Spezialkräfte überwinden 51-Jährigen Festnahme nach Anschlagversuch auf ICE-Strecke
21.03.2020 - 14:52 Uhr
Wiesbaden – Die Polizei hat einen Deutschen (51) festgenommen, der im Verdacht steht, am Freitag einen Sabotageakt auf die ICE-Strecke zwischen Frankfurt und Köln versucht zu haben.
In einem Waldbereich in der Nähe von Niedernhausen waren auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke auf einer Länge von hundert Metern die Schienenschrauben gelöst worden.
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51-Jähriger verhaftet Festnahme nach versuchtem Anschlag auf ICE-Strecke
Aktualisiert am 21.03.20 um 14:48 Uhr
Nach dem Anschlagsversuch auf die ICE-Strecke Frankfurt-Köln hat die Polizei einen Mann festgenommen. Der Tatvorwurf lautet auf versuchten Mord und gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr.
Der Verdacht lautete schnell auf Sabotage. Am Freitag war bekannt geworden, dass Unbekannte an der ICE-Strecke Köln-Frankfurt bei Niedernhausen (Rheingau-Taunus) Schienenschrauben gelöst hatten. In der Nacht auf Samstag nun hat die Polizei einen 51-Jährigen in der Nähe von Köln festgenommen. Er gilt als dringend tatverdächtig. Motivlage noch völlig unklar
Die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt bestätigte am Samstag lediglich, dass es sich bei dem Festgenommenen um einen deutschen Staatsbürger handele. Die Ermittlungen zur Motivlage dauerten noch an, hieß es in einer Pressemitteilung.
Die Manipulation an den Gleisen der Theißtalbrücke war am Freitagmorgen bemerkt worden, nachdem ein Lokführer ein verändertes Fahrverhalten seines ICE festgestellt hatte. Daraufhin wurde die Strecke bis Samstagmorgen gesperrt. Zu Schäden an Zügen kam es nicht. Das Landeskriminalamt hatte dennoch die Ermittlungen übernommen, da ein Anschlag nicht ausgeschlossen werden konnte. Beuth erfreut über schnellen Erfolg
Innenminister Peter Beuth (CDU) zeigte sich am Samstag erfreut über den schnellen Fahndungserfolg: "Die schnelle Festnahme ist angesichts der gewaltigen Herausforderungen, vor denen wir alle aufgrund der Corona-Epidemie stehen, ein wichtiges Signal für die Bürgerinnen und Bürger in Hessen: Sie können sich auf die hessische Polizei verlassen."
er Tatverdächtige soll nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft noch am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Der Tatvorwurf lautet auf versuchten Mord und gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr.
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29.03.2021 12:24 601 Schrauben auf ICE-Strecke gelockert: Unglück mit mehreren Toten stand kurz bevor
Niedernhausen/Wiesbaden - Ein Mann soll an einer ICE-Strecke etliche Schrauben von den Schienen gelöst haben - über 400 Züge fuhren über die losen Bahngleise. Nur wenige mehr, und es hätte zu einer Katastrophe kommen können. Mit Handschellen wird der Angeklagte in den Verhandlungssaal des Landgerichts Wiesbaden geführt.
Rund ein Jahr nach der Sabotage an der ICE-Schnellstrecke Frankfurt-Köln wird heute um 11.30 Uhr im Wiesbadener Landgericht das Urteil gegen den 52-jährigen Angeklagten verkündet.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord vor und plädierte auf eine Haftstrafe von 13 Jahren. Der Rechtsanwalt des Angeklagten forderte einen Freispruch, da die Täterschaft seines Mandanten nicht bewiesen sei.
Laut Anklage soll der mehrfach vorbestrafte Mann Mitte März 2020 bei Niedernhausen (Rheingau-Taunus-Kreis) über 250 Schrauben von den Schienen abmontiert haben, um so einen Zug entgleisen zu lassen (TAG24 berichtete).
Mehr als 400 Züge passierten an mehreren Tagen in hohem Tempo die gefährliche Stelle, bis zwei ICE-Lokführer am 20. März aufmerksam wurden.
Bei einer Überprüfung stellte sich heraus, dass auf einer Strecke von rund 80 Metern die Gleise lose waren.
Katastrophe stand laut Sachverständigem kurz bevor
Nach Auskunft eines Sachverständigen in dem rund zwei Monate dauernden Prozess wäre ein ICE entgleist, wenn weitere 5 bis 30 Züge über die Schienen gefahren wären.
Dies hätte zu einer Katastrophe mit mehreren Toten geführt (TAG24 berichtete). Der Angeklagte war zur Tatzeit obdachlos gewesen.
Wenige Tage nach der Entdeckung der losen Gleise wurde er in Köln festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.
Update, 12.19 Uhr: Mehrjährige Haftstrafe für Sabotage an ICE-Schnellstrecke
Der Täter wurde am Montag vom Wiesbadener Landgericht zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Mann muss wegen versuchten Mordes für neun Jahre und zehn Monate ins Gefängnis.
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Verurteilung wegen versuchten Mordes nach Manipulationen an Schienen einer ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke rechtskräftig
Beschluss vom 24. November 2021 – 4 StR 315/21
Das Landgericht Wiesbaden hatte den Angeklagten wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchtem gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr und Störung öffentlicher Betriebe zu einer Freiheitstrafe von neun Jahren und zehn Monaten verurteilt. Nach den Feststellungen hatte der Angeklagte an der ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln-Frankfurt auf einer Länge von etwa 83 Metern die Befestigung einer Schiene gelöst. Dabei rechnete er mit der Möglichkeit, dass es aufgrund der ständigen Befahrung dieses Streckenabschnitts zu einer Verschiebung des Schienenstranges und schließlich zu der Entgleisung eines ICE-Zuges mit tödlichen Folgen kommen konnte. Die Manipulation konnte noch rechtzeitig entdeckt und die Strecke gesperrt werden.
Der 4. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat die Revision des Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Wiesbaden verworfen, weil dessen Überprüfung keinen Rechtsfehler zum Nachteil des Angeklagten ergeben hat.
Vorinstanz:
Landgericht Wiesbaden – Urteil vom 29. März 2021 – 2 Ks - 6160 Js 213979/20
Karlsruhe, den 28. Dezember 2021
Pressestelle des Bundesgerichtshofs 76125 Karlsruhe Telefon (0721) 159-5013 Telefax (0721) 159-5501
Admin und Foren Moderatorin Hinweise zu den hier aufgeführten Fällen bitte an die zuständige Polizeidienststelle