Neuer Betrugsversuch zu Soforthilfen online – Kriminelle kopierten ganze NRW-Ministeriumswebsite
12. April 2020 Aktualisiert: 12. April 2020 18:33
In Zeiten der Corona-Krise haben gefälschte Webseiten mit Anträgen auf Finanzmittel Konjunktur. (Symbolbild).Foto: THOMAS SAMSON/AFP/Getty Images Nachdem schon in der vergangenen Woche die Auszahlung von Soforthilfen in Nordrhein-Westfalen gestoppt wurde, weil Betrüger Daten von Antragstellern "gephisht" hatten, nahm die Regierung von NRW ihre Antrags-Seite vom Netz. Jetzt wurde eine falsche Webseite entdeckt, die eine nahezu hundertprozentige Kopie des Originals ist.
Kriminelle haben offenbar die komplette Webseite des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums gefälscht, um damit Corona-Soforthilfen auf eigene Bankkonten umzuleiten. Das berichten NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf eigene Recherchen. Vertreter des NRW-Innenministeriums und des Wirtschaftsministeriums bestätigen demnach diesen Sachverhalt.
Den Recherchen zufolge wurde am vergangenen Mittwoch die Fake-Seite „wirtschaft-nrw.info“ angemeldet, auf der auch ein Antragsformular für Corona-Soforthilfen zu finden ist. Die Polizei in NRW geht davon aus, dass damit die Daten von Antragsstellern abgegriffen werden sollen, um sie anschließend mit veränderten Kontoverbindungen an der echten Antragsseite des Landes Nordrhein-Westfalen einzugeben. Die echte Seite war aufgrund früherer Betrugsversuche am Donnerstag vorläufig abgeschaltet worden, sollte aber bald wieder an den Start gehen. Exakte Kopie mit kleiner Ausnahme
Die gefälschte Seite ist den Recherchen zufolge eine exakte und vollständige Kopie der echten Webseite. Der einzig sichtbare Unterschied ist, dass bei der Fälschung ein Antragsformular vorhanden und auszufüllen ist. Die Fake-Seite liegt laut NDR, WDR und SZ auf einem Server in den USA, der Anmelder verbirgt sich hinter einem Anonymisierungsdienst in Panama. Ermittler im „Cybercrime Competence Center“ der nordrhein-westfälischen Polizei versuchen nach einer Anfrage von NDR, WDR und SZ seit Sonntagmittag, die falsche Seite offline nehmen zu lassen. Offenbar wollten Kriminelle für ihren Betrug die Osterfeiertage ausnutzen. (dts)
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