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Frankfurt (M): "Überfall" sorgt für Großeinsatz der Polizei | Videodreh Gangsterrapper Kollegah
Gangster-Rapper Kollegah Großeinsatz im Bahnhofsviertel: Polizei stoppt Videodreh
vonSabine Schramek Sebastian Richter
Mit einem Großeinsatz hat die Polizei einen Videodreh des Rappers Kollegah im Bahnhofsviertel in Frankfurt gestoppt. Der Grund: Anwohner hielten den Überfall für echt.
Die Polizei wird am Samstag (07.11.2020) zu einem vermeintlichen Überfall im Bahnhofsviertel gerufen. Die Gangster stellen sich allerdings als Rapper Kollegah und sein Team heraus, die ein Video drehen wollen. Kollegah sieht in dem Polizeieinsatz „ein neues Level an Realismus und Gangster-Rap“.
+++ 12.48 Uhr: Zu dem vermeintlichen Überfall auf einen Juwelier in Frankfurt, der sich als Videodreh des Gangster-Rappers Kollegah herausstellte, sind weitere Informationen bekannt geworden. Die Polizei habe etwa um 16.10 Uhr von dem Vorfall erfahren. Passanten meldeten zwei Personen, die mit Langwaffen den Juwelier überfallen haben sollen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main hervor. Weiter heißt es darin, dass etwa zehn Personen angetroffen wurden, darunter auch der Inhaber des Juweliergeschäfts. Die Polizei stellte fünf sogenannte „Anscheinswaffen“ sicher: zwei Sturmgewehre, eine Maschinenpistole und zwei Faustfeuerwaffen. Frankfurt: Polizei nicht über Videodreh von Kollegah informiert
Es soll zwar eine Drehgenehmigung der Stadt Frankfurt vorliegen, der Produzent des Videos versäumte es aber, die örtliche Polizei über den Dreh zu informieren. Die Konsequenzen für die Aktion stehen noch nicht abschließend fest, wie es in der Pressemitteilung heißt. Auf die Betroffenen wird jedoch zumindest ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Führens von Anscheinswaffen zukommen.
Eine Reporterin vor Ort berichtet von Menschenmassen, die den Vorfall beobachtet haben. Außerdem spricht sie von einigen Personen in Handschellen, zum Teil auf dem Boden liegend oder mit dem Gesicht zur Wand. Einige Personen wurden vorübergehend festgenommen. „Es war ganz leise“, sagte ein Ladenbesitzer aufgeregt. „Erst kamen zivile Männer in den Schmuckladen gestürmt, dann die Polizeiautos mit Blaulicht. „Ich glaube, die Männer in Zivil haben zuerst welche zu Boden gebracht. Es ging alles so schnell“, sagte er blass und fassungslos. Großeinsatz im Bahnhofsviertel in Frankfurt: Skandale um Rapper Kollegah
Der Überfall stellte sich als Videodreh des Gangsterrappers Kollegah heraus.
Kollegah selbst blieb nicht lange unentdeckt. Einige Beobachter fragen ihn nach Selfies, eine Bitte, der er mit unbewegter Miene nachkam. Zu der Anmeldung des Videodrehs äußert er sich nicht. Er bestätigt aber, wofür der Dreh und der inszenierte Überfall auf den Juwelier stattgefunden habe. „Wir haben für das neue Album von mir und Asche gedreht“, sagt der Gangsterrapper. Zu dem vermeintlichen Raubüberfall selbst meint er, dass „das ein neues Level an Realismus und Gangster-Rap“ sei.
Kollegah sorgt regelmäßig für Skandale – der größte ereignete sich im Jahr 2018, als er gemeinsam mit Rapper Farid Bang einen „Echo“ verliehen bekam. Wegen antisemitischer Inhalte gaben einige andere Musiker ihre Echos zurück. Die Verleihung des bis dahin hoch angesehenen Musikpreises wurde wegen des Skandals nach 27 Jahren eingestellt. Der Rapper Kollegah wird immer wieder wegen antisemitischer, frauenverachtender, homophober und gewaltverharmlosender Texten kritisiert.
Videodreh sorgt für Großeinsatz der Polizei in Frankfurt
Erstmeldung von Sonntag, 08.11.2020, 09.36 Uhr: Frankfurt – Anwohner beobachten am Samstagnachmittag (07.11.2020) einen Überfall auf ein Juweliergeschäft im Frankfurter Bahnhofsviertel. Die Täter sollen schwere Waffen tragen, etwa 20 Personen sind vor Ort. Sie alarmieren die Polizei, die mit einem Großaufgebot anrückt.
Als sie den vermeintlichen Tatort erreichen, kommt die Überraschung für die Beamten: Statt auf einen bewaffneten Überfall stoßen sie auf Rapper Kollegah, der ein Musikvideo drehen will. Die Langwaffen der „Täter“ stellen sich als Attrappen heraus. Der Dreh ist nicht offiziell angemeldet und somit der Polizei nicht bekannt, wie die „Hessenschau“ berichtet.
Die Polizei klärt die Angelegenheit für die Passanten und den Gangsterrapper und sein Team. Während des Großeinsatzes werden mehrere Bahnlinien um das Bahnhofsviertel umgeleitet. Wer die Kosten des Einsatzes nun trägt, ist laut „Hessenschau“ unklar.
Polizeieinsatz wegen Überfall auf Juwelier in Frankfurt
Bei dem Dreh könnte es sich um ein Musikvideo für Kollegahs nächstes Album handeln, das der Gangsterrapper für Januar 2021 angekündigt hat. Das 14 Track starke Album „Natural Born Killas“ soll gemeinsam mit Labelsigning Asche entstehen. Der Rapper Asche ist das letzte verbleibende Mitglied in Kollegahs HipHop-Label Alpha Music Empire. Das Intro dazu ist bereits als Single veröffentlicht, das in der Szene für einiges an Aufruhr sorgte. Der Polizeieinsatz am Samstag in Frankfurt ist sicherlich eine gute Promo für das Album, auch wenn man nicht davon ausgehen kann, dass Kollegah die Sache so geplant hatte.
Erst im Sommer dieses Jahres war es tatsächlichen zu einem spektakulären Überfall auf einen Juwelier in der Innenstadt von Frankfurt gekommen, bei dem ein Auto nachts in die Fassade des Geschäftes gerast war. (Sebastian Richter und Sabine Schramek)
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