Autobahnen wegen Aktivisten gesperrt Abseil-Aktionen an A3, A5 und A661 Polizeieinsätze in Wiesbaden, Offenbach und Neu-Isenburg
26.10.2020 - 10:37 Uhr
Wiesbaden – Am 14. Oktober seilten sich Umwelt-Aktivisten von einer Brücke auf der A3 bei Idstein (Hessen) ab. Es kam zum Stau. An dessen Ende knallte ein Skoda-Fahrer (29) in einen Laster – künstliches Koma.
Nun, nicht mal zwei Wochen nach dem schrecklichen Unfall, haben sich erneut Aktivisten auf der A3 abgeseilt! Das bestätigt die Autobahnpolizei BILD.
Gegen 6.45 Uhr hatten sich drei Menschen von einer Fußgängerbrücke abgeseilt. Eine Aktivistin: „Dadurch, dass wir hängen, erzeugen wir einen künstlichen Stau und Aufmerksamkeit.“
Die A3 Frankfurt-Köln ist deshalb seit den frühen Morgenstunden zwischen dem Wiesbadener Kreuz und Niedernhausen wegen des Polizeieinsatzes in beide Richtungen gesperrt. Bei der Brücke handelt es sich um eine bei Wiesbaden-Breckenheim.
Die Aktivisten sind – erneut – Gegner des umstrittenen A49-Ausbaus. Bei Twitter wurde ein Bild der Aktion veröffentlicht – mit dem Hashtag #dannibleibt.
Unfassbar: Auch an der A661 kam es am Morgen zu einer Abseil-Aktion. In Höhe Offenbach-Kaiserlei sind nach BILD-Informationen Leute auf der Fahrbahn. Und auch an der A5 bei Zeppelinheim (Neu-Isenburg) gab es eine ähnliche Aktion. Offenbar versuchten die Aktivisten am Montagmorgen, den kompletten Berufsverkehr zum Erliegen zu bringen.
In einer Pressemitteilung nannten die Aktivisten am Montagmorgen den Grund für die Blockaden: „Mehrere unabhängig voneinander operierende Gruppen haben heute zum Wochenbeginn verschiedene Autobahnen blockiert. Die Aktion soll unter anderem Druck auf die hessische Landesregierung ausüben, insbesondere die Grünen, die alle ökologischen Werte mit ihrer Zustimmung zum Weiterbau der A49 verraten und damit die Lebensgrundlagen der jungen Generation gefährden.“
„Angriff auf die Infrastruktur in unserem Land!“
Innenminister Peter Beuth (52, CDU) verurteilt die Blockaden: „Diese konzertierte Aktion hat nichts mit friedlichem Protest gegen den Lückenschluss der A49 zu tun. Das ist ein gezielter Angriff auf die Infrastruktur in unserem Land.“
Der Politiker weiter: „Die Aktivisten, die heute Morgen zentrale Autobahnen im Rhein-Main-Gebiet durch ihre abgesprochenen Abseilaktionen blockiert und kilometerlange Staus produziert haben, haben aus dem schweren Unfall bei ihrer letzten Blockadeaktion nichts gelernt. Abermals greifen sie gefährlich in den Straßenverkehr ein, gefährden Menschenleben, um ihre radikale Gesinnung kundzutun. Erneut nötigen sie zehntausende Pendler, die in Pandemie-Zeiten ihrer Arbeit nachgehen möchten. Das hat nichts mit Umweltschutz zu tun, das sind Aktionen, die außerhalb des demokratischen Konsens stattfinden und eindeutige Straftatbestände erfüllen. Ich rufe erneut alle Aktivisten auf, sofort solche gefährlichen Aktionen einzustellen und ausschließlich friedlich zu protestieren.
Blockade-Unfall am 14. Oktober
Aus Protest gegen die Rodung des Danneröder Forst für den Ausbau der A49 hatten sich am 14. Oktober um 10 Uhr zwei Personen von einer Autobahnbrücke zwischen Idstein und Bad Camberg abgeseilt. Die Polizei sperrte die A3 aus Sicherheitsgründen, das SEK rückte an, um die Blockierer von der Brücke zu bergen. Um 11 Uhr kam es zu dem schrecklichen Unfall: Der 29-Jährige fuhr mit seinem Skoda in einen Laster, erlitt schwerste Kopfverletzungen, wurde ins künstlichen Koma versetzt.
Von sieben festgenommenen Aktivisten (zwei Männer, fünf Frauen) wurden sechs schnell wieder freigelassen. Gegen einen Mann wurde Haftbefehl erlassen, der aber gleich wieder außer Vollzug gesetzt wurde. Ein Rechtsanwalt versicherte, seinem Mandanten eine Ladung des Gerichts weiterzuleiten. Gegen die Aktivisten ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Nötigung und der fahrlässigen Körperverletzung.
Kampf um den Dannenröder Forst
Der geplante Teilabschnitt der A49 führt von Stadtallendorf nach Gemünden (Felda). Dafür sollen rund 64 Hektar Waldfläche gerodet werden, davon 27 Hektar im Dannenröder Forst. Der Wald ist in Privatbesitz und nach Angaben von Hubertus Bieneck, dem Betriebsleiter der Wald-Eigentümergemeinschaft Schenck zu Schweinsberg, etwa 1000 Hektar groß.
