Kölner Kassierer sauer Trotz Risikogruppe: „Diese Leute haben es nicht verstanden“
20.03.20, 07:26 Uhr
Die meisten Leute pendeln derzeit lediglich zwischen den eigenen vier Wänden, dem Supermarkt und in manchen Fällen noch der Arbeit.
Sonstige Aktivitäten hat der Großteil der Bevölkerung nach Anweisungen von Virologen und der Bundesregierung eingeschränkt (hier lesen Sie mehr).
Laut den Erfahrungen eines Kölner Supermarkt-Mitarbeiters scheinen aber gerade ältere Menschen die Gefahr beim Einkaufen im Supermarkt zu unterschätzen. Kassierer: „Ich komme bei dem Thema echt in Rage“
Wenn es um eine Infektion mit dem Coronavirus geht, gehören nach Informationen des Robert-Koch-Instituts ältere Menschen sowie Leute mit einem geschwächten Immunsystem oder Herz-Kreislauf-Problemen zur Risikogruppe und sind dadurch besonders anfällig für einen schweren Krankheitsverlauf.
Doch gerade das Verhalten der älteren Generationen stört Felix L. (30), stellvertretender Filialleiter in einem Discounter.
„Meine Güte, ich komme bei dem Thema echt in Rage, da es eben diese Bevölkerungsgruppe ist, die am meisten gefährdet ist“, ärgert sich der Kölner im Gespräch mit EXPRESS. „Personen machen sich anscheinend keine Gedanken“
Besonders Leute, die gefährdet seien, würden sich jedoch beim „Flanieren im Supermarkt“ oder öffentlichen Raum keine Gedanken darüber machen, dass sie sich und andere damit in Gefahr bringen, erklärt der Kassierer.
Aussagen wie „ach, ist ja schön mit meiner Tochter und meinen Enkeln einkaufen zu gehen“ kann Felix L. nicht nachvollziehen.
„Diese Leute haben es nicht verstanden und vergleichen die durchaus schreckliche Zeit mit der Nachkriegszeit“, führt der Kölner weiter aus.
Die habe man ja schließlich auch überlebt, sollen manche argumentieren. Auch wenn die Menschen darauf durchaus stolz sein könnten, dürften sie nicht vergessen, dass sie damals wesentlich jünger und fitter waren, meint er. „Nicht notwendig exklusive Öffnungszeiten zu schaffen“
Um die ältere und schwächere Generation zu schützen, haben erste Länder eine besondere Regelung eingeführt: Die erste Stunde der regulären Öffnungszeit wird Menschen aus Risikogruppen vorbehalten.
Könnte das auch in Deutschland sinnvoll sein? Felix L. hat eine klare Meinung: „Ich glaube, dass das wenig Sinn macht. Wenn sich alle am Riemen reißen, die sozialen Kontakte vermeiden, zu Hause bleiben, Hamsterkäufe unterlassen und sich sonst besonnen verhalten würden, wäre es nicht notwendig exklusive Öffnungszeiten zu schaffen.“
Hier lesen Sie mehr: Corona in Köln: OB Henriette Reker mit Nachricht an alle Kölner
Auf das Einkaufsverhalten eines Einzelnen habe ohnehin niemand Einfluss. Einzige Option sei es, wie in vielen Supermärkten bereits geschehen, den Einkauf nur in haushaltsüblichen Mengen zu gestatten.
Der Kölner ist jedoch davon überzeugt, dass man diese Zeit gemeinsam durchstehen wird. „Wenn sich wirklich alle, Ausnahmen wird es wie bei jeder Regel geben, nach den Richtlinien der Bundesregierung verhalten, schaffen wir diese durchaus schwierige Situation als starkes solidarisches Land alle gemeinsam!“ (cho)
Corona-Test in Leipzig: TAG24 mit Selbstversuch mitten im Wald
20.03.2020 07:08 4.130 Corona-Test in Leipzig: TAG24 mit Selbstversuch mitten im Wald
Von Anke Brod
Leipzig - Wer grippetypische Symptome aufweist und/oder vorher Kontakt zu einer "Risikoperson" hatte, sollte einen Abstrich auf das Coronavirus machen lassen. Das sind die Richtlinien für die neue Infektionskrankheit aus China. TAG24 wagte den Selbstversuch. Auf dem Weg zu einer Teststation im Leipziger Süden warteten jedoch Hürden.
