Ich meine, der Fall müsste schon hier sein. Leider finde ich ihn nicht.
26.06.20 London: Lebenslänglich für Mordversuch in Tate-Museum
Ein Jugendlicher, der vor knapp einem Jahr einen Sechsjährigen von einer Aussichtsplattform des Londoner Museums "Tate Modern" gestoßen und schwer verletzt hatte, ist zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.
Mindestens 15 Jahre davon müsse der heute 18-jährige autistische Täter Jonty Bravery im Gefängnis bleiben, befand Richterin Maura McGowan am Freitag.
Zur Begründung wies McGowan unter anderem darauf hin, dass Bravery die Tat lange vorher geplant hatte. Bravery sei eine "Gefahr für die Öffentlichkeit" und werde dies bleiben, sagte die Richterin. Sein schwerverletztes Opfer werde nie mehr zu seinem alten Leben zurückkehren können, fügte sie hinzu.
Die Tat hatte international für Erschütterung gesorgt. Der damals 17-jährige Bravery hatte am 4. August sein sechsjähriges französisches Opfer von der Aussichtsplattform im zehnten Stock des Tate Modern gestoßen.
Der Junge überlebte schwer verletzt, weil ein Vordach auf Höhe des fünften Stockwerks seinen Sturz abbremste.
Er erlitt Brüche an Wirbelsäule, Beinen und Armen sowie eine schwere Hirnverletzung. Nach Angaben von Staatsanwältin Deanna Heer sitzt er im Rollstuhl und benötigt noch mindestens bis August 2022 Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Ob er vollständig genesen wird, ist demnach ungewiss.
Bravery, der im Dezember die Tat gestanden hatte, leidet unter einer Form von Autismus und einer Persönlichkeitsstörung. Er lebte zum Tatzeitpunkt in einer Einrichtung für betreutes Wohnen. Britischen Medien zufolge soll er schon Monate vor seiner Tat Mordpläne geschmiedet und Pflegekräften davon berichtet haben.
Die Staatsanwältin hatte Bravery eine "Gefühlskälte" attestiert, die nicht typisch für Autismus sei, sondern für einen Psychopathen. Er habe die Folgen seiner Tat vollauf verstanden und genügend Selbstkontrolle besessen, um davon abzusehen.
Laut der Staatsanwältin hatte der Jugendliche nach der Tat gelächelt und gelacht und dann gesagt: "Ja, ich bin verrückt... Ich kann nichts dafür. Die sozialen Dienste sind schuld."
Die Eltern des sechsjährigen Opfers nannten die Tat in einer Stellungnahme für das Gericht "unbeschreiblich". Sie hätten solche Ängste ausgestanden, ihren Sohn zu verlieren, "dass es jetzt unmöglich für uns ist, mehr als ein paar Stunden von ihm fort zu sein". Ihrem Sohn falle es nun schwer, Vertrauen zu anderen zu fassen.
Londoner Gericht verurteilt 18-Jährigen zu hoher Haftstrafe
Der Teenager Jonty B. gestand, einen Sechsjährigen von der Plattform des Londoner Museums Tate Modern gestoßen zu haben. Nach einem Gerichtsurteil muss er nun mindestens 15 Jahre in Haft.
Als 17-Jähriger stieß Jonty B. vergangenen Sommer ein Kind vom zehnten Stock des Museums Tate Modern in London aus in die Tiefe. Ein Gericht in London hat ihn nun zu mindestens 15 Jahren Gefängnis verurteilt. B. hatte den französischen Jungen im vergangenen August von einer Aussichtsplattform des Museums gestoßen. Das Kind überlebte den 30-Meter-Sturz mit schwersten Verletzungen.
Der Jugendliche hatte in seinem Geständnis als Motiv angegeben, dass er in den Fernsehnachrichten vorkommen wollte. Die Ermittler fanden heraus, dass er vor seiner Tat im Internet nach Methoden suchte, jemanden umzubringen. Der Jugendliche, bei dem Ärzte als Kind Autismus diagnostiziert hatten, war als gewalttätig bekannt. Er wurde in einer speziellen Einrichtung betreut, durfte aber das Haus für einige Stunden verlassen.
Die Angst des Opfers und der Schrecken für die Eltern seien kaum vorstellbar, sagte Richterin Justice McGowan. "Sie planten, jemanden an diesem Tag umzubringen - und Sie hätten fast den sechsjährigen Jungen getötet", sagte sie zu dem per Video zugeschalteten und inzwischen 18-jährigen B. Seine Tat sei durch den Autismus nicht zu erklären.
Die Staatsanwältin hatte ihm eine "Gefühlskälte" attestiert, die nicht typisch für Autismus sei, sondern für einen Psychopathen. Er habe die Folgen seiner Tat vollauf verstanden und genügend Selbstkontrolle besessen, um davon abzusehen. Laut der Staatsanwältin hatte der Jugendliche nach der Tat gelächelt und gelacht und dann gesagt: "Ja, ich bin verrückt... Ich kann nichts dafür. Die sozialen Dienste sind schuld."
Das Kind war ein Zufallsopfer. Der inzwischen Siebenjährige, der mit seinen Eltern Urlaub in England machte, schlug im fünften Stock auf einer Terrasse auf und erlitt Brüche an der Wirbelsäule, den Armen und Beinen sowie eine Gehirnblutung. Zum Zeitpunkt der Tat waren Tausende Besucher in der Tate Modern. Sie gehört zu den weltweit größten Museen für zeitgenössische Kunst. Das Museum ist in einem früheren Kraftwerk an der Themse untergebracht.