Überfall im Kloster Mönche lebensgefährlich verletzt (XY-Sendung vom 12. August 2020) Ein Unbekannter dringt in das Schulzentrum eines Klosters ein und bringt mehrere Personen in seine Gewalt. Er fordert Geld – doch mit dem, was er bekommt, ist er ganz und gar nicht zufrieden.
27. Dezember 2018 in der De-La-Salle-Schule in Wien/Strebersdorf. Es sind Ferien. Deshalb sind nur wenige Personen in der Schule. Während die Ordensbrüder zu Mittag essen, verschafft sich ein Mann Zugang zum Gelände. Er überwältigt nach und nach sechs Klosterbrüder im Alter zwischen 55 und 80 Jahren: vier in der Kirche, zwei im Büro. Anfangs trägt der Täter einen falschen Vollbart, den er aber im Laufe des Überfalls ablegt.
Mit Eisenstange geschlagen Die Brüder werden brutal misshandelt und geschlagen, unter anderem mit einer Eisenstange und einem großen Schraubenzieher. Dann werden sie gefesselt und geknebelt. Immer wieder fordert der Täter Geld. Doch außer ein paar Hundert Euro Kirchengeld und dem Geld, das die Brüder bei sich tragen, ist nichts da.
Tatort in Wien-Strebersdorf.
Im Büro öffnet der Täter einen Tresor, in dem sich unter anderem Jagdwaffen befinden. Er raubt eine Pistole. Außerdem nimmt er eine Digitalkamera und ein iPad mit. Über dreieinhalb Stunden hält er sich am Tatort auf. Er lässt sich die Passwörter für mehrere Notebooks und Tablets geben und schaut hinein.
Rätselhafte Andeutungen Alle Gegenstände und Personen, die der Täter berührt hat, sprüht er mit Reinigungsmittel ein, vermutlich um Spuren zu verwischen. Während des Überfalls macht er zwei Brüdern gegenüber Andeutungen über Missbrauchsfälle an der Schule, die Mitte der 90er Jahre im Raum standen. Die Ermittlungen waren aber eingestellt worden.
Er notiert sich die Namen einiger Brüder auf einem Zettel, den er mitnehmen will. Als es den Opfern in der Kirche aber gelingt, sich zu befreien und zu fliehen, ergreift er überhastet die Flucht. Den Zettel lässt er zurück.
So soll der Täter ausgesehen haben (Phantombild).
Lebensgefährliche Verletzungen Die Opfer haben zahlreiche, teils lebensgefährliche Verletzungen erlitten – ausgeschlagene Zähne, Knochenbrüche im Gesicht und Gehirnblutungen.
Täterbeschreibung: 35 bis 45 Jahre alt, 1,80 bis 1,85 m groß, sportlich, kurze dunkle Haare, spricht Deutsch mit deutlichem, vermutlich osteuropäischem Akzent; Kleidung: dunkelbraune Wollmütze, braune Jacke, schwarze Hose, hellbraune Schuhe. Im unteren Bereich der Schuhe befanden sich rote Farbanhaftungen, die teilweise abgewetzt waren.
Geraubte Gegenstände:
Pistole Sig Sauer, 9mm Luger, P226, schwarz; Tablet iPad Pro, 12,9 Zoll, silberfarben / „Space Gray“; digitale Spiegelreflexkamera Sony alpha A7 R II mit Objektiv 24-70 mm.
Diesen Zettel hat der Täter am Tatort zurück gelassen.
Fragen nach Zeugen:
Wer erkennt die Handschrift des Täters auf dem Zettel, auf dem der Täter die Namen mehrerer Opfer notiert hatte und den er zurückgelassen hat. Wer hat am 27. Dezember rund um die Schule in der Anton-Böck-Gasse in Wien Beobachtungen gemacht, die mit der Tat zu tun haben könnten? Möglicherweise hat sich der Täter schon in den Tagen oder Wochen vor der Tat rund um das Areal herumgetrieben, um es auszubaldowern. Belohnung: Für die Aufklärung des Überfalls ist eine Belohnung in Höhe von 30.000 Euro ausgesetzt – zeitlich begrenzt auf sechs Monate nach Erstausstrahlung des Falls in „Aktenzeichen XY“.
Zuständig: Landespolizeidirektion Wien / BKA Wiesbaden: 0611 / 55 111 55 (ab 13. August: 0611 / 55 0)