Die Leipziger Polizei sucht nach dem 25-jährigem Tatverdächtigen Aymen ABIDI in Zusammenhang mit einem versuchten Tötungsdelikt.
Ort: Delitzsch, Rudolf-Breitscheid-Straße Zeit: 09.07.2020, gegen 06:00 Uhr
Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen konnte Delitzsch als möglicher Aufenthaltsort des Mannes bekannt gemacht werden. Am 09.07.2020, gegen 06:00 Uhr wurde durch die Polizeidirektion Leipzig mit eigenen Kräften und Unterstützung durch das Spezialeinsatzkommando eine Wohnung mit Beschluss des Amtsgerichtes Leipzig durchsucht, in der sich der Tatverdächtige aufhalten sollte.
Die Eingangstür der betroffenen Wohnung wurde mit Spezialgeräten geöffnet und anschließend betreten. Es wurden drei Männer in der Wohnung angetroffen. Der Gesuchte war nicht dabei. Höchstwahrscheinlich konnte er über den Balkon der Wohnung im 4. Obergeschoss flüchten.
Die Polizei hat aktuell keine Hinweise, dass der Tatverdächtige bewaffnet ist. Es ist aber aufgrund der Tat vom 9. April nicht auszuschließen, dass er bewaffnet und gewaltbereit sein könnte.
Er wird wie folgt beschrieben:
ca. 1,80 m groß nordafrikanischer Phänotyp athletisch-schlanke Gestalt kurze schwarze Haare spricht arabisch
Bekleidung: rote knielange Shorts mit weißen Seitenstreifen, dunkles Oberteil mit langen Ärmeln, flüchtete ohne Schuhe.
Vorsicht, der Verdächtige könnte bewaffnet sein ! -------------------------------------------------------------------------------- Abbildung des Gesuchten Aymen ABIDI - Aufnahme aus dem Jahr 2018 [Download,*.D-*/, 101.14 KB] -------------------------------------------------------------------------------- Wer kann Angaben zu seinem derzeitigen Aufenthalt machen?
Hinweise richten Sie bitte an die Kriminalpolizei der
Polizeidirektion Leipzig Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig
05.01.2021 06:29 8.217 Versuchter Mord in Leipzig! Jetzt wurde der Fluchthelfer dieses Straftäters geschnappt
Rom/Leipzig - Die Polizei in Italien hat einen Mann festgenommen, weil er einem in Deutschland gesuchten und mehrfach entkommenen mutmaßlichen Straftäter zur Flucht verholfen haben soll.
Der 50-Jährige von der italienischen Insel Sizilien habe dem wegen versuchten Mordes international gesuchten Aymen Abidi (25) geholfen, außer Landes zu kommen, teilten die Ermittler der Guardia di Finanza am Montagabend mit.
Der gesuchte Tunesier hatte den Angaben zufolge am 9. April 2020 mutmaßlich versucht, auf der Leipziger Eisenbahnstraße einen Serben (47) zu töten (TAG24 berichtete). Die deutschen Ermittler hatten nach dem dringend Tatverdächtigen gefahndet, wie aus einer Mitteilung der Polizei Sachsen hervorgeht.
Beim Versuch, ihn im Juli in der Stadt Delitzsch festzunehmen, sei er über den Balkon aus der 4. Etage entwischt (TAG24 berichtete).
Wenige Tage später tauchte er den italienischen Ermittlern zufolge dann in Florenz auf, wo er schließlich festgenommen wurde. Allerdings gelang ihm auch dort die Flucht, als er Mitte September vor einem Gericht vorgeladen war.
Seine Spur führte letztlich nach West-Sizilien in die Region um die Stadt Trapani, wo er noch etwa einen Monat lebte. Von dort hatte er den Ermittlern zufolge schließlich Ende Oktober ein Boot in Richtung Tunesien bestiegen. In dem nordafrikanischen Land wurde er von einem Freund des verhafteten 50-Jährigen in Empfang genommen.
