03.10.2020 - 18:23 Uhr Nach Terroralarm in Köln Nagelbombe war nicht zündfähig
Polizei sucht Zeugen: Wer hat etwas Verdächtiges beobachtet? +++ Überwachungsvideos werden ausgewertet
von: FRANK SCHNEIDER und Ines Rákóczy veröffentlicht am 03.10.2020 - 17:56 Uhr
Köln – Terroralarm in Köln! Bombenfund im Zug!
In der Nacht zu Samstag machte eine Reinigungskraft im Zug-Depot Köln-Deutzerfeld einen schockierenden Fund: Im Waggon einer Regionalbahn lag eine verdächtiges Päckchen.
Die Sprengstoffhunde der alarmierten Bundespolizei hatten am Fundort sofort angeschlagen. Der Karton wurde von Spezialkräften geröntgt und der selbstgebastelte Sprengsatz schließlich durch die Entschärfer noch vor Ort unschädlich gemacht.
Es handelte sich laut Polizei um eine sogenannte „unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung“, sie bestand nach BILD-Informationen aus Feuerwerkskörpern, Schwarzpulverkugeln, Nägeln und Schrauben.
Zunächst gingen die Ermittler davon aus, dass das sogenannte Selbstlaborat, also eine selbstgebautes Paket, durch die Splitterwirkung schwerste Verletzungen bei umherstehenden Passagieren in dem Abteil hätte verursachen können.
Nach einer späteren Analyse sprachen Experten des LKA jedoch von einer laienhaften Bauweise.
Es waren „unter anderem Nägel und eine geringe Menge Schwarzpulver in dem verdächtigen Gegenstand verbaut.“ So war der Gegenstand „nicht zündfähig und von ihm ging keine Gefahr aus“, berichtete die Polizei am Nachmittag. Wäre der Sprengsatz gezündet worden, wären die Nägel nur wenige Zentimeter bewegt worden, hieß es.
Die Tatortgruppe des Landeskriminalamts sicherte Spuren, außerdem wurden alle weiteren dort im Depot abgestellten 27 Züge durchsucht. Nach BILD-Informationen wurde dabei aber nichts Verdächtiges entdeckt. Weiterhin ist auch unklar, ob es sich um einen versuchten Terroranschlag handelt oder „nur“ um eine Drohung bzw. Erpressung.
Polizei hofft auf Zeugen
▶︎ Die betroffene Regionalbahn ist am Freitag von Gummersbach nach Köln gefahren. Ein Teil des Zuges war zuvor in Gummersbach abgekoppelt worden. Deshalb laufen auch dort Durchsuchungen.
Alle verfügbaren Sprengstoffspürhunde im Einsatz, um auszuschließen, dass noch weitere selbstgebastelte Sprengsätze in anderen Zügen liegen. Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, soll dringend die Polizei informieren.
Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass der Karton bereits am Freitag auf der Fahrt in die Regionalbahn gelegt wurde und aufgrund der laienhaften Bauweise nicht zündete, dann nachts von der Putzkolonne gefunden wurde.
Sollte es sich tatsächlich um einen versuchten Terroranschlag handeln, halten die Experten des Staatsschutzes einen rechtsradikalen wie auch islamistischen Hintergrund für möglich. Denkbar ist auch ein Erpressungsversuch gegen die Deutsche Bahn.
Die Ermittlungen stehen noch am Anfang, es werden jetzt die Überwachungsvideos von Bahnhöfen ausgewertet.
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Sprengstoff in abgestelltem Zug in Köln gefunden Ermittler geben neue Details bekannt
04.10.20, 12:10 Uhr
Köln -
Nach dem Fund eines möglichen Sprengsatzes in einem abgestellten Zug in Köln laufen jetzt die Ermittlungen zu den Hintergründen. Spezialisten stellten fest, dass der Sprengsatz nicht zündfähig gewesen wäre. Beunruhigend sei die Situation aber dennoch.
Die Ermittlungen laufen, noch sei aber nichts Genaueres bekannt, sagte eine Polizeisprecherin am Samstagabend. Köln: Reinigungskraft findet vermeintliche Bombe
Auf dem Gelände der Bahn hatte eine Reinigungskraft am Freitagabend in einem Zug einen verdächtigen Gegenstand entdeckt. Darin wurden Nägel und eine geringe Menge Schwarzpulver gefunden.
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Experten des Landeskriminalamtes stellten aber später fest, dass er „nicht zündfähig“ war. „Es bestand keine akute Gefahr“, sagte ein Polizeisprecher. Die Experten gingen davon aus, dass die Nägel bei einer Entzündung nur wenige Zentimeter weit geflogen wären. Es wurden keine weiteren Sprengsätze gefunden
Spezialisten der Bundespolizei durchkämmten das Areal am Betriebshof mit mehr als 20 Sprengstoffspürhunden und durchsuchten 27 weitere abgestellte Züge. Es wurden keine weiteren verdächtigen Gegenstände entdeckt. Derzeit ist noch nicht bekannt, woher der Sprengsatz stammt und wer ihn dort deponiert haben könnte. (sr/dpa)
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