Prozess wegen Mordversuch bei VerkehrskontrolleVitalij K. (37) versuchte, Polizisten zu erschießen
Von: BIANCA WEINER 13.01.2021 - 18:39 Uhr
Hagen/Gevelsberg – Es sollte nur eine Routine-Verkehrskontrolle sein. Doch dann schoss der Autofahrer plötzlich ohne Vorwarnung auf die drei Polizisten und flüchtete.
Mittwochmorgen begann der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter Vitalij K. (37) wegen dreifachen Mordversuchs vor dem Hagener Landgericht. Da er sich zu der Tat nicht äußern wollte, blieb es bei der Anklageverlesung durch den Staatsanwalt.
Der beschädigte 5er BMW von Vitalij K. in der Tatnacht in Gevelsberg Foto: Alex Talash
Auf Krücken kam der stämmige 37-Jährige in den Gerichtssaal gehumpelt. Sein angeschossenes Bein sei noch immer nicht ganz verheilt. Er sitzt seit acht Monaten in Haft, hat in der Zeit 40 Kilogramm zugenommen.
Sein Verteidiger Andreas Trode: „Er wiegt aktuell 110 Kilo. Zugenommen hat er so stark wegen der Medikamente, die er wegen seiner Verletzung nehmen muss.“
Rückblick: Um kurz vor Mitternacht am Dienstabend des 5. Mai 2020 hielt eine Polizeistreife den Kasachen mit deutschem Pass (37) in seinem Wagen an, weil er immer wieder eine Straße in Gevelsberg hoch und runterfuhr. Die Beamten überprüften die Papiere des Mannes. Währenddessen gab der eine Urinprobe für einen Drogentest in einem Becher ab.
Der Täter (36) eröffnete das Feuer, als ein Streifenwagen ihn kontrollieren wollte. Dann ergriff er die Flucht.
Als die Beamten feststellten, dass der Mann mit Haftbefehl gesucht wurde und keine gültige Fahrerlaubnis hatte, lief der zu seinem Wagen, warf einem der Beamten den Urinbecher ins Gesicht und griff in seinem Auto nach einer scharfen Waffe.
Mehrfach schoss Vitalij K. ohne Vorwarnung auf die Beamten, traf einen von ihnen im Bauchraum. Als der Polizist (29) getroffen zu Boden sank, schoss sein Kollege auf den Angreifer. Insgesamt fielen zehn Schüsse.
Vitali K. floh mit seinem schwarzen 5er BMW, krachte nur 400 Meter weiter gegen eine Verkehrsinsel und flüchtete dann zu Fuß weiter. Mehrere Hundertschaften riegelten die Stadt ab. Ein Hubschrauber stieg auf, ein Spezialeinsatzkommando (SEK) rückte mit dem gepanzerten Anti-Terror-Fahrzeug „Survivor R“ an.
Nach fast vier Stunden erschnüffelte ein Spürhund den Verdächtigen in einem Hinterhof. Wieder schoss er, wurde aber dieses Mal selbst von den zurückschießenden Beamten im rechten Bein getroffen. Er kam schwer verletzt ins Krankenhaus.
Dem zuvor getroffenen Beamten rettete seine schusssichere Weste das Leben. Das Projektil konnte die Weste nicht durchschlagen. Trotzdem kam der Polizist mit Verletzungen ins Krankenhaus, er erlitt eine Brustprellung. Gegen Vitali K. lag bereits ein Haftbefehl wegen Drogenhandels von zwei Jahren und drei Monaten vor.
Nach der Anklageverlesung am Mittwoch vor Gericht beschwerte sich der Anwalt von Vitalij K., dass der Schuss auf seinen Mandanten durch die Polizei nicht explizit Thema in der Anklageschrift des Staatsanwalts war. Er fand, dass sein Mandant schlecht behandelt werde und er eigentlich schon verloren habe, weil er auf einen Polizeibeamten geschossen habe.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
ZitatNach der Anklageverlesung am Mittwoch vor Gericht beschwerte sich der Anwalt von Vitalij K., dass der Schuss auf seinen Mandanten durch die Polizei nicht explizit Thema in der Anklageschrift des Staatsanwalts war. Er fand, dass sein Mandant schlecht behandelt werde und er eigentlich schon verloren habe, weil er auf einen Polizeibeamten geschossen habe.
Seltsame Ansicht.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Schusswechsel in Gevelsberg +++ Beamtinnen liefen ängstlich wegPolizistinnen ließen verletzten Kollegen einfach liegen
Von: ALEX TALASH 18.01.2021 - 17:27 Uhr
Hagen/Gevelsberg – Mitten im Kugelhagel vergaßen die beiden Polizistinnen plötzlich ihren Dienst-Eid und liefen ängstlich weg!
Der Prozess um den dreifachen Mordversuch in Gevelsberg (Ennepe-Ruhr-Kreis): Auf der Anklagebank im Landgericht Hagen sitzt Vitalij K. (37), der vergangenes Jahr bei einer Routine-Verkehrskontrolle auf die drei Polizisten geschossen hatte und wegfuhr.
Doch jetzt kommt heraus: Nicht nur der Schütze ist vom Tatort geflüchtet, sondern auch Nadine A. (32) und Patricia B. (37). Die beiden Polizeikommissarinnen der Wache Ennepetal ließen ihre Kollegen in höchster Gefahr im Stich!
Denn: Während der angeschossene Polizeibeamte (29) schwer verletzt auf der Straße lag und sein Streifenpartner (23) das Feuer auf den Schützen erwiderte, versteckten sich Nadine A. und Patricia B. anstatt einzuschreiten, zunächst hinter ihrem Streifenwagen
Dann entfernten sie sich unauffällig vom Tatort. Patricia B.: „Wir hatten Angst. Meine Kollegin schrie nur noch: Nix wie weg hier! Renn! Renn!“
Das Verhalten hat für die beiden Beamtinnen bereits Konsequenzen: Sie wurden in den Innendienst versetzt und dürfen nicht mehr in den Streifenwagen. Die Staatsanwaltschaft Hagen hat sie wegen „gemeinschaftlich versuchter gefährlicher Körperverletzung durch Unterlassen“ angeklagt!
Im April müssen sie auf die Anklagebank. Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli (62): „Ihr Beamtenstatus ist in Gefahr.“
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