Ein älterer Mann wird nicht ansprechbar in einer Tiefgarage gefunden, noch am selben Tag stirbt er im Krankenhaus. Eine Obduktion stellt massive Gewalteinwirkung bei ihm fest. Jetzt ermittelt eine Sonderkommission der Polizei.
Konstanz - Ein 60 Jahre alter Mann ist in Konstanz wahrscheinlich einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag mitteilten, wurde er am frühen Dienstagmorgen von einem Passanten in nicht ansprechbarem Zustand in einer Tiefgarageneinfahrt entdeckt. In der Klinik stellte sich heraus, dass er massive innere Kopfverletzungen erlitten hatte. Der Mann starb noch am gleichen Tag im Krankenhaus.
Am Fundort in einer Tiefgarageneinfahrt wurden zunächst keine Anzeichen für ein Gewaltdelikt festgestellt, wie es hieß. Die Staatsanwaltschaft ordnete dennoch eine Obduktion des Leichnams an. Diese habe am Donnerstag eindeutige Belege für eine Gewalteinwirkung ergeben, so die Ermittler. Die Kriminalpolizeidirektion Rottweil richtete eine 30-köpfige Sonderkommission wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts ein. Bei dem Mann handle es sich offenbar um einen alleinstehenden iranischen Asylbewerber aus Konstanz, hieß es weiter.
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Konstanz und des Polizeipräsidiums Konstanz Fortschreibung vom 16.07.20
Die Soko "Promenade" der Kripo Rottweil ermittelt weiterhin mit großem Aufwand an dem Fall des 60 Jahre alten Mannes, der am 07.07.2020, gegen 03.20 Uhr in der Tiefgaragen-Einfahrt in der Otto-Adam Straße in Konstanz schwer verletzt aufgefunden worden war und dann am gleichen Tag noch im Krankenhaus verstarb. Die Beamten der Sonderkommission haben mittlerweile zahlreiche Bekannte und Kontaktpersonen des Verstorbenen befragt und sind Hinweisen nachgegangen. Mit einer Drohne flogen sie die Promenade am Seerhein zwischen Fahrradbrücke und Bodenseeforum ab, um die zahlreichen Schilderungen und Angaben der Zeugen besser verifizieren zu können. Demzufolge besteht kein Zweifel, dass sich der verstorbene mit weiteren Personen im Bereich Rheinpromenade / Herosé-Park bis nach Mitternacht aufgehalten hat. In dieser Nacht auf den Dienstag hielten sich dort eine Vielzahl von Menschen auf, die dem Mann begegnet sein müssten, weil er dort auch Pfandflaschen sammelte. Anrufer meldeten sogar Ruhestörungen zwischen 23 Uhr und 02 Uhr. Eine Gruppe junger Leute feierte auch noch deutlich nach Mitternacht lautstark eine Geburtstagsparty und spielte Beer-Pong. Auch diese müssten den 60-Jährigen noch gesehen haben. Weitere Nachtschwärmer sind offenbar in dieser Zeit auch in der Otto-Adam-Straße unterwegs gewesen. Die Polizei ist dringend auf die Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen und bittet nun unter Telefon 0741 477-888 erneut um Hinweise zu den Teilnehmern der Party und des Aufenthaltsorts des Opfers in der Nacht zum Dienstag (07.07.20) (Bild: Aufnahmedatum unbekannt).