Den Nachmittag hatten Nathalie Mazot, damals 14 Jahre alt, und ihre Mutter noch gemeinsam verbracht. Dann wollte die junge Französin eine Freundin besuchen – und kam nie zurück.
Über 30 Jahre ist das nun her, doch nun wird der Fall wieder von der Polizei untersuchtDen Nachmittag hatten Nathalie Mazot, damals 14 Jahre alt, und ihre Mutter noch gemeinsam verbracht. Dann wollte die junge Französin eine Freundin besuchen – und kam nie zurück. Über 30 Jahre ist das nun her, doch nun wird der Fall wieder von der Polizei untersucht
Nathalie Mazot war 14 Jahre alt, als sie 1982 spurlos verschwand. Ihre Mutter glaubt, dass die Leiche ihrer Tochter im Keller einer ehemaligen Bar versteckt wurde. Nun könnte das Rätsel gelöst werden.
Was geschah mit Nathalie? Diese Frage hat sich Yolande Guyot seit mehr als 30 Jahren immer wieder gestellt.
Wurde ihre damals 14-jährige Tochter, wie sie glaubt, entführt, missbraucht und anschließend ermordet? Wurde ihre Leiche anschließend im Keller einer früher unter dem Namen „Les Antiquaires“ als anrüchig bekannten Bar in der Altstadt von Lyon eingemauert?
So grauenvoll das alles wäre, es würde ihr zumindest endlich Gewissheit geben. Denn Hinweise, dass es so war, gibt es genug, davon ist Yolande Guyot überzeugt. Sie kämpft dafür, dass die Polizei sie endlich auch verfolgt. Lange Zeit vergeblich.
Doch nun könnte endlich Bewegung in den so lange schon ungelösten Fall kommen. Ein Berufungsgericht hat einem Antrag der 77-Jährigen stattgegeben, die geschlossene Akte ihrer Tochter wieder zu öffnen. Zusätzliche Überprüfungen im Keller der Bar seien notwendig, urteilte das Gericht.
Es müsse alles getan werden, um den oder die möglichen Entführer einer Minderjährigen identifizieren zu können.
Ein Untersuchungsrichter dürfte deshalb schon bald anordnen, die Mauer in dem Keller aufzubrechen, hinter der Guyot das Skelett ihrer Tochter vermutet.
Eine Familientragödie – auch die Schwester starb
Am 6. November 1982 war Nathalie Mazot zum letzten Mal lebend gesehen worden. Das hübsche Mädchen mit den langen, dunklen Haaren hatte den Nachmittag zusammen mit ihrer Mutter verbracht. Danach wollte sie zu ihrer 19-jährigen Schwester Evelyne fahren, um das Wochenende bei ihr in der Altstadt von Lyon zu verbringen. Doch dort soll sie nie angekommen sein. Das Mädchen sei wie so viele Teenager ausgerissen und davongelaufen, glaubte die Polizei. Seitdem wurde sie vermisst.
Acht Wochen später jagte sich Nathalies Schwester Evelyne eine Kugel in den Kopf. Sie war im dritten Monat schwanger. „Verzeih mir, Mama“, bat sie in einem Abschiedsbrief. Zuvor hatte sie stets beteuert, ihre kleine Schwester am Tag ihres Verschwindens nicht gesehen zu haben.
Doch in der Wohnung der 19-Jährigen, die eine Zeit lang als Animierdame in einem Nachtklub gearbeitet hatte, wurden Kleidungsstücke gefunden, die Nathalie am Tag des Verschwindens getragen hatte. Dennoch stellte die Justiz zunächst keine Verbindung zwischen den beiden Fällen her.
„Als Nathalie verschwunden ist, ist nicht nach ihr gesucht worden“, sagt auch Laurence Gerona, eine der engsten Freundinnen von Mazot. Die Polizei habe die Akte geschlossen, weil ein Mädchen in der Obhut der öffentlichen Fürsorge niemanden interessiert habe, glaubt sie.
Denn Nathalie Mazot lebte damals in einem Heim. Ihr Vater sei gewalttätig gewesen, berichtete ein Radiosender. „Die Medien behaupten alles Mögliche“, sagt Nathalies Mutter dazu unwirsch. Zu den Problemen mit ihrer Tochter will sie nicht mehr sagen. Nur, dass Nathalie tatsächlich in einem Heim untergebracht war, weil sie nicht mehr bei ihr sondern bei der älteren Schwester leben wollte.
