Leiche in Langenfeld gefunden: Mordkommission eingerichtet
22.07.2020, 11:14 Uhr | dpa
Nach dem Fund einer Männerleiche im Juni ermittelt die Polizei nun wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Der tote 55-Jährige war in einer Langenfelder Wohnung gefunden worden, wie die Polizei und die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Mittwoch berichteten. Zunächst habe nichts auf ein Gewaltverbrechen hingedeutet. Doch inzwischen gebe es Hinweise, "wonach derzeit weder ein Tötungsdelikt noch ein Suizid ausgeschlossen werden kann", so die Beamten. Weitere Details dazu wurden zunächst nicht genannt. Eine Mordkommission sei eingerichtet worden.
Tod eines 55-Jährigen in Langenfeld gibt Rätsel auf
Der Tod eines 55 Jahre alten Mannes in einer leer stehenden Wohnung in Langenfeld gibt der Polizei Rätsel auf. Es ist schon sechs Wochen her, dass seine Leiche gefunden wurde. Im Ortsteil verbreiten sich seither Gerüchte über ein mögliches Verbrechen.
Ein Suizid ist nach Angaben der ermittelnden Staatsanwaltschaft Düsseldorf immer noch nicht ausgeschlossen, sagte deren Sprecherin Laura Hollmann am Dienstag unserer Zeitung. Indes gibt es nach ihren Worten jetzt „Erkenntnisse, dass ein Tötungsdelikt zumindest nicht ausgeschlossen werden kann“. Deswegen sei zu diesem Fall eine Mordkommission eingerichtet worden. Und die Polizei hoffe auf Zeugenhinweise (siehe Infobox).
INFO Polizei bittet zur Klärung um Zeugenhinweise Was Tod eines 55 Jahre alten Mannes in einer leer stehenden Wohnung in Richrath am 10.Juni.
Polizei Tel. 02173 288-6310
Aus ermittlungstaktischen und auch persönlichkeitsrechtlichen Gründen wollte die Staatsanwältin keine Details zum familiären Umfeld des Toten nennen. „Es ist aber kein Langenfelder“, sagte sie. Als der 55-Jährige am Mittwoch, 10. Juni, gegen Mittag in der leer stehenden Wohnung entdeckt wurde, habe es zunächst keine Anhaltspunkte auf ein Gewaltverbrechen gegeben. „Es wurde aber ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und eine Obduktion angeordnet“, berichtet Hollmann.
Zwar soll der Tote keine äußerlich erkennbaren Verletzungen gehabt haben. Doch deute manches darauf hin, dass der 55-Jährige womöglich nicht selber seinem Leben ein Ende gesetzt hat. Sowohl die Auffindsituation als auch die Obduktionsergebnisse der Rechtsmediziner ließen an einem Suizid zweifeln und legten ein Tötungsdelikt nahe. Doch über mögliche Hintergründe und Tatverdächtige äußerte sich die Staatsanwältin nicht. Auch nicht dazu, warum sich der Mann in der Wohnung aufgehalten hatte und wer ihn dort gefunden sowie die Polizei benachrichtigt hatte. „Wie gesagt: Ein Suizid ist weiterhin nicht ausgeschlossen.“ Und deswegen gebiete auch die Pietät Zurückhaltung.
Die wegen eines möglichen Gewaltverbrechens ermittelnden Polizisten der Mordkommission seien dabei, weitere Spuren auszuwerten und das persönliche Umfeld des 55-Jährigen auszuleuchten. Staatsanwaltschaft und Polizei seien bei ihrer Arbeit dankbar für Hinweise von Zeugen, die an jenem 10. Juni in Richrath etwas Verdächtiges beobachtet haben oder die zu möglichen Hintergründen des Todes des 55-Jährigen etwas wissen.