In der Klinik Rentner (80) schießt auf kranke Ehefrau (77)
Artikel von: Simon Avenia veröffentlicht am 14.09.2020 - 18:46 Uhr
Merzig – Schock auf dem Gelände der SHG-Klinik! Ein Mann (80) lauerte vormittags seiner Frau (77) auf, als sie mit einem fahrbaren Krankenstuhl zu einem in der Schleuse stehenden Krankenwagen gebracht wird. Er zog eine Waffe und schoss auf sie!
Bevor der Senior den Schuss abfeuerte, bedrohte er einen Pfleger mit der Waffe. Ärzte und Helfer waren sofort zur Stelle, brachten die Frau durch die Notaufnahme wieder in die Klinik.
Sie schwebte in Lebensgefahr, mittlerweile ist sie über den Berg. Der 80-Jährige ließ sich widerstandslos von der Polizei abführen.
Bei der Waffe soll es sich um eine Schreckschusspistole handeln. Dennoch ermittelt die Polizei wegen eines versuchten Tötungsdelikts und will den Senior in U-Haft bringen. Anzunehmen ist, dass der Rentner die Waffe direkt am Kopf oder Körper seiner Frau abgefeuert hatte – dadurch konnte es zu lebensgefährlichen Verletzungen gekommen sein.
Die schwerkranke Ehefrau sollte aufgrund ihres Gesundheitszustands zu einem Pflegeplatz verlegt werden. Das wollte der Ehemann mit seiner Tat möglicherweise verhindern.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Sie wollte lieber sterben als ins Demenz-HeimMann schoss Frau in den Mund Zwei Jahre auf Bewährung wegen versuchten Totschlags
Von: Ralph Stanger 18.01.2021 - 14:34 Uhr Saarbrücken – Sie schworen sich Liebe bis in den Tod.
Als seine Frau (†77) nach 55 Ehejahren schwer an Demenz erkrankte, wollte Horst G. (80) sie von ihrem Leid erlösen, drückte mit einer Schreckschuss-Pistole zweimal ab. Ein Schuss traf sie direkt in den Mund.
Maria G. überlebte, ihr Mann kam 14 Tage lang in U-Haft. Jetzt wurde er wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit Körperverletzung am Saarbrücker Landgericht zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt.
Das vorläufige Ende eines Familiendramas, das im September 2020 im Merziger SHG-Klinikum zu der Verzweiflungstat des Rentners geführt hat!
Erstaunliche Entscheidung im blutigen Familiendrama von Saarwellingen. BILD fand raus: Heinz W. (81) muss nicht in U-Haft.
Damals sollte die 77-Jährige, die mittlerweile an einer anderen Krankheit verstorben ist, ins Merziger Fellenberg-Stift verlegt werden. Rechtsanwalt Hans-Peter Dillschneider: „Er dachte, er würde seine Frau nie mehr sehen.“
Als zwei Rettungssanitäter die Waffe sahen, ergriffen sie die Flucht. Maria G. saß im Rollstuhl, sollte gerade abtransportiert werden. Dann fielen die Schüsse. Die 77-Jährige erlitt Verletzungen im Mund und am Ohr.
Unter Tränen schilderte G. den schleichenden Krankheitsverlauf seiner Partnerin: „Sie konnte plötzlich keinen Kuchen mehr backen, alles brannte ihr an.“
Die letzten Wochen vor seiner Tat habe er nicht mehr schlafen können. Auch habe sie ihn nicht mehr erkannt. Als die gelernte Krankenschwester in einem klaren Moment mitbekommen habe, dass sie in ein Heim kommt, habe sie ihn mit den Worten angefleht: „Bitte, bring' mich um, bitte, bitte!“
Gerichtsgutachterin Dr. Konstanze Römer bescheinigte G. einen depressiven Erschöpfungszustand durch Schlafmangel: „Ihn quälte die Bitte seiner Frau, sie zu erlösen.“
Oberstaatsanwalt Raimund Weyand forderte nach einem vorausgegangenen Rechtsgespräch („Deal“) zwischen Staatsanwaltschaft, Verteidiger und Kammer unter Vorsitz von Richter Andreas Lauer zwei Jahre auf Bewährung. Trotz aller Tragik: „Es geht nicht an, dass sich jemand aufschwingt und über Leben und Tod entscheidet.“
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Das Urteil kann ich nachvollziehen. Er leidet so und so unter dieser Verzweiflungstat.
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