Umwelt- und Klimaschützer halten das Autobahn-Projekt für überholt, weil es einer Verkehrswende entgegenstehe. Die Befürworter erhoffen sich dagegen weniger Verkehrslärm in den umliegenden Dörfern, kürzere Wege für Pendler und eine direktere Anbindung ans Straßennetz für die Unternehmen.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
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Protest gegen A49-Ausbau Aktivisten seilen sich von Brücken ab - A3 und A5 gesperrt
Aktualisiert am 26.10.20 um 10:41 Uhr
Protest gegen Verkehrsminister Al-Wazir (Grüne) auf A3.
Aktivisten gegen die Rodung für die A49 haben sich gleichzeitig von Brücken über die Autobahnen A3, A5 und A661 abgeseilt. Der Verkehr staute sich kilometerlang. Ein Politiker sprach von "gefährlichem Irrsinn".
Audiobeitrag
Demonstranten gegen die umstrittene Rodung für den Weiterbau der A49 haben sich am Montagmorgen zeitgleich von drei Autobahnbrücken abgeseilt, den Verkehr behindert und für erhebliche Staus gesorgt. Ein Polizeisprecher sagte, es habe den "Anschein abgesprochener Aktionen". Spezialkräfte der Höhenrettung müssten die Menschen von den Abseilposten holen, sagte der Sprecher, das könne eine Weile dauern. Sicherheit gehe vor Schnelligkeit.
Nach Angaben der Beamten hatten sich von einer Brücke zwischen dem Wiesbadener Kreuz und Niedernhausen (Rheingau-Taunus) mehrere Menschen abgeseilt. Die A3 wurde wegen des Polizeieinsatzes in beide Richtungen voll gesperrt. Zwischen Idstein und dem Wiesbadener Kreuz staute sich der Verkehr auf mehr als zehn Kilometern.
"Künstlicher Stau und Aufmerksamkeit"
Die Aktion auf der Fußgängerbrücke hatte laut Aktivisten um 6.45 Uhr begonnen. "Dadurch, dass wir hängen, erzeugen wir einen künstlichen Stau und Aufmerksamkeit", sagte eine Aktivistin. Die Blockade stehe in Bezug zum Protest gegen die Rodung im Herrenwald und im Dannenröder Forst.
Auf der A5 zwischen dem Frankfurter Kreuz und dem Neu-Isenburger Stadtteil Zeppelinheim (Offenbach) meldete die Polizei Personen auf der Fahrbahn, es handelt sich nach Angaben der Beamten ebenfalls um Aktivisten. Die Autobahn wurde in beide Richtungen gesperrt. Der Verkehr staute sich zwischen Langen/Mörfelden und Zeppelinheim.
Zwei Unfälle auf A661
Von einer Brücke über die A661 in Höhe Offenbach-Kaiserlei seilten sich ebenfalls Aktivisten ab. Auch hier kam es wegen des Polizeieinsatzes zur Sperrung in beide Richtungen. Diese wurde am Vormittag aufgehoben. Außerdem verkehrten die Straßenbahnlinien 15 und 16 nicht, da diese über die Brücke führen, von der sich die Aktivisten abseilten.
Auf der A661 zwischen Offenbach-Taunusring und dem Offenbacher Kreuz ereigneten sich zwei Unfälle. Nach ersten Erkenntnissen hatte es einen Auffahrunfall mit sechs beteiligten Pkw gegeben, sowie einen weiteren Unfall zwischen einem Schwerlastkran und einem Pkw. Ob die Unfälle in Zusammenhang mit der Aktion stehen, konnte die Polizei am Morgen noch nicht beurteilen.
Sieben Umweltschützer nach A3-Blockade festgenommen
Vor zwei Wochen hatten sich Aktivisten von einer A3-Brücke bei Idstein (Rheingau-Taunus) abgeseilt. Die Polizei sperrte daraufhin die Autobahn, es bildete sich ein Stau. Ein 29 Jahre alter Autofahrer fuhr am Stauende auf einen Lastwagen auf, wurde eingeklemmt und schwer verletzt. Die Abseil-Aktion schlug hohe Wellen. Sieben Menschen - fünf Frauen und zwei Männer - wurden vorläufig festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden wegen des Verdachts der Nötigung in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung Ermittlungen eingeleitet.
Der Unfall hatte die Aktivisten unter Rechtfertigungsdruck gesetzt. Sie teilten mit: "Wir fühlen mit den Angehörigen und hoffen, dass die verunfallte Person sich gut erholt." Gleichwohl sei es geschmacklos, dass die Polizei die Aktion kausal mit dem Unfall in Verbindung bringe, "während Auffahrunfälle bei Autobahnstaus ansonsten als trauriger Alltag akzeptiert werden". "Nichts gelernt" und "gefährlicher Irrsinn"
Am Montag äußerten sich Politiker auf Twitter zu den Aktionen. Die Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag, Ines Claus, schrieb: "Aus dem letzten Schwerverletzten haben die sogenannten A49-Aktivisten leider nichts gelernt."
Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Marius Weiß, betonte: "Wenn das jetzt neuer Volkssport wird, sollten wir schauen, ob die bisherigen Strafen für so einen gefährlichen Irrsinn ausreichen." Ein Sprecher der AfD-Fraktion nannte die Aktionen "lebensgefährdenden Extremismus".
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Also sorry, die würde ich sofort alle da runter holen.
Ich habe nichts dagegen, wenn sich jemand für eine Sache einsetzt......... aber bitte nicht so.
Den Personen selbst könnte sehr leicht etwas passieren und was ist, wenn ein unbeteiligter Autofahrer das Steuer verreisst, weil jemand von oben herunter fällt?
Bei solchen Aktonen hört mein Verständnis auf.
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle
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