Auch auf Facebook wird nach Nathalie gesucht Nathalie habe zwar familiäre Sorgen gehabt, sagt Laurence Gerona. „Aber sie war keine Ausreißerin.“ Sie und drei andere Freunde seien schon damals überzeugt gewesen, dass Nathalie gegen ihren Willen festgehalten wurde. „Wir waren am nächsten Tag alle verabredet. Das hätte sie um nichts in der Welt verpasst.“ Die vier Freunde von damals haben deshalb eine Seite auf Facebook eingerichtet, um für eine Wiederaufnahme der Suche nach Nathalie Mazot zu kämpfen.
„Meine Tochter ist nicht ausgerissen“, sagt auch Yolande Guyot. Ein ehemaliger Stammgast der Bar „Les Antiquaires“ beschuldigte später den damaligen Besitzer des Lokals, etwas mit dem Verschwinden von Nathalie zu tun gehabt zu haben. Guyot reichte deshalb unterstützt von einer Opfervereinigung Klage gegen unbekannt wegen des Verdachts auf Entführung und Freiheitsberaubung ein.
Erst 2008 rollte die Justiz den Fall wieder auf – und musste ganz von vorne beginnen, da die Akten über das Verschwinden von Nathalie Mazot inzwischen vernichtet worden waren. Die Ermittler befragten Anwohner aus dem Viertel in der Altstadt von Lyon, in dem sich die Bar befand, in die Nathalie Mazot manchmal ihre große Schwester begleitete. Sie durchsuchten auch den Keller, in dem der ehemalige Besitzer von „Les Antiquaires“ kurz nach dem Verschwinden des Teenagers Bauarbeiten vorgenommen hatte. Er hatte vorgegeben, im Keller nach Goldstücken gesucht zu haben.
Der Wunsch nach einem würdevollen Abschied
Im Keller der Bar stießen die Ermittler damals auf einen zwei Meter langen Tunnel, dessen Eingang von einer Mauer aus Bruchsteinen versperrt wurde. Da es jedoch keine richterliche Verfügung gab, wurde die Mauer damals nicht aufgebrochen, um dahinter weiter zu suchen. Der Fall wurde erneut zu den Akten gelegt.
„DAS IST EINE UNGLAUBLICHE ERLEICHTERUNG FÜR MICH“ YOLANE GUYOT, MUTTER DER VERMISSTEN NATHALIE,
Zum Gerichtsentscheid, der die Suche nach ihrer Tochter fortsetzt Nathalies Mutter und ihre Rechtsanwältin Ingrid Botella gaben dennoch nicht auf und kämpften weiter um eine nochmalige Wiederaufnahme der Suche. „Wir haben wirklich dafür gekämpft und sehr viel recherchiert“, sagt Rechtsanwältin Botella. Doch der zuständige Untersuchungsrichter lehnte Ende letzten Jahres ihren Antrag ab.
Jetzt hat das Berufungsgericht von Lyon doch noch zugunsten der Mutter entschieden. „Das ist eine unglaubliche Erleichterung für mich“, sagte Yolande Guyot nach der Anordnung, die Suche nach ihrer verschwundenen Tochter fortzusetzen. Vielleicht kommt die Wahrheit über Nathalie Mazots Verschwinden doch noch ans Licht. Vielleicht kann Yolande Guyot ihre Tochter doch noch in Würde beerdigen.
- Die Schwester begeht einige Wochen nach dem Verschwinden Suizid - sie hatte in der Bar gearbeitet und wurde ab und an von Nathalie begleitet - der Barbesitzer hat einen Tunnel im Keller gegraben und nach Goldmünzen zu graben- aber es wird der Sache nicht nachgegangen
- die Fall-Akten werden vernichtet
- Fall wird neu aufgerollt, der Kellertunnel durchsucht, aber die Bruchsteine in einer Wand werden nicht weggeräumt, weil richterliche Verfügung fehlt.
Bei den ersten Ermittlungen fiel niemanden auf, dass sich die Kleidung von Nathalie in der Wohnung ihrer Schwester befanden, die sie am Verschwindetag trug?
Beim 2. Versuch werden die Bruchsteine nicht weggeräumt, weil keine richterliche Genehmigung?
Alles in allem tolle Ermittlungen mit Stand 2015.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Zu diesem Fall wird auch berichtet, es gibt Youtube-Videos usw.
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