16.10.2020 12:40 7.105 Geiselnahme in JVA: Polizei erschießt Häftling
Münster - Ein Häftling ist bei einem Polizeieinsatz in der JVA Münster von Beamten erschossen worden, nachdem er vorher eine Bedienstete als Geisel genommen hatte. Das bestätigte eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Justizministeriums der Deutschen Presse-Agentur.
Die Polizei hatte um kurz vor 10 Uhr morgens via Twitter mitgeteilt: "Einsatzlage beendet. Geisel unverletzt befreit. Der Täter ist bei dem Einsatz ums Leben gekommen."
Die Polizei war gegen 6.30 Uhr alarmiert worden. Sie war mit einem Großaufgebot an der JVA im Einsatz.
Die Justizvollzugsanstalt Münster liegt mitten in der Stadt. Wegen des Einsatzes war der Straßenverkehr im Umfeld gestört.
Details zum Täter wurden zunächst nicht bekannt. Die Geisel blieb nach ersten Angaben unverletzt.
Update 12.05 Uhr: Neue Informationen zu Geisel und Täter
Die Bedienstete, die in der JVA Münster von einem Häftling als Geisel genommen wurde, ist eine 29 Jahre alte Auszubildende. Die Frau sei körperlich "nahezu unverletzt", sagte ein Sprecher des Justizministeriums am Freitag. Man kümmere sich nun intensiv um die Frau.
Gleichzeitig drückte der Sprecher des Justizministeriums sein Beileid für den 40 Jahre alten Häftling aus, der bei der Geiselnahme von der Polizei erschossen wurde: "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen."
Der Deutsche habe eine viermonatige Haftstrafe wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte abgesessen und wäre am 10. November entlassen worden. Umso unverständlicher sei die Geiselnahme, sagte der Sprecher des Ministeriums.
Der Mann hatte die 29-Jährige mit einer Rasierklinge bedroht und einen Hubschrauber gefordert. Update 12.40 Uhr: Polizei nennt neue Details zum Tathergang
Die Polizei hat inzwischen in einer offiziellen Pressemeldung bestätigt, dass der Täter mit einer Rasierklinge bewaffnet war und seine Geisel leicht am Hals verletzt hat.
Während der Geiselnahme machte der 40-Jährige laut dem Polizeibericht einen "psychisch unberechenbaren Eindruck".
Wegen der lebensgefährlichen Situation für die Frau hat die Spezialeinheit den Mann dann gegen 9.20 Uhr erschossen. Der Täter verstarb noch vor Ort.
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Protokoll der Geiselnahme im Knast von Münster Drei Stunden nackte Angst SEK erschießt Häftling nach Nervenkrieg ++ JVA-Mitarbeiterin hatte stundenlang eine Rasierklinge am Hals
on: Markus BREKENKAMP, Frank SCHNEIDER, Michael ENGELBERG und Benjamin SACK veröffentlicht am 16.10.2020 - 22:39 Uhr
Er will die Freiheit, außerdem Zigaretten! Brutal schleift der Häftling eine junge Frau mit sich, droht, die Justizangestellte zu töten!
Es ist die letzte Gewaltaktion von Thomas R. (40). Kurz darauf wird er von einem SEK-Mann erschossen.
Das Protokoll der Angst. Lesen Sie mit BILDplus, was genau sich am Freitag in der JVA Münster abgespielt hat.
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19.10.2020 16:52 840 Erschossener Geiselnehmer aus JVA bedrohte bereits zuvor Beamte
Münster - Der bei einer Geiselnahme in der JVA Münster von der Polizei erschossene Häftling hat bereits in der Vergangenheit Beamte in dem Gefängnis bedroht. Er unterlag daher besonderen Sicherungsmaßnahmen, wie aus einem Bericht des Justizministers an den Rechtsausschuss des Landtags hervorgeht.
Demnach war 40-Jährige extra in einem Haftraum mit einer Doppeltür untergebracht, das Öffnen und Betreten seines Haftraums war nur in Anwesenheit von mit mindestens zwei Bediensteten erlaubt.
Dennoch konnte der Häftling am Freitag eine 29 Jahre alte Auszubildende in seine Gewalt bringen, als das Frühstück kam.
