Berlin-Kreuzberg Kita-Kind nimmt Drogenlöffel auf Spielplatz im Görlitzer Park in den Mund
18. Oktober 2020 12:01 Bereich:
Friedrichshain-Kreuzberg
Schock für die Eltern im Wrangelkiez. Ein Kita-Kind hat auf dem Spielplatz im Görlitzer Park einen Löffel – mutmaßlich Drogenbesteck – in den Mund genommen. Nun ist der Spielplatz für die Kids tabu.
Wie die „Berliner Zeitung“ zuerst berichtete, war es vor ein paar Wochen während eines Ausfluges auf den Spielplatz zu dem Vorfall gekommen. Demnach handelt es sich bei dem Kind um ein Mädchen (4), das eine der beiden staatlichen Kitas im Kiez besucht.
Nach dem Fund sei die Mutter mit der Tochter ins Krankenhaus gegangen. Die Ärzte hätten ihr versichert, dass es extrem unwahrscheinlich sei, dass sich ihr Kind mit einer Krankheit angesteckt haben könnte.
Nichtsdestotrotz: Die Eltern seien verunsichert. Und die „Erzieherinnen können es nicht leisten, solche Vorfälle zu verhindern“, wird Stephan Wagner, Leiter der beiden Kitas des Trägers „Kindergärten City“, zitiert.
Die Konsequenz: Der Görli ist für die Kids der beiden Kitas erstmal tabu, hat der Kita-Träger beschlossen. Auch, weil das offenbar nicht der einzige Fall gewesen ist. So soll sich im Februar ein Junge an einer Spritze auf dem Spielplatz verletzt haben.
Die Eltern wollen sich nun an die Bezirksverordnetenversammlung wenden, heißt es weiter. Und auch der Bezirkselternausschuss wolle sich jetzt mit dem Thema befassen.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Wrangelkiez : Warum der Görlitzer Park zum Sperrgebiet erklärt wurde
Ein vierjähriges Mädchen hat einen Löffel auf dem Spielplatz gefunden und in den Mund genommen – er stammte von einem Drogenkonsumenten. Der staatliche Kitaträger Kindergärten City sieht sich nicht mehr in der Lage, die Sicherheit seiner Kinder zu gewährleisten.
14.10.2020 - 11:43, Anne Lena Mösken Erste Maßnahmen, um die Lage für Kinder im Görlitzer Park zu verbessern: Abends sind die Spielplätze geschlossen – offiziell zumindest. Anne Lena Mösken
BerlinDie Aufregung der Eltern im Kreuzberger Wrangelkiez ist groß: Die beiden staatlichen Kitas im Kiez dürfen den Görlitzer Park nicht mehr benutzen. Das hat der Träger Kindergärten City in Abstimmung mit der Berliner Kitaaufsicht beschlossen.
Der Hintergrund: Ein vierjähriges Mädchen, das eine der beiden Kitas des staatlichen Trägers Kindergärten City im Kiez besucht, hatte vor ein paar Wochen während eines Ausflugs auf dem Spielplatz im östlichen Teil des Parks einen Löffel gefunden, der offensichtlich für den Drogenkonsum gebraucht worden war. Das Kind hatte den Löffel auch in den Mund genommen. Kindergärten City hatte diesen Vorfall an die Kitaufsicht gemeldet und beschlossen: Die Kitagruppen dürfen den Park bis auf Weiteres nicht mehr betreten. Für rund 180 Kinder ist der Görli damit seit drei Wochen zum Sperrgebiet erklärt.
„Wir sind für die Sicherheit der Kinder verantwortlich“, sagt Stephan Wagner, Leiter der beiden Kitas von Kindergärten City. „Und unsere Erzieherinnen können es nicht leisten, solche Vorfälle zu verhindern.“
„Es fühlt sich natürlich gut an, dass wir mit unserem Problem wahrgenommen werden“, sagt Lorelei Howard, die Mutter des Mädchens, das den Löffel gefunden hat. Nach dem Fund hatte sie mehrere Stunden mit dem Kind im Krankenhaus verbracht, am Ende versicherten ihr die Ärzte, dass es extrem unwahrscheinlich sei, dass sich ihr Kind mit einer Krankheit angesteckt haben könnte.
