Cold Case Martin de Bruijn: Killer hat Rolex und Goldkette vergessen DHC wirft einen genaueren Blick auf die vier "Haager Fälle" im Polizeikalender für Erkältungsfälle. In Folge zwei: Martin de Bruijn war in einer Blutlache.
SERIE SCOLD CASE MARTIN DE BRUIJN POLITIE 10-12-2018 14:42 Von Kim Andriessen
Der Nachbar von Martin de Bruijn war Mitte November 1995 sehr besorgt: Er hatte den 35-Jährigen fast eine Woche lang nicht gesehen. Und seltsam, sogar misstrauisch: De Bruijns Auto stand direkt vor seiner Wohnung in der Westenbergstraat (Schilderswijk). Das Fenster an der Vorderseite des Hauses war ebenfalls offen.
Der besorgte Mann beschloss am Mittwoch, den 22. November, genauer hinzuschauen. Er stieg über eine Leiter zum offenen Fenster im ersten Stock. Drinnen sah er seinen Nachbarn in einer Blutlache liegen, halb versteckt hinter einem Sofa. Nachforschungen ergaben sofort, dass der geborene Schilderswijker am ganzen Körper Stichwunden hatte.
Martin de Bruijn.
Laut dem derzeitigen Polizeisprecher Dick Goijert wurde Martin de Bruijn "mit einem scharfen, eckigen Gegenstand erstochen". „Wir wissen es nicht genau. Leider wurde die Mordwaffe nie gefunden. “ Die Polizei ist sich jedoch sicher, dass in der Wohnung eine schwere Schlägerei stattgefunden hat. De Bruijn muss sich seinem Angreifer heftig widersetzt haben.
Goijert: "Es fällt auf, dass niemand in der Wohnung etwas von dieser Rauferei gehört hat, während die Häuser in der Westenbergstraat schlecht isoliert waren."
Rolex von Martin de Bruijn Das Cold-Case-Team der Haager Polizei hält einen Raub für unwahrscheinlich: Eine Rolex-Uhr und eine goldene Kette waren auf dem Tisch zu sehen. Nach Angaben der Polizei gibt es zwei plausible Szenarien: De Bruijns Tod hatte mit der schattigen Art und Weise zu tun, wie er Geld bekam, oder mit einem Beziehungskonflikt.
Martin de Bruijn hatte ein turbulentes Liebesleben, hatte Beziehungen zu mehreren Frauen. Die Beziehung zur Mutter seines einzigen Kindes war besonders nach der Scheidung sehr schwierig. Nach Angaben der Polizei ist es durchaus möglich, dass ein Streit im privaten Bereich eskaliert ist.
Es fällt auf, dass niemand von einer Rauferei gehört hat, während die Häuser in der Westenbergstraat schlecht isoliert waren. Dick Goijert (Polizeisprecher)
Das Leben der Hagenaar hatte auch eine dunkle Seite. Zum Beispiel erzielte De Bruijn zusätzlich zu seiner Zahlung (1.200 Gulden) Einnahmen durch den Handel mit meist gestohlenen Waren (insbesondere Kleidung und Parfüm).
"Jeder hat etwas von ihm gekauft: einen Trainingsanzug oder einen schönen Atemzug, Martin hat es arrangiert", sagte ein guter Freund kürzlich vor den Kameras von "Investigation Requested". De Bruijn war auch ein fanatischer Pokerspieler. Er setzte sich an Tische, an denen illegales Geld gespielt wurde. Laut seiner Mutter wollte er dieses Leben hinter sich lassen. "Er wollte ein professioneller Schiedsrichter werden."
Beziehungen Der Kriminaljournalist Hendrik Jan Korterink kennt den Mord an Martin de Bruijn gut. In seinem Buch "Crimescene Schilderswijk" (2017) schrieb er zwei Kapitel zu diesem Thema. Er hofft, dass es noch Klarheit geben wird. „Es ist durchaus möglich, dass Beziehungen heute anders sind als vor 25 Jahren. Beziehungen ändern sich einfach. Vielleicht wollen sich die Leute jetzt eine Geschichte über die Brücke einfallen lassen, wo sie es 1995 nicht gewagt haben oder wollten. “
Leo Simais, Koordinator des Haager Erkältungsteams, ist froh, dass der Mord an De Bruijn wieder im Rampenlicht steht. „Jede Art von Aufmerksamkeit ist gut. Wir sorgen dafür, dass das Team sofort mit der Arbeit beginnen kann, sobald Tipps eintreffen. “
Die Ausstrahlung von "Investigation Requested" (Anfang November) ergab zehn neue Tipps. Das gibt Hoffnung, besonders für die mittlerweile 82-jährige Mutter von Martin de Bruijn. Sie sagte im Fernsehen, dass sie noch einen tiefen Wunsch in ihrem Leben habe: dass der Mord an ihrem Sohn gelöst wird.
Die Staatsanwaltschaft bietet eine Belohnung von 15.000 Euro für das Trinkgeld, das zur Aufklärung dieses Verbrechens führt. Möchten Sie ein Trinkgeld weitergeben? Dann können Sie eine E-Mail an coldcase@politie.nl senden oder 0800-6070 anrufen. Dies kann auch anonym über Report Crime Anonymous: 0800-7000 erfolgen. Sie können sich auch an die Redaktion von DHC wenden: redactie@denhaagcentraal.net