Mord, Berlin Doppelmord 1992 in Berlin: Geheimnisvolle Anruferin kennt ihren Killer 1992 in berlin getötet - Eine mysteriöse Anruferin kennt ihren Killer 3 vor stunden
Herkunft BILD 1992 in Berlin getötet - Eine mysteriöse Anruferin kennt ihren Killer
1992 wurden Sabine Elsholz (damals 36) und ihre Tochter Claudia (damals 10) in Berlin brutal ermordet. Bis heute gibt es keinen Täter.
Grausamer Doppelmord vor 29 Jahren in Berlin
Bis heute bleibt die grausame Tat unaufgeklärt. Doch eine geheimnisvolle Anruferin will den Mörder kennen! Lesen Sie mit BILDplus, warum die Familie der Ermordeten all ihre Hoffnung in einen mysteriöse Anruferin setzt und was sie am Telefon sagte.
Im über acht Jahre zurückliegenden "Mordfall Wache" hat die Polizei offenbar eine neue Spur. Die Leichen der 36-jährigen Sabine Wache und ihrer zehn Jahre alten Tochter Claudia waren am 4. November 1992 in ihrem ausgebrannten Einfamilienhaus an der Strehlener Straße in 22 in Kaulsdorf gefunden worden. Vermutlich hatte der Mörder das Feuer gelegt, um seine Spuren zu verwischen. Jetzt meldete sich die Mitarbeiterin einer sozialen Einrichtung bei der Mordkommission und sagte, ihr gegenüber habe sich jemand als Täter offenbart. Den Namen wollte sie aber aus Angst nicht nennen. Für die Aufklärung sind noch immer 10 000 Mark Belohnung ausgesetzt.
Neue Spur in einem ungesühntem Doppelmord. Seit über acht Jahren fahndet die Berliner Polizei nach dem Mörder von Sabine Wache, 36, und ihrer zehnjährigen Tochter Claudia. Jetzt meldete sich eine anonyme Anruferin. Der Täter soll sich ihr gegenüber offenbart haben. Aus Angst wollte sie dessen Namen aber nicht preisgeben.
Am 4. November 1992 fanden Feuerwehrmänner nach dem Brand in einem Kaulsdorfer Einfamilienhaus die beiden Leichen. Die Obduktion ergab: Mutter und Tochter wurden erdrosselt, dann angezündet. Bis heute konnte der Fall nicht aufgeklärt werden. Die Polizei bittet die Anruferin, sich zu melden: [GEFÜLLTES TELEFON]030/69932725. Alle Angaben werden absolut vertraulich behandelt.
Die Angehörigen der Ermordeten erfuhren erst zwei Tage später aus der Presse von dem Verbrechen. Wie ein Blitzschlag traf sie das Unglück. Sabine Wache gehörte zu einer großen Familie. Und - wie es in großen Familien üblich ist - es gibt Familientratsch und kleinere Reibereien, die aber zu keiner Zeit das Zusammenleben ernsthaft gefährdet hätten. Die Ermordete war geschieden, der Ehemann hatte sie verlassen und war im Oktober 1989 über Ungarn in die Bundesrepublik getürmt, die Ehe wurde später geschieden. Tochter Claudia entstammte einer anderen Verbindung.
Einen Monat nach der Tat meldeten fast alle Berliner Zeitungen, der Mord stehe kurz vor der Aufklärung, ein Verdächtiger sei am 9. Dezember festgenommen worden. Der vermutliche Täter sei ein naher Verwandter und habe aus Liebeskummer gehandelt. Seit dieser Zeit wurde über den Doppelmord nichts mehr veröffentlicht. Eine grauenhaftes Verbrechen schien gesühnt.
Doch woher wußten die Zeitungen von der angeblichen Liebesgeschichte? Wer gab diese Information, die ja eine Vermutung und keine Tatsache darstellt, an die Presse? Die gezielte Indiskretion läßt nur einen Schluß zu: Die ermittelnde 1. Mordkommission hat diese Diktion an die Presse gegeben, um einen Erfolg vorzuzeigen. In Untersuchungshaft genommen wurde der 22jährige Neffe Ralph (Name geändert), weil er angeblich eine Zuneigung zu der Ermordeten zeigte, die nicht erwidert wurde. Während Ralph in Untersuchungshaft saß, erhob die Staatsanwaltschaft Anklage. Das Landgericht Berlin ließ aber mit einem Beschluß vom 2. Juni 1993 wegen fehlender Beweise die Eröffnung des Hauptverfahrens nicht zu. Ralph wurde nach einem halben Jahr wieder aus der Haft entlassen und erhielt eine Haftentschädigung.
Versuchen wir, die Ereignisse um den Mord noch einmal zu rekonstruieren: Am 3. November feierte die Familie in großer Runde den Geburtstag des Vaters der ermordeten Sabine Wache. Nichts deutete auf einen dramatischen Konflikt hin. Gegen 19 Uhr fuhr ein Angehöriger sie und ihre Tochter nach Hause. Das war das letzte Lebenszeichen der beiden Opfer. War der Täter zu diesem Zeitpunkt schon im Haus, oder wurde ihm später geöffnet? Die Frage muß unbeantwortet bleiben. Der Täter handelte offenbar mit Bedacht. Er entfernte vorher die Sicherungen der Straßenlaterne. Er kam und ging, ohne gewaltsam einzudringen. Er mußte also aus dem Kreis naher Bekannter kommen oder im Auftrag gehandelt haben.
