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Italien: Er wollte seine Mutter beschützen | Teenager ersticht Prügel-Vater – ihm drohen 20 Jahre Haft
Er wollte seine Mutter beschützen Teenager ersticht Prügel-Vater – ihm drohen 20 Jahre Haft
veröffentlicht am 11.03.2021 - 14:36 Uhr
Es ist eine Tat, so grausam und so verständlich zugleich …
In Italien ist ein 18-jähriger Teenager wegen Mordes an seinem Vater angeklagt – ihm drohen im Falle einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft. Der Grund für seine Bluttat ist allerdings bewegend.
Am 30. April 2020 rastete Alex Pompa endgültig aus: Bei einem Streit zwischen seinem Vater Giuseppe Pompa (†52) und seiner Mutter ging er nach Ansicht der Staatsanwaltschaft dazwischen, griff sich ein Küchenmesser und stach auf seinen Vater ein, 24-mal, bis er tot war. Anschließend wählte er den Notruf und erklärte der Polizei, was passiert war.
Nach Ansicht der Ermittler hatte sich bei dem Täter jahrelang Wut aufgestaut: Der Vater habe seine Frau, Alex’ Mutter, über viele Jahre körperlich und psychisch misshandelt, sie beispielsweise hundertmal pro Tag angerufen, um Kontrolle über sie zu haben.
Dieser Terror eskalierte am Abend der Tat im April 2020. Laut Medienberichten schrieben Alex und sein Bruder ihrem Onkel eine Nachricht mit der verzweifelten Bitte um Hilfe: „Du bist der Einzige, der zuhört. Du musst drastische Konsequenzen ziehen. Wir riskieren hier alle unser Leben.“ Gerade hatte der Vater seiner Frau ein Telefon ins Gesicht geschmissen, weil er gesehen haben wollte, wie ein Arbeitskollege seine Hand auf die Schulter seiner Frau gelegt hatte.
Es war der Moment, in dem Alex Pompa (damals 17) selbst Gewalt anwendete, um seine Mutter zu verteidigen.
Nach seinem Geständnis wurde der Teenager zunächst unter Hausarrest gestellt – in dem Haus, in dem jahrelange Gewalt ausgeübt wurde und schließlich die Tat stattgefunden hatte. Ein Richter verlegte den Arrest schließlich in das Haus eines Freundes – denn Alex’ Aufenthalt in dem Horror-Haus könne zu traumatischen Auswirkungen führen.
So konnte Alex seinen Uni-Abschluss absolvieren. Dafür soll er sogar einen Glückwunsch-Anruf von Lucia Azzolina, der italienischen Ministerin für Unterricht, erhalten haben.
Für den Prozess ist noch kein Termin festgesetzt. Die Staatsanwaltschaft will Pompa aber wegen vorsätzlichen Mordes verurteilen. Ihm droht Berichten zufolge eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*