Dass die Kinder nicht mehr in den Park dürfen, kann keine Lösung sein.
Lorelei Howard, Mutter
Dennoch hat der Vorfall Spuren hinterlassen. Die Verunsicherung ist groß, wenn das Gefühl erst mal da ist, dass das eigene Kind nicht mehr sicher ist in seinem alltäglichen Umfeld. „Dass die Kinder nicht mehr in den Park dürfen, kann aber keine Lösung auf Dauer sein“, sagt Howard. Nicht nur, weil es für die Kitakinder bedeutet, dass ein Großteil der Möglichkeiten für Ausflüge wegfällt - die Spielplätze, der Kinderbauernhof, die Stadtteilbibliothek, die auf der anderen Seite des Parks liegt. Sondern auch, sagt Howard, weil das Problem viel größer sei. Auch die Spielplätze im Kiez sind verdreckt und heruntergekommen. Drogenkonsumenten hat sie auch direkt vor der Kita beobachtet, in Hauseingängen und auf anderen Plätzen im Kiez.
Diesen Eindruck bestätigt die Statistik der Polizei. Seit dem Sommer gilt die Gegend als Kriminalitäts-Hotspot. Die Spielplätze sind ein Symptom dieser Entwicklung, sie werden von Obdachlosen und Drogenkonsumenten, die im Wrangelkiez gestrandet sind, als Rückzugsorte genutzt.
„Ich hoffe, es gibt einen größeren Plan hinter dem Verbot“, sagt Howard, „und dass endlich die sozialen Probleme im Kiez angegangen werden, statt nur wieder die Drogenkonsumenten und Dealer im Park zu dämonisieren.“
In den vergangenen Monaten hat es bereits mehrere Fälle gegeben, bei denen Kinder auf Spielplätzen Drogenzubehör gefunden haben. Paula Camara, Mutter eines dreijährigen Jungen, der sich im Februar auf dem selben Spielplatz im Görlitzer Park an einer Spritze verletzt hat, wollte nicht mehr in Kauf nehmen, dass der Sicherheit der Kinder im Kiez keine Priorität eingeräumt wird. Sie hat sich mit anderen Eltern zusammengeschlossen und die Initiative „Spielplatz in Not“ gegründet. Sie setzen sich dafür ein, dass Kinder als Nutzergruppe im Kiez und im Park anerkannt und berücksichtigt werden.
Es ist ein Skandal, dass Kinder den Raum, der für sie gedacht ist, nicht mehr betreten können.
Paula Camara, Gründerin der Initiative Spielplatz in Not
Dass der Park nun Sperrgebiet für die Kitas ist, ist das Gegenteil von dem, was Camara und die anderen Eltern erreichen wollen. „Das ist für uns die plakative Manifestation der Verwahrlosung“, sagt Camara. „Es ist ein Skandal, dass Kinder den Raum, der für sie gedacht ist, nicht mehr betreten können.“ Sie planen eine Demo im Kiez und wollen sich in der kommenden Woche mit ihrem Anliegen an die Bezirksverordnetenversammlung wenden. Auch der Bezirkselternaussschuss will sich jetzt mit dem Thema befassen.
Beim Bezirk ist das Problem bekannt. Insbesondere im Görlitzer Park werden Spielplätze bereits häufiger gereinigt, berichtet Florian Fleischmann vom Parkrat, jeden Morgen drehten Mitarbeiter der BSR eine Runde durch den Park und über die Spielplätze. Das reiche aber nicht, um der Lage Herr zu werden. „Der Kiez braucht dringend mehr Sozialarbeiter, die sich um Drogenkonsumenten kümmern“, sagt Fleischmann. „Was der Kiez nicht braucht, sind neue Zäune.“
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Erste Maßnahmen, um die Lage für Kinder im Görlitzer Park zu verbessern: Abends sind die Spielplätze geschlossen – offiziell zumindest. Anne Lena Mösken
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Berlin bekommt weder die Drogenszene, noch die gesamte Kriminalität in den Griff, wie alle anderen Großstätte auch. Der Zug in Deutschland ist schon lange abgefahren.
