Wir waren beide der Meinung, dass wir den Fall im Forum haben. Finden ihn aber nicht. Daher poste ich es neu
Viereinhalb Jahre Haft für Braker Sextäter
Franz-Josef Höffmann
Die Polizei fahndete mit einem Foto des vierjährigen Opfers nach dem Täter. Der 24-Jährige legte ein Geständnis ab.
Brake /Oldenburg Im Braker Missbrauchsprozess ist der Angeklagte zu einer Gefängnisstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt worden. Die Fahndung nach dem 24-Jährigen aus Brake (Wesermarsch) hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht. In dem Fall schwersten Kindesmissbrauchs hatte die Polizei im vorigen Jahr mit dem Foto des vierjährigen Opfers nach dem Täter gesucht – mit Erfolg. Bei dem Angeklagten handelt es sich um den Lebensgefährten der Mutter des Mädchens. Am Donnerstag wurde er vom Oldenburger Landgericht wegen Verbreitens von kinderpornografischen Bildern und schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes schuldig gesprochen.
Der Angeklagte hatte die Mutter des Mädchens kennen gelernt. Es entwickelte sich eine Liebesbeziehung, man zog zusammen. Was die Mutter nicht wusste, war der Umstand, dass der Angeklagte den Feststellungen zufolge auch ein sexuelles Interesse an Mädchen im Kindesalter hat.
Mit einem Pädophilen aus Bremen teilte er seine Fantasien. Der Bremer hatte den 24-Jährigen dazu animiert, die Tochter seiner Partnerin zu missbrauchen und die Taten zu filmen. Der Angeklagte kam dem nach. Er missbrauchte die Vierjährige aufs Übelste und ließ die Filme davon dem Bremer zukommen. Der stellte das „Material“ dann ins Darknet (versteckter Teil des Internets).
Kanadische Ermittler hatten die Filme gefunden. Weil im Hintergrund eine deutsche Kindersendung zu hören war, wurde das Bundeskriminalamt eingeschaltet. Um weitere Gefahren von dem Mädchen abzuwenden, entschlossen sich die Ermittler, mit dem Foto des Mädchens nach dem Täter zu fahnden.
Der Großvater hatte seine Enkelin erkannt und die Behörden informiert. Im jetzigen Verfahren, das bis zur Urteilsverkündung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, hat der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Warum er die Taten begangen hat, konnte oder wollte er nicht sagen. Die Vorsitzende Richterin Judith Blohm hielt dem Angeklagten vor, für seine Taten ein Vertrauensverhältnis auf Übelste ausgenutzt zu haben. Für das missbrauchte Mädchen und dessen Familie seien die Taten ein Albtraum. Auch die bange Frage steht im Raum, wie sich das Mädchen aufgrund des grauenvollen Geschehens langfristig entwickelt.