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Düsseldorf: Cologna Dignidad: Nach schweren Missbrauchs-Vorwürfen: Arzt Hartmut Hopp (76) von berüchtigter Sekte wird nicht bestraft
09.12.2020 15:20 803 Nach schweren Missbrauchs-Vorwürfen: Arzt von berüchtigter Sekte wird nicht bestraft
Düsseldorf – Die Ermittlungen gegen Hartmut Hopp (76), einst Arzt der berüchtigten Sekte "Colonia Dignidad" in Chile, bleiben eingestellt. Gegen Hopp hatte es Vorwürfe unter anderem wegen Beihilfe zu sexuellem Kindesmissbrauch, Beteiligung an der Ermordung chilenischer Regimegegner und Zwangsmedikation gegeben.
Die "Colonia Dignidad" war 1961 rund 350 Kilometer südlich von Santiago de Chile von deutschen Auswanderern aus Siegburg bei Bonn gegründet worden. In der Kolonie kam es jahrzehntelang zu Folter, Zwangsarbeit und Kindesmissbrauch.
Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf hat sich hinter die Entscheidung der Krefelder Staatsanwaltschaft gestellt und eine Beschwerde gegen die Einstellung zurückgewiesen, wie ein Behördensprecher am Mittwoch mitteilte.
Auch die Prüfung neuer, erst im Beschwerdeverfahren vorgebrachter Tatsachen habe zu keinem anderen Ergebnis geführt. Die Verdachtsmomente gegen Hopp seien nicht ausreichend, um ihn vor Gericht zu stellen.
Vor einem Jahr war die Krefelder Staatsanwaltschaft bereits zu dem Schluss gekommen, dass sich trotz erheblichen Aufwands kein hinreichender Tatverdacht ergeben habe. Konkrete Hinweise auf Hopps Mitwirkung an Straftaten in Chile seien nicht festzustellen gewesen.
Siebeneinhalb Jahre lang hatte die Krefelder Behörde gegen den inzwischen 76-Jährigen ermittelt. 2011 waren mehrere Strafanzeigen eingegangen.
Hopp war unter anderem Beihilfe zu sexuellem Kindesmissbrauch vorgeworfen worden, außerdem eine Beteiligung an der Ermordung chilenischer Regimegegner und Zwangsmedikation mit Psychopharmaka. Es seien zahlreiche Zeugen zum Teil auch in Chile vernommen und alle erfolgversprechenden Ermittlungsansätze ausgeschöpft worden.
"Colonia Dignidad"-Arzt Hopp wurde bereits in Chile verurteilt
Hopp war in Chile wegen Beihilfe zum Kindesmissbrauch verurteilt worden. Der Mediziner hatte sich 2011 nach Deutschland abgesetzt, bevor die in Chile gegen ihn verhängte fünfjährige Haftstrafe rechtskräftig wurde. Er wohnte zumindest zeitweise in Krefeld.
Weil er als Deutscher nicht ausgeliefert werden darf, hatte Chile beantragt, dass er die fünfjährige Haftstrafe in Deutschland verbüßt. Doch das hatte das Düsseldorfer Oberlandesgericht verhindert: Das im Urteil der chilenischen Justiz dargestellte Verhalten Hopps sei nach deutschem Recht nicht strafbar.
In den chilenischen Urteilsgründen seien keine konkreten Handlungen Hopps genannt, die eine Verurteilung wegen Beihilfe zum Kindesmissbrauch rechtfertigten, betonten die Richter.
Hopp habe Sekten-Chef Paul Schäfer (†88) keine Kinder zugeführt. Der Arzt habe die Klinik der Siedlung geleitet und nicht das Internat, in dem die Kinder missbraucht wurden.
Hartmut Hopp zählte zum Führungskreis der "Colonia Dignidad"
Hopp hatte über seinen Anwalt mitteilen lassen: "Ich finde es abscheulich, was in der 'Colonia Dignidad' an Grausamkeiten geschehen ist." Diese seien von ihm und der großen Mehrheit der ehemaligen Bewohner aber niemals vermutet worden.
Hopp zählte zum Führungskreis um den deutschen "Colonia Dignidad"-Gründer Paul Schäfer. Bekannt wurde die Siedlung, weil dort während der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet politische Häftlinge gefoltert und ermordet wurden. Schäfer wurde 2006 wegen Kindesmissbrauchs in Chile zu 20 Jahren Haft verurteilt und starb dort 2010 im Gefängnis.
Die von deutschen Auswanderern gegründete Siedlung, später in Villa Baviera umbenannt, liegt rund 350 Kilometer südlich von Santiago de Chile. Die deutsche Sekte war Anfang der 1960er Jahre aus Siegburg bei Bonn ausgewandert.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
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Missbrauch Folter, Mord in "Colonia Dignidad": Deutschland und Chile planen Gedenkstätte
30.01.2023 06:48 564 Missbrauch, Folter, Mord: "Colonia Dignidad" soll nicht in Vergessenheit geraten
Santiago de Chile - Deutschland und Chile wollen mit einer Gedenkstätte an die Opfer der früheren Sektensiedlung Colonia Dignidad in dem südamerikanischen Land erinnern. Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) und der chilenische Präsident Gabriel Boric sprachen sich am Sonntagabend (Ortszeit) nach einem Treffen in Santiago de Chile gemeinsam dafür aus.
Zitat Die Idee, auf dem fast 400 Kilometer südlich der chilenischen Hauptstadt gelegenen Gelände eine Gedenkstätte zu errichten, "hat die Unterstützung unserer Regierung, und wir werden uns entsprechend beteiligen", sagte Scholz. Boric bedankte sich für die "Bereitschaft der deutschen Regierung, zur Suche nach der Wahrheit beizutragen.
"Wir unterstützen das komplett. Der chilenische Staat kämpft unermüdlich für die ganze Wahrheit und Gerechtigkeit".
"Die Geschichte der Colonia Dignidad ist schrecklich"
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Eine Gedenkstätte zu errichten ist sinnvoll, aber noch sinnvoller wäre eine Zahlung einer angemessenen Entschädigung bzw Opferrente, und zwar von b e i d e n Staaten. Wie viele Menschen hat man ihrer Zukunft beraubt und / oder ein normales Leben nicht ermöglicht ? Das sollte einmal wissenschaftlich aufgearbeitet werden. Genug von Wissenschaftlern aus diesem Bereich haben wir ja in nicht geringer Anzahl. Auch Stoff für Abschlußarbeiten oder wissensch. Projekte ist da ja zum Abarbeiten.