Zum weiteren Aufenthaltsort des Gesuchten machte die Polizei keine Angaben.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
06.01.2021 06:42 5.161 Spektakuläre Flucht mithilfe der Mafia: Eisenbahnstraßen-Schütze in Italien unter Terrorverdacht
Von Alexander Bischoff
Leipzig - Bei der SEK-Panne im Juli 2020 in Delitzsch ist der sächsischen Polizei mit Aymen Abidi (25) offenbar ein Terrorverdächtiger entwischt. Ermittlungen italienischer Behörden brachten nun ans Licht, dass der nach einer Schießerei auf der Leipziger Eisenbahnstraße wegen versuchten Mordes gesuchte Tunesier Verbindung zu terroristischen Kreisen haben soll und zwischenzeitlich mithilfe der Mafia nach Afrika flüchten konnte.
Es war eine der peinlichsten Pannen der sächsischen Polizei: Als das SEK am Morgen des 9. Juli einen Delitzscher Plattenbau stürmte, um Abidi festzunehmen, kletterte der Tunesier einfach über den Balkon aus dem vierten Stock. Barfuß und in kurzen Hosen gelang ihm die Flucht, weil die Polizei vergessen hatte, die Rückseite des Hauses zu sichern.
Ermittlungen der Anti-Mafia-Behörde im sizilianischen Palermo legen jetzt offen, was hernach passierte. Anlass ist die Verhaftung des mutmaßlichen Mafioso Nouri E. (50), der Abidi in Sizilien versteckt und dann zur Flucht nach Tunesien verholfen haben soll, durch Beamte der Finanzpolizei von Agrigento.
Demnach flüchtete der Tunesier, der am 9. April auf der Eisenbahnstraße einem Serben (47) in den Hals schoss (TAG24 berichtete), von Delitzsch aus nach Italien und versteckte sich zunächst in der Toskana. Am 23. Juli spürten italienische Polizisten Abidi in Florenz auf und nahmen ihn fest.
Nach einer gerichtlichen Anhörung am 17. September gelang dem Gefangenen auf dem Parkplatz die Flucht. Angeblich saßen seine Handschellen zu locker...
Abidi soll Verbindungen zu "terroristischen Kreisen" haben
Spätestens da vermuteten Ermittler, dass Abidi ein Helfer-Netzwerk haben muss. Den italienischen Ermittlungen zufolge führte die Spur des Flüchtigen weiter nach Sizilien.
Dort soll sich der jetzt verhaftete Nouri E. um Abidi gekümmert und in einem Haus in der Nähe der Küstenstadt Trapani versteckt haben. Der Tunesier E. lebt schon seit Langem auf Sizilien und soll hier einem Mafia-Zweig angehören, der die illegale Einschleusung von Migranten aus Nordafrika übers Mittelmeer organisiert.
Bemerkenswert: Während deutsche Behörden offiziell nur wegen versuchten Mordes gegen Abidi ermitteln, steht er in Italien auch unter Terrorverdacht. Abgehörte Gespräche in einem "verwanzten" Auto sollen den Anti-Mafia-Behörden zufolge belegen, dass der Tunesier "Verbindungen zu terroristischen Kreisen" habe.
So soll Fluchthelfer Nouri E. geäußert haben, dass dies für ihn der Grund und auch "eine Ehre" gewesen sei, Abidi zu helfen.
Den Ermittlungen zufolge wurde Abidi am 28. Oktober von dem Mafioso an die Küste gebracht, wo er in einem Schuppen wartete, bis er am 31. Oktober in ein motorisiertes Schlauchboot steigen konnte, mit dem er nachts übers Mittelmeer nach Tunesien gebracht wurde. Retour sollen mit dem Schlauchboot Flüchtlinge nach Italien eingeschleust worden sein. Das Boot wurde jedoch von einer Marine-Einheit der Guardia di Finanza aufgebracht.
Beamte der italienischen Guardia di Finanza verhafteten jetzt den Fluchthelfer Nouri E. (50).
Von Aymen Abidi fehlt seither jede Spur. Zu möglichen Ermittlungen wegen Terrorismusverdachts wollte die zuständige Bundesanwaltschaft auf TAG24-Anfrage am Dienstag keine Auskünfte erteilen. Die sächsische Polizei und die Leipziger Staatsanwaltschaft gaben vor, nichts von einem Terrorismusverdacht gegen Abidi zu wissen.
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