Baby qualvoll erstickt - Polizei Krefeld sucht Eltern des Kindes
(XY-Sendung vom 11. Juni 2014) Furchtbarer Fund im Krefelder Südpark: Spaziergänger entdeckten ein totes Baby. Die Obduktion ergab: Der Säugling wurde kurz nach seiner Geburt auf grausame Weise getötet. Die Polizei sucht nach Hinweisen auf die Herkunft des Kindes. Am Mittwoch, dem 5. März 2014, fanden Hundebesitzer eine Mülltüte mit einem beigefarbenen Handtuch. Darin eingewickelt die Leiche eines Säuglings. Dem Mädchen war direkt nach der Geburt feuchtes Toilettenpapier in den Mund gestopft worden, so dass es qualvoll erstickte. Das Kind wurde anschließend in einer luftdicht verpackten Mülltüte im Park etwa 15 Zentimeter tief vergraben.
Geboren im Februar? Laut Obduktion dürfte die Tat etwa zwei Wochen vor Auffinden des Leichnams geschehen sein, also Mitte bis Ende Februar 2014.
Fragen nach Zeugen: - Wer kennt eine Frau aus dem Raum Krefeld, die im Februar 2014 entbunden haben dürfte, deren Kind jedoch verschwand? - Wer hat im Krefelder Südpark im Februar 2014 etwas Verdächtiges beobachtet?
Krefeld. Drei Monate nach dem Fund des getöteten Babys Sylvia in einem Wäldchen am Südpark hat auch eine bundesweite Fernsehfahndung die Ermittler nicht wirklich weiter gebracht. "Es sind danach 14 Hinweise eingegangen. Eine heiße Spur haben wir nach wie vor nicht", sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Krefeld auf Anfrage. Die Fernsehsendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" hatte die Zuschauer am vergangenen Mittwoch um Mithilfe gebeten.
Zuvor war ein Massen-DNA-Test unter 650 Frauen erfolglos geblieben. Das neugeborene Mädchen war bereits mehrere Tage tot, als seine Leiche am 5. März in einer Abfalltüte entdeckt wurde. Das Baby war erstickt worden. Die Staatsanwaltschaft hat 5000 Euro Belohnung für Hinweise auf die Mutter des Kindes ausgesetzt. dpa
Krefeld Babyleiche - Polizei wartet auf Ergebnis der Isotopenanalyse
Krefeld. Die Krefelder Polizei erhofft sich durch eine Isotopenanalyse Hinweise auf die Herkunft und die Eltern des im März im Südpark gefundenen getöteten Babys. Polizeisprecher Wolfgang Weidner bestätigte gestern, dass die Polizei parallel zu den anderen Suchaktionen auch eine solche Analyse von Isotopen in Auftrag gegeben hat.
Dadurch solle festgestellt werden, aus welchem Land die Mutter des Babys kommt, dem der Krefelder Pfarrer Michael Hack vor der Beerdigung den Namen Silvia gegeben hatte. "Bis das Ergebnis vorliegt, können noch Monate vergehen", erklärte Weidner gestern auf Anfrage.
Zum Gutachten: Die Isotopenanalyse hilft, die Herkunft oder Aufenthaltsorte unbekannter Toter zu ermitteln. Dieses Verfahren bietet unter anderem das Institut für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität in München an. Isotope werden als verschiedene Varianten eines chemischen Elements beschrieben. Während die chemischen Eigenschaften gleich sind, unterscheiden sich die Isotopen in der Anzahl der Neutronen -so lässt sich ein "geografischer Fingerabdruck" des Lebewesens feststellen. So haben, wie zuletzt die Tageszeitung (TAZ) berichtete, Isotopenforscher bei einer im sachsen-anhaltinischen Zeitz gefundenen Babyleiche über die Isotopenanalyse herausgefunden, dass sich die Mutter in Rumänien oder einem nahegelegenen Land aufgehalten haben muss. Die dort aufgenommenen Stoffe der Mutter gingen über ihren Körper an das Baby über - die Isotopenmuster waren also identisch. Die Münchener Rechtsmediziner haben dafür eine Datenbank mit 500 geografischen Fingerabdrücken - im Zeitzer Fall waren sie letztlich erfolgreich.
Die Isotopenanalyse gilt als der letzte Strohhalm, an den sich jetzt die Krefelder Ermittler noch klammern können - nach kriminalistischen Untersuchungen war auch ein DNA-Reihentest von 600 Frauen im Frühsommer nicht von Erfolg gekrönt.