Ungelöste Mord- und Kriminalfälle
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Gießen: 7./8.10.2020 | Unbekannte haben am Neuen Friedhof in der Friedhofsallee Kindergräber verwüstet! | Polizei erbittet Hinweise
Gießen – Was für eine miese und herzlose Aktion: Unbekannte haben am Neuen Friedhof in der Friedhofsallee Kindergräber verwüstet!
Die Angehörigen sind fassungslos. Die Polizei bittet um Hinweise.
Zwischen 7. und 8. Oktober haben die Unbekannten Blumen aus den Gräbern gerissen und Erde herausgetreten. Ein Teddybär, Steine, LED-Lampen und Spielzeug lagen quer über die Wiese verteilt. Ein Kinder-Überraschungsei wurde geklaut, dazu zerstörten die Täter Plastikblumen und eine Blumenvase.
An einem weiteren Grab wurde das Kreuz herausgezogen und falsch herum in die Verankerung gesteckt. Hinweise: 0641-7006-3755.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Samstag, 17.10.2020 - 09:30 3 min Zwei Kindergräber auf Neuem Friedhof in Gießen verwüstet
Mutter Larisa Barac aus Gießen zeigt sich schockiert über die Zerstörungen am Grab ihrer Tochter und eines daneben bestatteten Jungen. Sie bittet die Bevölkerung um Hilfe bei der Suche nach den Tätern. Von Frank-O. Docter
GIESSEN - Wie so oft war Larisa Barac auch an diesem Tag auf dem Weg zum Grab ihrer viel zu früh verstorbenen kleinen Tochter Thea auf dem Neuen Friedhof. In der Hand einen Ballon, den sie den dort bereits vorhandenen Spielsachen und Erinnerungsstücken hinzufügen wollte. "Ich ging gerade um die Ecke und dann sah ich es: Theas Rosen waren zerstört und rausgerissen, Teddybär, Steine, LED-Lampen und Spielzeug lagen quer über die Wiese verteilt und ihr verpacktes Kinder-Überraschungsei in der Mädchen-Edition war geklaut worden", erzählt die Mutter.
Auch beim Nachbargrab eines kleinen Jungen hatte man die Totenruhe gestört: Blumen waren dort aus der Erde getreten, eine Plastikvase kaputtgemacht und dies alles mitsamt Plastikblumen achtlos auf den Boden geworfen worden. Obwohl sie "total am Weinen" gewesen sei, so Barac, habe sie gleich damit begonnen, das Ganze aufzuräumen.
Zu diesen Schändungen im Bereich der Grabstelle 17 des Neuen Friedhofs war es offenbar im Zeitraum Mittwoch, 7., und Donnerstag, 8. Oktober, gekommen.
"Was geht nur in Menschen vor, die so etwas tun?", ist die Mutter auch eine Woche später im Gespräch mit dieser Zeitung noch völlig niedergeschlagen. In der Zwischenzeit musste sie sogar "mit einem Schock zum Arzt gebracht werden, weil es einfach so schrecklich war und mir immer noch keine Ruhe gibt und mich nicht schlafen lässt. Man hat jedes Mal, wenn man hingeht, Angst, dass wieder jemand da war, es macht einen wahnsinnig", gibt Larisa Barac Einblick in ihr Gefühlsleben.
Da im selben Zeitraum in direkter Nähe beim Grab einer Frau "das Grabkreuz rausgerissen und verkehrt herum wieder reingesteckt" worden war, ist sie überzeugt, dass für Zerstörungen dieser Art kein Tier verantwortlich sein kann. Zudem habe sie über die Onlineplattform Instagram erfahren, "dass eine Dame auch auf dem muslimischen Teil des Friedhofs ein zerstörtes Grab gesehen hat". Und von einer weiteren solle das Grab ebenfalls verwüstet gewesen sein.
Barac hat bereits am 9. Oktober Anzeige gegen Unbekannt bei der Gießener Polizei erstattet.
Um die Täter ausfindig zu machen und künftig solche Grabschändungen zu verhindern, wendet sich die Mutter nun auch an Friedhofsbesucher und Bevölkerung: "Bitte meldet Euch, falls Ihr etwas wissen solltet oder mitbekommen habt!"
Wie die Stadt Gießen und ihr Friedhofsamt auf Nachfrage berichten, seien "solche Fälle eher selten und gerade bei Kindergräbern so gut wie noch gar nicht vorgekommen". Überhaupt seien generell nicht mehr Grabschändungen als früher festzustellen.
Gibt es Hinweise darauf, wer hinter den jetzigen Zerstörungen stecken könnte? "Im konkreten Fall: Nein. Bei den Grabkreuzen handelt es sich unserer Vermutung nach um Jugendliche, aber diese Vermutung ist nicht gesichert", teilt Magistratssprecherin Claudia Boje mit.
Insbesondere die verkehrt herum in die Erde gesteckten Kreuze klingen danach, dass womöglich auch Satanismus-Anhänger dahinterstecken könnten. Dass Grabkreuze auf diese Weise missbraucht werden, sei schon vorher passiert, allerdings handele es sich hierbei ebenfalls um "seltene Einzelfälle", so die Stadtsprecherin.
Da der Neue Friedhof zu keiner Zeit komplett abgeschlossen wird - wobei dessen Einfahrtstore nur während der Geschäftszeiten offen sind -, ist es für Stadt und Friedhofsamt schwierig, dagegen vorzugehen. "Wir sehen leider wenige Möglichkeiten, solchen Handlungen vorzubeugen", räumt Boje ein. Und fügt sogleich hinzu: "Sollten sich Vorfälle dieser Art häufen, werden wir Kontakt zu der Polizei aufnehmen und gemeinsam über Möglichkeiten beraten."
Vom Polizeipräsidium Mittelhessen war bis Redaktionsschluss keine Antwort zu erhalten.
Auch Larisa Barac zeigt sich sehr unzufrieden mit dem Verhalten der Ordnungshüter. Nachdem sie am vorletzten Freitag die Anzeige auf der Polizeistation Gießen Nord erstattet hatte, habe sie nichts mehr von dort gehört. So etwa dazu, ob die Ermittlungen inzwischen etwas erbracht haben.
Darüber hinaus hätte sie sich von der Polizei einen öffentlichen Aufruf nach Zeugen und Hinweisen aus der Bevölkerung gewünscht. Zudem ist der Mutter völlig unverständlich, dass es diese Tat nicht ins "Blaulicht", den bekannten Online-Nachrichtenticker mit Polizeimeldungen, geschafft habe. "Ich habe Angst, dass zu viel Zeit verstreicht", sagt Larisa Barac. Deshalb hat sie nun den Weg an die Öffentlichkeit gesucht.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Mit Teddybären und vielen anderen Stofftieren und Spielsachen schmücken die Eltern die Gräber ihrer verstorbenen Kinder auf dem Neuen Friedhof. Foto: Mosel
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