Zehn Muffel-Lämmer verschwinden auf mysteriöse Weise - Polizei übernimmt Ermittlungen 06.05.20 19:39
Elf Muffel-Lämmer haben im Wildpark Hanau das Licht der Welt erblickt. Jetzt sind fast alle verschwunden.
Tierpark rätselt über Verbleib der Jungtiere Wildpark Hanau erstattet Anzeige
Update vom Mittwoch, 06.05.2020, 14.30 Uhr: Nachdem in der Zeit zwischen dem 15. und dem 18. April zehn Muffel-Lämmer aus einem weitläufigen Gehege des Wildparks „Alte Fasanerie“ in Klein-Auheim verschwunden sind und der Wildpark in Hanau Anzeige erstattet hatte, ermittelt nun die Polizei.
Da ein Diebstahl nicht ausgeschlossen werden kann, wird eine Ermittlungsgruppe der Polizeistation Hanau Großauheim eingesetzt.
Verschwundene Lämmer in Hanau: Die Polizei sucht Zeugen Zeugen gesucht: Wer hat im Tatzeitraum verdächtige Personen oder Fahrzeuge nahe des Wildtierparks gesehen? Wer kann Hinweise zum Aufenthaltsort der zehn verschwundenen Lämmer geben? Zeugen melden sich bitte unter der Rufnummer 06181 9597-0.
Die Ermittlungsgruppe kann einen Diebstahl nicht ausschließen und bittet Zeugen, sich zu melden:
📞 06181 95970.
Erstmeldung vom Dienstag, 05.05.2020: Klein-Auheim – Auf mysteriöse Art und Weise ist der rund um Ostern geborene Nachwuchs der Mufflon-Wildschafe aus dem zu diesem Zeitpunkt wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Tierpark im Hanauer Stadtteil verschwunden. Das gibt Rätsel auf. Hat ein Raubtier die Tiere gerissen oder wurden die Lämmer gar von Menschen aus ihrem Gehege gestohlen?
„Innerhalb kürzester Zeit sind neun Lämmer verschwunden“, bestätigt Forstamtsleiter Christian Schaefer auf Anfrage. Sie kamen zwischen 15. und 18. April weg. Am 19. April wurden von den Tierpflegern nur noch zwei junge Mufflons gezählt. Von diesen zwei ist mittlerweile sogar nur noch ein Jungtier übrig, das andere ist ebenfalls spurlos verschwunden.
Verschwundene Lämmer in Hanau: Keine Spuren gefunden „Wir haben zuerst vermutet, dass ein wilder Luchs oder Füchse die Jungtiere gerissen haben. Daraufhin haben wir den Gehegezaun nach Haarspuren abgesucht“, erläutert Schaefer. Vergeblich. „Wenn es ein Raubtier gewesen wäre, hätten wir auf alle Fälle Überreste gefunden - Knochen oder Blut, entweder im Muffel-Gehege oder sonst irgendwo im Wildpark. Gefunden haben wir bei der Suche allerdings nichts, was auf einen Riss hindeuten könnte“, sagt der Forstamtsleiter. Abgesucht wurden alle Bereiche im Wildpark, in denen sich ein wilder Luchs aufhalten könnte.
In den vergangenen Wochen war ein wild lebender Luchs im Wildpark aufgetaucht, ging zwischenzeitlich sogar in eine Falle, entkam aber wieder. Die Wildpark-Experten halten es für unwahrscheinlich, dass der wilde Luchs, der zuvor mehrfach im Bereich des Wildparks gesichtet wurde, der Täter war - schließlich könne er in drei Nächten keine neun Mufflon-Lämmer fressen. Zudem sei der Luchs zuletzt auch nicht mehr gesehen worden. „Wir vermuten, dass der nach einer Lüchsin suchende und hier durchziehende Jungluchs, der sich während der Ranzzeit über mehrere Wochen im Wildpark aufhielt, nun abgewandert ist“, sagt Wildpark-Biologin Dr. Marion Ebel.
Haben also Unbekannte, während der Wildpark geschlossen war, die jungen Mufflons eingefangen? Wegen des Verschwindens der Lämmer hat der Wildpark mittlerweile Strafanzeige bei der Polizei Hanau erstattet. „Wir können uns keinen Reim darauf machen. Wir vermuten, dass es irgendwelche Interessenten gegeben hat. Irgendjemand hat sich unsere Muffel geholt, wir haben aber keinerlei Verdacht“, sagt Forstamtschef Schaefer.
Zitat Und bei den europäischen Mufflon-Wildschafen und in den Wildschweingattern hat sich weiterer Nachwuchs eingestellt. Zehn Muffellämmer erblickten rund um Ostern das Licht der Tierwelt. Und an die 40 Frischlinge tummeln sich in den Wildschweingattern.