Wir sind unendlich traurig über die Nachricht von Marias Baumers Tod. Wir hatten so sehr auf eine andere Erklärung für ihr Verschwinden gehofft. Die traurige Realität ist schwer zu ertragen. Wir sind im Gebet bei Maria und unsere ganze Anteilnahme gilt ihrer Familie. Wer Maria gekannt hat, weiß, wie sehr sie mit unserem Verband verbunden war und wie engagiert sie sich für die Belange Jugendlicher auf dem Land eingesetzt hat. Wer sie gekannt hat, weiß, wie sie uns immer wieder mitgerissen und angespornt hat, mit ihren Ideen und ihrer Begeisterungsfähigkeit. Viele Projekte und Aktionen der letzten Jahre tragen Marias Handschrift. Viele Freundschaften sind entstanden. Maria war ein Teil von uns. Wir sind sehr traurig. Maria fehlt uns.
Schon eine Stunde vor dem Gottesdienst füllte sich die kleine Kirche in Muschenried mit Trauernden. Feuerwehr und Polizei sorgten dafür, dass kein Blitzlichtgewitter die Beerdigung störte. Der Fall der vermissten jungen Frau hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Weil die Zahl der Trauernden bei weitem das Platzangebot in der Kirche überschritt, wurde der Gottesdienst über Lautsprecher ins Freie übertragen.
Fünf Priester am Altar
Gleich fünf Priester, die der Familie Baumer verbunden sind, zelebrierten den Trauergottesdienst, darunter auch Abé Fulgence Coly aus dem Senegal. Als Vertreter des KLJB-Partnerschaftlandes stand er nicht zuletzt für die zahlreichen Projekte, die Maria Baumer in ihrem Engagement für die Landjugend (KLJB) mit angestoßen hatte. Bis hin zur Bundesebene reichte ihr Einsatz. "Nicht nur ein Hobby sondern eine Herzensanliegen" war dieses Engagement über zehn Jahre hinweg, meinte der Diözesanvorsitzende der KLJB Regensburg, Ignaz Ganslmeier, in seinem Nachruf. "Sie wandelte Worte in Taten um, bevor ein anderer erst darüber nachdachte", sagte Ganslmeier über die junge Frau. Stets kreativ habe sie sich auf Diözesanversammlungen eingebracht und manches Mal auch spitzfindig mitdiskutiert. KLJB-Projekte wie "Meute" oder "Landgewitter" trügen ihre Handschrift. Sie habe die Landjugend-Arbeit kreativ und ideenreich, leidenschaftlich und nachdrücklich, fachlich fundiert und aus bodenständigem Glauben heraus geprägt. Gerade auf den Trost im Glauben an Gott verwies nun beim Abschied von Maria Baumer der langjährige Pfarrer der Gemeinde, Franz Winklmann. "Und doch haben wir heute fast den Eindruck, diese wohlwollenden Worte der Heiligen Schrift kommen nicht ganz an uns heran", räumte der Pfarrer ein. Im Grunde seien nicht die Verstorbenen, sondern die trauernden Hinterbliebenen die "armen Seelen", gab der Geistliche zu bedenken, "weil unser Herz sich zu wenig geöffnet hat für die frohe Botschaft, die uns Jesus vorgelebt hat". "Die Huld des Herrn ist nicht erschöpft, sein Erbarmen ist nicht zu Ende", machte er den Trauernden Mut.
In der Trauer auf Gott vertrauen Maria Baumer im Heimatort beigesetzt - Geistliche bauen auf Glauben als Kraftquelle Gebet um Stärke
Er hoffe, dass die Hinterbliebenen nach und nach diese Botschaft aufnehmen können, so Winklmann, der die Gläubigen aufforderte, für alle zu beten, die Schweres zu tragen haben. Bevor Maria Baumer anschließend auf dem Friedhof von Muschenried beigesetzt wurde, hatten auch die Mitglieder der KLJB mit Landesseelsorger Richard Stefke noch eine ganz spezielle Fürbitte vorgetragen: Sie erbaten von Gott "den starken Glauben und die Kraft, auch offene Fragen auszuhalten".