmierczak, geborene Kasner).“
Er schreibt weiter: „… für sie (Merkel) braucht es einen Haftbefehl und nicht für mich! Unter Merkel, Spahn, Laschet, Söder und Müller geht Deutschland unter, unter Hildmann wird Deutschland auferstehen!“
Fakt ist: Bei der Berliner Staatsanwaltschaft liegen derzeit mindestens 1000 Anzeigen gegen Hildmann wegen Volksverhetzung und Beleidigung, die jede einzeln auf ihren strafbaren Gehalt überprüft werden muss.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Attila Hildmann bei einer Demonstration vor dem Brandenburger Tor (Archivbild) Foto: picture alliance/ Eventpress Hoensch
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26.03.2021 12:00 2.435 Attila Hildmann macht sich über Staatsanwaltschaft lustig: "Sonnige Grüße aus der Türkei"
Berlin - Twitter-User hatten es schon länger vermutet und auch die Staatsanwaltschaft geht mittlerweile davon aus: Attila Hildmann (39) ist in die Türkei geflüchtet.
Gegen den Verschwörungsideologen wird schon seit Monaten wegen Volksverhetzung ermittelt. Dass bei seinen Drohungen gegen Politiker sowie seinen antisemitischen und rassistischen Aussagen früher oder später die Polizei vor der Tür stehen wird, schien auch der Wut-Koch zu ahnen.
Er kam der Staatsanwaltschaft zuvor und flüchtete. Bereits vor einem Monat ließ der nach eigenen Aussagen "ultrarechte" 39-Jährige sein Haus in Wandlitz ausräumen.
"Mit der zeitnahen Vollstreckung des Haftbefehls wegen dringenden Verdachts der Volksverhetzung, der öffentl. Aufforderung zu Straftaten u. Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ist nicht zu rechnen", twitterte die Berliner Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Das ist auch dem Netz-Wüterich nicht verborgen geblieben.
Die Antwort folgte prompt: "Das tut mir leid für Sie, aber wir können uns ja noch über Twitter austauschen, ich folge Ihnen hier und würde mich freuen, wenn Sie mir auch folgen würden! Sonnige Grüße aus der Türkei!"
Der Kochbuchautor besitzt demnach neben der deutschen auch die türkische Staatsangehörigkeit. Will man seiner Ankündigung Glauben schenken, könnte sich das schon bald ändern. Er will den deutschen Pass abgeben und noch nur noch den türkischen Pass behalten.
Attila Hildmann flüchtet vor "Corona-Diktatur" in die Türkei
Generell könnte es ein längerer Aufenthalt werden. "Bis Deutschland wieder frei ist bleibe ich in meiner Blutsheimat der Türkei, es ist meine wahre Heimat und Boden!", twitterte der selbst ernannte Verschwörungsprediger.
Dass Hildmann, der in seinen Schwurbler-Videos oder bei seinen Demonstrationen immer wieder vor der Corona-Diktatur gewarnt hatte, nun extra in die Türkei geflohen ist, bringt eine gewisse Ironie mit sich. Die ist auch Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir (55) aufgefallen.
"Glück für Attila #Hildmann. Jetzt kann er endlich mit Fug & Recht behaupten, in einer Diktatur angekommen zu sein. Ob Erdogan ihn allerdings demonstrieren lässt", stichelt der Politiker bei Twitter.
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