Mitten im Wald, irgendwo im Leipziger Süden: das Coronatest-Gelände.
Im Süden der Messestadt gibt es seit kurzem parallel zu den Stellen am Klinikum St. Georg und der Uniklinik eine neue, geheimgehaltene Teststation für Corona.
Um den Run dorthin zu vermeiden, wird die Adresse mitten im Wald nur über den Hausarzt oder das städtischen Gesundheitsamt preisgegeben. Betroffene brauchen zudem eine Überweisung mit Verdacht auf das Coronavirus. Im TAG24-Selbstversuch scheiterte das Unterfangen allerdings genau an diesem Punkt.
Unsere tatsächlich erkältete Testperson hatte frühmorgens bei der Hotline des Gesundheitsamtes (0341/1236852) angerufen, um sich über das Prozedere zu informieren. Sie solle beim Hausarzt anrufen, riet ihr daraufhin eine nette Mitarbeiterin.
Gesagt getan, die Patientin schilderte der Arzthelferin Situation und Vorhaben und bekam die Adresse für die Anlaufstelle genannt.
Um 10.30 Uhr stieg sie schließlich ins Auto. Vor Ort fand sie zwar die angegebene Straße, allerdings die versteckte Zufahrt zum Test-Gelände nicht.
Fehlende Überweisung machte einen Strich durch die Rechnung
Aufgrund einer fehlenden Überweisung des Hausarztes fiel der Corona-Selbsttest der TAG24-Redakteurin aus.
Die Hinweisschilder führen zur Teststation.
So hielt sie nach einigem Herumkurven an und fragte per Smartphone das Gesundheitsamt noch einmal nach dem Weg. Erst da erfuhr sie so kurz vor dem Ziel, dass sie eine Überweisung ihres Hausarztes benötige.
Inzwischen war es 11.15 Uhr. Die Hausarzt-Praxis hatte jedoch nur bis 12 Uhr Sprechstunde und war zu weit entfernt: Die Coronastelle sollte darüber hinaus um 13 Uhr schließen.
So riskierte sie es zunächst ohne Überweisung und fuhr gut einen Kilometer in das abgelegene Areal hinein. Ab Parkplatz folgte sie über gut 500 Meter zu Fuß noch entsprechenden Hinweisschildern.
Am Ziel warteten bereits etwa 30 Menschen. Auf zwei Meter Abstand zum Vorgänger mit Mundschutz stellte sie sich an, brach das Experiment allerdings um 12 Uhr ab. Ohne Überweisung hätte sie ohnehin schlechte Karten gehabt. Das reine Stehen in der Sonne wurde zu viel, Toiletten schien es für wartende Kranke darüber hinaus nicht zu geben. Für Regentage war zudem kein Unterstand erkennbar.
Fazit: Für Menschen, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind oder mit Symptomen wie erhöhter Temperatur kämpfen, wäre das Ganze eine Tortur gewesen.
Sicher wäre es hilfreich gewesen, im Vorfeld klare Ansagen seitens des Gesundheitswesens zu erhalten, was für ambulante Corona-Tests beachtet werden muss. Aber auch hier müssen sich die Dinge erst einspielen - wie überall in einer noch nie da gewesenen Situation.
Achtung: Alle Personen mit Erkältungssymptomen, die sich in den letzten 14 Tagen nicht in Risikogebieten aufgehalten haben, keine enge Kontaktperson von Corona-Erkrankten war und auch nicht in systemrelevanten Berufen wie der Medizin, Feuerwehr oder Polizei) arbeiten, werden gebeten, möglichst zu Hause zu bleiben und ihren Hausarzt zu kontaktieren. "Das Gesundheitsamt bittet dringend davon abzusehen, die Test-Ambulanzen auf eigene Faust aufzusuchen", teilte die Stadt mit. Dort arbeitet das Personal teilweise ununterbrochen seit zehn Tagen.
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Duisburger Nachrichten ist in Beeck (Duisburg). 15 Std. ·
Duisburg Beeck
Unfassbare Bilder aus Duisburg Beeck dort standen viele Menschen vor dem Rossmann schlange und das nur weil sie auf der Lieferung mit Klopapier gewartet haben. Leider haben es viele Menschen nicht verstanden Abstand zu halten. Die Polizei und das Ordnungsamt waren vor Ort um die Kunden hinzuweisen und aufzuklären.
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