Man muss weder rechts noch links, oben oder unten gepolt sein, sondern einfach nur die Augen aufmachen.
ZitatDie Konsequenz: Der Görli ist für die Kids der beiden Kitas erstmal tabu, hat der Kita-Träger beschlossen. Auch, weil das offenbar nicht der einzige Fall gewesen ist. So soll sich im Februar ein Junge an einer Spritze auf dem Spielplatz verletzt haben.
Die Konsequenz sollte sein, die Dealer und Konsumenten fern zu halten und nicht den Kindern den Spielplatz vorzuenthalten.
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Bericht 2019 *********************************** Panorama Görlitzer Park in Berlin
„Muss es Ziel sein, dass das Dealen aufhört?“ – „Nö“ Veröffentlicht am 06.09.2019 |
Ein TV-Beitrag zeigt den absurden Umgang mit dem Drogenproblem im Görlitzer Park. Anwohner erzählen, dass sie den Park meiden und wie ihre Kinder angesprochen werden. Die Politik sagt, die Dealer müssen bleiben.
Aggressive Stimmung, lebhafter Drogenhandel, genervte Anwohner: Ein „Kontraste“-Bericht vom Mittwoch dokumentiert die Zustände im Berliner Görlitzer Park. Junge Männer, meist Afrikaner, die wenig versteckt mit Drogen dealen, und Anwohner, die deshalb nicht mehr in den Park gehen.
„Ich finde, es gibt viel Aggressivität hier, unterschwellig, einfach auch, weil viele Drogen genommen haben, auch in der Öffentlichkeit, vor den Kindern“, sagt eine junge Mutter in dem Beitrag, die mit ihrem Kind auf dem Piratenspielplatz im Park spielt – in Sichtweite die Drogendealer. Ihre Kinder werden von diesen auch angesprochen. Sie wohne hier seit 20 Jahren. „Ich finde, ich bade aus, dass es kein vernünftiges Konzept gibt.“
Doch es gibt ein Konzept: Im sogenannten Handlungskonzept Görlitzer Park aus dem Jahr 2016 heißt es, „keine Gruppe darf diskriminiert werden, keine den Park dominieren“. Doch das tun die Drogendealer nach Ansicht der Anwohner. „Ich fühle mich aus dem Park ausgeschlossen“, sagt eine Anwohnerin. „Es dominiert eine Gruppe den Park.“
Kreuzberger hätten nichts gegen die Dealer
Lorenz Rollhäuser ist Sprecher des Parkrats, der angeblich für die Anwohner spricht. Er verteidigt das Konzept, das sozusagen einen festen Platz vorsieht für Dealer, um niemanden zu diskriminieren. Auf die Frage, ‚Muss es Ziel sein, dass das Dealen aufhört?‘, antwortet er: „Nö, nö, das ist nicht das Ziel. Ich glaube, kein Kreuzberger hätte etwas dagegen, wenn an drei, vier Stellen im Park Cannabis verkauft wird. Das stört ja niemanden.“ Man müsse dafür nur sorgen, dass sich die verschiedenen Gruppen im Park nicht in die Quere kommen.
Auch für die Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) gehören die Dealer zum Park. Der gegenwärtige Zustand sei ein Wunsch der Anwohner. In dem Beitrag sagt sie, es sei ein Anliegen der in der Nähe wohnenden Kreuzberger, die Dealer nicht des Parks zu verweisen – „keine Gruppe soll ausgeschlossen werden“.
Eine der Anwohnerinnen sieht das ganz anders: „Das ist doch völliger Humbug, dass keine Gruppe den Park dominieren soll.“ Sie wisse gar nicht, „ob sie darüber lachen oder weinen soll“, dass Frau Herrmann behauptet, dass die Kreuzberger wollen, dass die Situation so bleiben soll.
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Das Video von Panoma konnte ich in der Mediathek nicht mehr finden
Video der Sendung Kontraste:
Youtube
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