Laut dem Bericht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hatte die Frau mit zwei Kollegen um 6.05 Uhr das Frühstück gebracht. Der Mann habe dann gesagt, er wolle seinen Wäschebeutel übergeben.
Als die beiden Zellentüren offen waren, sei er "blitzartig mit einem großen Schritt" herausgekommen, habe die 29-Jährige in den Schwitzkasten genommen und sie mit einem selbstgebauten "Schnitt- oder Stichwerkzeug" am Hals bedroht.
Als die Kollegen versuchten, den Mann zu überwältigen, verlor die JVA-Bedienstete ihren Schlüssel - und landete mit dem Geiselnehmer auf dem Boden. Sie standen den Angaben nach wieder auf, der 40-Jährige wollte durch eine Tür.
Gefangener verbüßte in JVA Münster eine Freiheitsstrafe von vier Monaten
Schließlich lief er zurück, holte den Schlüssel und wollte Richtung Hof. "Diese Tür wurde durch die Bediensteten gesichert, indem von außen ein Schlüssel zur Zuhaltung der Tür verwendet wurde", hieß es.
Laut Bericht irrte der Mann mit seiner Geisel weiter durch den Zellentrakt, bis um 6.50 Uhr die Polizei den Einsatz übernahm. Um 9.10 Uhr wurde der Geiselnehmer laut Ministerium erschossen. Die Frau blieb nahezu unverletzt.
Die Leiche des erschossenen Geiselnehmers wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Montag obduziert. Ein Ergebnis lag zunächst nicht vor.
Wie genau der Mann im Vorfeld Beamte der JVA bedroht hatte, ist dem Bericht zufolge noch nicht ganz gesichert - da der Vorfall erst kurz zurück lag.
Der Gefangene verbüßte eine Freiheitsstrafe von vier Monaten wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, er wäre am 10. November entlassen worden.
Nach einem versuchten Totschlag im Jahr 2007 war er schon einmal zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten und Unterbringung in einer Entziehungsanstalt verurteilt worden.
Bei dem Opfer vor 13 Jahren soll es sich einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster zufolge um die Mutter des Geiselnehmers gehandelt haben. Verurteilt wurde der damals 27-Jährige vom Landgericht Bielefeld.
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Justiz Polizeimeldungen Getöteter Häftling aus Münster: Obduktionsbericht ist da!
20.10.2020 10:19 1.978 Getöteter Häftling aus Münster: Obduktionsbericht ist da!
Düsseldorf/Münster - Der Häftling, der bei der Befreiung einer Geisel im Gefängnis in Münster getötet wurde (TAG24 berichtete), ist von mehreren Kugeln aus Polizeiwaffen getroffen worden.
Das hat die Obduktion der Leiche ergeben, wie Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Einer der Schüsse sei tödlich gewesen, wie die Untersuchung am Montag ergeben habe. Weitere Details nannte der Sprecher der Staatsanwaltschaft mit Hinweis auf das laufende Ermittlungsverfahren nicht.
Die Beamten der Spezialkräfte, die am vergangenen Freitag bei dem Einsatz dabei waren, werden als Zeugen in dem Verfahren um den getöteten 40-Jährigen geführt. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Einsatz der Schusswaffen rechtmäßig war", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster.
Der Häftling hatte bereits in der Vergangenheit Beamte in dem Gefängnis bedroht. Er unterlag daher besonderen Sicherungsmaßnahmen. SEK-Beamte befreiten Geisel nach drei Stunden
Am Freitag hatte er eine Justizangestellte zur Frühstückszeit mit einem aus Rasierklingen gefertigten Gegenstand bedroht und einen Hubschrauber für seine Flucht gefordert.
Bei dem Einsatz machte der Alkoholkranke einen psychisch labilen Eindruck. Er sollte am 10. November nach einer viermonatigen Haftzeit entlassen werden.
Nach über drei Stunden befreiten SEK-Beamten die Geisel und töteten bei dem Zugriff den Geiselnehmer. Aus Neutralitätsgründen hat die Dortmunder Polizei die Ermittlungen übernommen.
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