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LG Frankfurt: 06/2020 | Sohn (12) schützt Mutter und Bruder vor gewalttätigem Vater | Prozess | Urteil: 3 Auflagen - Verfahren befristet eingestellt für 6 Monate
Gewalttätiger Bauarbeiter - Sohn (12) schützt Mutter und Bruder vor Brutalo-Vater
Von: Kolja Gärtner 22.03.2021 - 21:16 Uhr
Frankfurt – Erst zerlegte er das Mobiliar, dann ging er auf die Mutter seiner Kinder und seinen Ältesten los. Nur das verzweifelt-mutige Eingreifen seines zweiten Sohnes verhinderte, dass Ismail D. (45) sie verletzte. Vor Gericht kam der Bauarbeiter trotzdem milde davon. In der Hoffnung, dass er die Frau und die Jungs im Gegenzug in Ruhe lässt.
„Freitags, samstags und sonntags war es besonders schlimm, dann trank er viel. Und erhob die Hand gegen mich“, sagte Mizeva Z. (39) als Zeugin über ihren Ex-Lebensgefährten.
Der 13. Juni 2020 war so ein Samstag. Die Bulgarin: „Er kam abends sichtbar betrunken nach Hause. Weil ich wusste, wie das endet, wollte ich keine Diskussion mit ihm.“
Trotzdem brach Ismail D. einen Streit vom Zaun. „Weil sie die neue Waschmaschine zu voll packte“, behauptet er. „Weil er nicht auf der Matratze, sondern auf der Couch schlafen wollte, auf der ich mit den Kindern übernachtete“, sagt sie. Der mutige Sohn
Was auch immer der Auslöser war: Ismail D. zertrümmerte Tisch und Bettgestell, warf einen Metall-Stuhl nach Mizeva Z., verfehlte sie nur, weil Sohn Gheorghi (12) ihn trotz großer Angst mutig im letzten Moment abfing. Dann holte er zum Faustschlag gegen seinen Ältesten Deniz (13) aus – Gheorghi konnte auch ihn abblocken. Seine Mutter schaffte es endlich, die Polizei zu rufen.
Ismail D. wurde festgenommen, ein Alkoholtest ergab 2,78 Promille. Die Polizei notierte: „Keine Auffälligkeiten außer geröteten Augen, Verhalten ruhig und sachlich.“ Trotzdem ging die Anklage von eingeschränkter Schuldfähigkeit aus.
Seither darf er sich seiner ehemaligen Familie nicht mehr nähern, Mizeva Z. äußerte im Prozess wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung nur einen Wunsch: „Wir wollen unsere Ruhe.“ Im Knast wollte sie ihn nicht sehen – dann könnte er den Unterhaltsverpflichtungen gegenüber seinen Söhnen nicht mehr nachkommen.
Drei Auflagen
Deshalb wird das Verfahren, vorerst auf sechs Monate befristet, eingestellt. Mit drei Auflagen: Alkohol-Therapie, Anti-Aggressions-Training und ein Nachsendeauftrag – damit seine Post nicht mehr bei Mizeva Z. und den Kindern landet.
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