Nachdem in Löhne-Gohfeld eine Frau (33) erschossen wurde, hat eine Bielefelder Mordkommission am späten Samstagabend ihre Ermittlungen aufgenommen. Der Täter (48) wurde vermutlich lebensgefährlich verletzt, ein weiteres Opfer schwer. Sechs Jugendliche im Alter zwischen 13 bis 18 Jahren erlebten die Tat nach Informationen dieser Zeitung hautnah mit und mussten psychologisch betreut werden. Von Christian Müller
Zu der Auseinandersetzung in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses an der Theodor-Körner-Straße in Löhne kam es gegen 21.15 Uhr. Der Täter suchte am Abend die ehemalige gemeinsame Wohnung seiner Familie auf. Sein Bruder (38), der bei der Frau und ihren drei Kindern zu Besuch war, teilte ihm mit, dass er ihn nicht sprechen wollte. Er soll mit seiner Lebensgefährtin und den drei Kindern aus Bayern zu Besuch gewesen sein.
Dennoch verschaffte sich der Mann, der eine Schusswaffe und einen Schlagstock bei sich führte, etwas später Zutritt zur Wohnung und gab laut Polizei unvermittelt mehrere Schüsse auf anwesende Familienangehörige ab. Durch die Schüsse wurde laut Polizei die 33-jährige Schwägerin des Tatverdächtigen tödlich und sein 38-jähriger Bruder schwer verletzt. Der Täter konnte überwältigt und mit schweren Verletzungen festgenommen werden.
Von den zwei Schüssen in der Wohnung wurde ein Nachbar aufmerksam. „Ich habe zwei Schüsse bis unter das Dach gehört und bin fast aus dem Sessel gefallen. Die Kinder haben laut geschrien. In diesem Moment habe ich einfach nur reagiert und die Rettungskräfte gerufen. Als ich im Hausflur runtergegangen bin, kamen mir die Kinder bereits schreiend entgegen. Der Mann mit albanischen Wurzeln drehte komplett durch. Die Kinder hatten ihn wohl überwältigt und die Waffe auf eine Wiese vor das Haus geschmissen.“
Mehrere Notärzte und Rettungskräfte versorgten die Verletzten. Die Frau starb vermutlich auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Bruder hat ebenfalls eine Schussverletzung erlitten. Am Abend hieß es, er würde nicht in Lebensgefahr schweben. Die sechs Kinder wurden von Notfallseelsorgern betreut. Der Mann, der die Wohnung stürmte, erlitt lebensgefährliche Verletzungen. In seinem VW Passat, der vor dem Haus abgestellt war, entdeckten Kriminalbeamte zudem einen Elektroschocker.
„Ich hatte Angst und zitterte am ganzen Körper“, berichtete der Nachbar. „Man will ja nur helfen. Ich wäre froh, wenn andere Leute das auch machen würden.“ Die Kriminalpolizei aus Herford und Spurensicherung aus Bielefeld untersuchten noch am Abend den Tatort. Feuerwehrkräfte aus Löhne leuchteten den Hof vor dem Haus auf, sagte Lars Köster, Wachabteilungsleiter der Feuerwache.
„Das Zusammenspiel von Feuerwehr und Polizei läuft sehr gut. So ein Fall sorgt auch in unseren Reihen für Entsetzen. Bereits während unser Rettungsdienst vor Ort tätig war, bekamen wir erste Rückmeldungen. Solch eine Tat wird mit den Kollegen untereinander besprochen. Wenn erkannt wird, dass eine Kollegin oder ein Kollege weiteren Bedarf hat, stellt die Stadt Löhne ein eigenes Team zur psychosozialen Unterstützung bereit.“
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
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11.05.2021 13:21 SCHWÄGERIN VOR AUGEN DER KINDER ERSCHOSSEN: TAT-DETAILS SCHOCKIEREN Bielefeld - Es ist ein schockierendes Verbrechen: Ein 48-Jähriger soll seine Schwägerin (†33) vor ihrer Familie erschossen haben. Nun steht er vor Gericht.
Zum Prozessauftakt am Dienstag hat der Angeklagte geschwiegen.
Drei Kinder im Teenager-Alter sollen gesehen haben, wie ihre Mutter in der Wohnung im ostwestfälischen Löhne starb, wie der Bruder des Angeklagten am Dienstag als Zeuge angab.
Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte aus dem Kosovo eigentlich vorgehabt haben, seine unverletzt gebliebene Ehefrau zu töten.
Seinem traditionellen Rollenverständnis soll es widersprochen haben, dass sie sich von ihm getrennt hatte.
Mit einem Nachschlüssel sei er im Dezember 2020 in die Wohnung seiner Ehefrau gelangt, wo er unter anderem auf seine Schwägerin, seinen Bruder sowie die Kinder im Alter von 12, 13 und 14 Jahren traf.
Bruder und Schwägerin sollen versucht haben, den aufgebrachten Mann aus der Wohnung zu bringen. Doch der zog laut Anklage eine Waffe aus dem Hosenbund und schoss auf die Erwachsenen.
Der Bruder sei zu Boden gegangen, dann soll er die Schwägerin mit einem Schuss in die Brust getötet haben.
Weitere Familienmitglieder rangen den Bewaffneten demnach nieder und hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Der Angeklagte will im weiteren Verlauf des Prozesses über seinen Anwalt eine Aussage machen, wie es am Dienstag hieß.
Kriminalität: Urteil im Prozess um Tod einer dreifachen Mutter in Löhne 12. Juli 2021, 1:04 Uhr Quelle: dpa
Bielefeld (dpa/lnw) - Vor dem Landgericht Bielefeld endet heute (14.00 Uhr) der Prozess um den Tod einer dreifachen Mutter in Löhne. Die Frau war in der Wohnung ihrer Schwester im Dezember 2020 vor den Augen ihrer Kinder erschossen worden. Die 33-Jährige hatte sich schützend zwischen Familienmitglieder und ihren Schwager gestellt.
Ein 48-jähriger Kosovare ist wegen Mordes angeklagt. Er wollte laut den Ermittlungen eigentlich die von ihm getrennt lebende Ehefrau töten. Nach Aussage eines Gutachters leidet der Mann unter einen schweren psychischen Störung. Die Staatsanwaltschaft hat wegen Mordes aus Heimtücke 13 Jahre Haft und die Unterbringung in einer Psychiatrie beantragt.