Eine neue Variante von Zerstörungswut macht dem Baubetrieb der Stadt Nordenham zunehmend zu schaffen. Innerhalb weniger Tage haben Randalierer ein Dutzend Straßenlaternen beschädigt und sind dabei stets nach der gleichen Masche vorgegangen. Mit einem Dreikantschlüssel öffneten sie die Deckel an den Masten, um an die Sicherung zu gelangen. Diese Sicherungen schraubten die Täter aus und warfen sie weg. Mit der Folge, dass die Beleuchtung ausfällt.
Von dem Arbeits- und Kostenaufwand für den Bauhof abgesehen, stellen die Zerstörungen auch eine Gefahr dar. Denn bei einer Berührung der Sicherungsgewinde und blanken Kabel drohen Stromschläge, die nach Auskunft des Bauhof-Elektromeisters Jürgen Hülsebusch tödlich sein können.
Bei google maps macht mir die Straße einen ruhigen Eindruck, von Fußgängern eher wenig frequentiert. Büsche und Tannen behinderten wahrscheinlich eine gute Sicht. 1992 war da vielleicht auch schon solch ein Bewuchs. Und im November wird es schon früh dunkel, allenfalls hätte ein Autofahrer jemanden an der Laterne bemerken können.
Christel M. (43) sitzt vor einem Berg Schwarzweißbilder und schaut traurig auf ein Familienfoto. 1992 wurden ihre damals 36-jährige Schwester Sabine und ihre 10-jährige Nichte Claudia in Biesdorf ermordet. Bis heute bleibt die grausame Tat unaufgeklärt. Doch eine geheimnisvolle Anruferin will den Mörder kennen!
Rückblick: Am 3. November 1992 trafen sich die acht Geschwister wie jedes Jahr bei ihrem Vater Werner zum Geburtstag. „Eigentlich sollte Sabine mit ihrer Tochter bei den Eltern schlafen“, so Christel M. „Aber sie hatte es sich anders überlegt.“
Eine verhängnisvolle Entscheidung. Bruder Jürgen fuhr Sabine später mit ihrer Tochter nach Hause in deren kleines Einfamilienhaus in Biesdorf. Was dann genau passierte, ist bis heute unklar.
Nachbarn bemerkten am nächsten Morgen einen Schwelbrand. Die alarmierte Feuerwehr fand die zwei bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichen. Bei der Obduktion stellte sich heraus, dass es sich um ein grausames Verbrechen handelte.
Beide wurden erst erwürgt und dann mit leicht brennbarem Fußbodenkleber übergossen. Der Täter war ohne Gewaltanwendung in die Wohnung gelangt und hatte anschließend persönliche Sachen mitgenommen, so die Ermittler
Schnell wurde der Neffe Andre S. (damals 21) von der Mordkommission verdächtigt und in Untersuchungshaft genommen. Aus Mangel an Beweisen musste er nach fünf Monaten aber freigelassen werden.
Dann geriet der ehemalige Freund Mario B. und Vater der 10-jährigen Claudia ins Visier der Ermittler. „Mario hatte etliche Affären und war ein notorischer Lügner“, so Christel M. „Er hatte Kindergeld kassiert, aber nie Alimente gezahlt.“ Wegen diverser Frauengeschichten trennte sich Sabine und heiratete einen anderen. Auch Mario B. (damals 45) musste wegen fehlender Beweise aus der U-Haft entlassen werden.
Zu den Beweismitteln der 3047 Seiten langen Mordakte gehören ein Haar und ein Streichholz mit DNA-Anhaftungen einer männlichen Person. In der Asservatenkammer liegen auch noch schwarze Handschuhe, die am Tatort gefunden worden.
Die große Hoffnung liegt in der dokumentierten anonymen Aussage einer Frau – offenbar eine damalige Geliebte von Mario B. „Wenn sich diese Frau heute besinnt und eine Aussage macht, könnte der Täter doch noch vor Gericht landen“, so Christel M.
Die Anruferin hatte sich im April 1993 bei einer Sozialhelferin der Opferhilfe erkundigt, ob ein Mordfall in Biesdorf mit einer Frau und einem Kind aufgeklärt sei. Sie wolle eine Beziehung zu einem Mann eingehen, der ihr in angetrunkenen Zustand diesen Mord gestanden hätte.
Nach Rücksprache mit der Polizei bestätigte die Sozialarbeiterin bei einem 2. Anruf der Frau, dass ein Täter nicht überführt werden konnte. Die damals 30- bis 40-jährige Anruferin hatte Angst. Sie lehnte es ab, wegen zu erwartender Repressalien ihres Freundes, die Polizei einzuschalten und meldete sich nie wieder.
„Heute müsste die Frau 60 oder 70 Jahre alt sein“, sagt Christel M. „Vielleicht lastet das auch auf ihre Seele. Sie ist unsere letzte große Hoffnung, den Mord aufzuklären.“