Anklage gegen mutmaßlichen Kinderschänder - Er soll einen Jungen über fünf Jahre missbraucht haben

von: UWE WOJTUSCHAK veröffentlicht am
09.10.2020 - 18:43 Uhr

Remscheid – Er soll einen heute 13-jährigen Jungen über fünf Jahre mehrfach schwer sexuell missbraucht haben. Jetzt erhob die zuständige Staatsanwaltschaft Wuppertal Anklage gegen den Remscheider Sascha B. (32).

Dem Mann wird laut Anklage zudem zur Last gelegt, sich Anfang des Jahres an einem 17-Jährigen vergangen zu haben. Sascha B. sitzt seit dem 26. Juni in U-Haft, auf die Spur kam man ihm im Mai.

Damals hatten die Ermittler der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime NRW aus den USA einen Tipp bekommen, weil Sascha B. über das soziale Netzwerk „Instagram“ kinderpornografisches Material hochgeladen hatte. Sie schalteten die Staatsanwaltschaft Wuppertal ein.

Nachdem das Material eindeutig Sascha B. zugeordnet werden konnte, durchsuchten die Ermittler dessen Wohnung in Remscheid und seinen Arbeitsplatz in Hückeswagen, sicherten mehrere Datenträger.

Dazu teilte die Staatsanwaltschaft mit: „Intensive Anschlussermittlungen, insbesondere bei der Auswertung von Chatnachrichten des Angeschuldigten führten rasch zur Erhärtung des Tatverdachts.“

Durch die weitere Auswertungen der Daten und die Vernehmungen kam auch heraus, dass der Junge nicht, wie anfangs vermutet, seit seinem elften Lebensjahr, sondern bereits im Alter von acht Jahren das erste Mal von Sascha B. missbraucht worden sein soll. Das Kind ist der Sohn eines bis dahin mit B. befreundeten Paares, die Eltern waren laut Ermittlern aus allen Wolken gefallen, als sie von dem Verdacht erfuhren.

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Die Taten soll Sascha B. in seiner Wohnung begangen haben. Dort wohnte er bis zu seiner Festnahme seit mehr als fünf Jahren in der 1. Etage des gelben Mehrfamilienhauses. Die zuständige Strafkammer am Landgericht Wuppertal entscheidet nun über die Eröffnung eines Hauptverfahrens. Sascha B. droht im Fall einer Verurteilung eine mehrjährige Freiheitsstrafe.

Anonyme und kostenlose Beratungsangebote

Sie haben den Verdacht, dass in Ihrem Umfeld ein Kind misshandelt oder missbraucht wird? Sie haben etwas gesehen, das Ihnen Sorgen bereitet? Dann können Sie sich (anonym) ans „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ wenden: 0800 22 55 530.

Kinder und Jugendliche, die Missbrauch erlebt haben, bekommen montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter der „Nummer gegen Kummer“ 116 111 Unterstützung. Auf der Internetseite gibt es auch die Möglichkeit, mit den Beratern zu chatten.

Wer das Gefühl hat, pädophile Neigungen zu besitzen, findet Ansprechpartner beim Projekt „Kein Täter werden“ von der Berliner Charité. Auf der Website und unter 030 450 529 450 gibt es kostenlose Informationen. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht.

Fotos im Link bei BILD