Newsblog zu Covid-19 Bouffier bereitet Menschen auf Corona-Ausgangssperren vor
07.12.2020, 17:00 Uhr | AFP, dpa, rtr, t-online
Die Corona-Infektionszahlen stabilisieren sich in Deutschland auf hohem Niveau. Nach den Verschärfungen in Bayern diskutieren nun auch andere Bundesländer über neue Maßnahmen. Alle Infos im Newsblog.
Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 67 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 1,5 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland gibt es jetzt fast 1,2 Millionen Infizierte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt in der Bundesrepublik bei 18.864 (Stand: 7. Dezember).
Bouffier bereitet Menschen auf mögliche Corona-Ausgangssperren vor
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat die Menschen in Regionen mit hohen Corona-Infektionszahlen auf mögliche nächtliche Ausgangssperren vorbereitet. Er halte es für richtig, dass dort auch eine Ausgangssperre verhängt werde, sagte der Regierungschef bei einem Besuch des neu eingerichteten Corona-Impfzentrums in Wiesbaden. "Das machen wir am besten gemeinsam – Land und die jeweilige Kommune." Und er kündigte an: "Wir würden es sehr bald machen."
Leider seien die Corona-Zahlen immer noch zu hoch – insbesondere dort, "wo wir einen dauerhaft sehr hohes Infektionsgeschehen haben", sagte Bouffier mit Blick auf Regionen mit mehr als 200 Coronavirus-Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner.
Russland testet chinesischen Corona-Impfstoff
Parallel zum Start der Massenimpfungen mit dem eigenen Corona-Vakzin "Sputnik V" hat Russland einen chinesischen Wirkstoff zum Test zugelassen. An der klinischen Studie des Herstellers CanSino Biologics sollen auch rund 8.000 russische Probanden teilnehmen, wie die Agentur Interfax unter Berufung auf das kooperierende russische Pharmaunternehmen Petrovax meldete. Insgesamt soll die Wirksamkeit des chinesischen Impfstoffs "Ad5-nCov" in einer sogenannten Phase-III-Studie demnach international an mehr als 40.000 Menschen getestet werden. Ersten Freiwilligen sei das Mittel bereits verabreicht worden.
Chinesische Pharmakonzerne haben auf der Grundlage einer Notverordnung nach Schätzungen schon mehr als eine Million Menschen mit experimentellen Impfstoffen gegen das Coronavirus geimpft. Vier chinesische Hersteller, die fünf verschiedene Impfstoffe entwickelt haben, kooperieren mit mehr als einem Dutzend anderer Länder, um die Wirksamkeit zu testen. Genannt wurden in Staatsmedien außer Russland auch Länder wie Brasilien, Indonesien, die Türkei, Pakistan und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Wer in Deutschland zuerst geimpft werden soll
Für die geplante Priorisierung von Corona-Impfungen liegen nun konkretere Vorschläge vor. Die Ständige Impfkommission (Stiko) verschickte dazu am Montag einen Entwurf an Länder und medizinische Fachgesellschaften. Empfohlen wird demnach, Impfungen zunächst Personengruppen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe anzubieten – sowie Gruppen, die beruflich besonders exponiert sind oder engen Kontakt zu Risikogruppen haben. Dies entspricht demnach rund 8,6 Millionen Menschen.
Konkret nennt die Empfehlung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen und Menschen über 80 Jahre. Zudem aufgeführt wird Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen wie Notaufnahmen und in der Betreuung von Corona-Patienten sowie Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu Risikogruppen in der Behandlung von Blutkrebs und der Transplantationsmedizin. Genannt werden weiter Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege sowie andere Tätige in Senioren- und Altenheimen mit Kontakt zu Bewohnern.
Grund für die Festlegung von Prioritäten ist, dass zu Beginn von Impfungen noch nicht mit genug Impfstoff für alle Interessierten zu rechnen ist. Einen Rahmen dafür und zum Verfahren hatte der Bundestag in einem kürzlich beschlossenen Gesetz abgesteckt.
Söder sicher: Weiterer Corona-Gipfel noch vor Weihnachten
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält ein weiteres Spitzentreffen von Bund und Ländern vor Weihnachten für zwingend. "Ich bin mir sicher, dass wir uns noch einmal vor Weihnachten treffen", sagte Söder am Montag im ARD-"Morgenmagazin". In Hotspots, in denen die Infektionszahlen hoch blieben, müsse man "nachlegen". Doch nicht alle Länderchefs sind für einen solchen Gipfel. Mehr dazu lesen Sie hier. Australien: Zwei Deutsche brechen Quarantäne-Regeln versehentlich
Weil die Polizei in Sydney versehentlich zwei deutschen Reisenden erlaubte, die strikten Corona-Quarantäneregeln zu brechen, sind am Montag rund 175 Menschen in Isolation geschickt worden. Ein Polizist am Flughafen von Sydney ging am Wochenende fälschlicherweise davon aus, dass eine 53-jährige Frau und ihr 15-jähriger Sohn aus Deutschland von der verpflichtenden Hotel-Quarantäne ausgenommen seien, wie die Polizei selbst mitteilte. Deshalb durften die beiden nach ihrer Ankunft aus Tokio einen Inlandsflug nach Melbourne machen. Dort löste ein Sicherheitsbeamter Alarm aus, nachdem festgestellt worden war, dass die Deutschen keine Ausnahmegenehmigung hatten.
Sie mussten in Hotel-Quarantäne – und die rund 170 mitreisenden Passagiere, die Besatzung des Flugzeugs sowie betroffenes Flughafenpersonal in Selbstisolation. Wenn die beiden Deutschen am Montag zum zweiten Mal negativ auf das Coronavirus getestet würden, könne die Isolation für die Mitreisenden möglicherweise vorzeitig beendet werden, hieß es weiter. Mutter und Sohn müssen aber auf jeden Fall 14 Tage in Hotel-Quarantäne bleiben, wie die Zeitung "The Sydney Morning Herald" berichtete.
Für das Missverständnis am Flughafen in Sydney machte der stellvertretende Kommissar des Bundesstaats New South Wales, Jeff Loy, eine "Sprachbarriere" verantwortlich, wie die Zeitung weiter berichtete. Die beiden Deutschen waren von Deutschland nach Tokio und dann weiter nach Australien geflogen. Ein erster Corona-Test hatte ein negatives Ergebnis gebracht.
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