München München Crime Horror-Fund: Polizei entdeckt totes Baby in Wohnung, Mutter festgenommen
04.03.2020 15:59 834 Horror-Fund: Polizei entdeckt totes Baby in Wohnung, Mutter festgenommen
Tirschenreuth - Die Polizei hat ein totes Baby in einer Wohnung im oberpfälzischen Tirschenreuth in Bayern gefunden und die Mutter des Säuglings festgenommen.
Ein Richter habe Haftbefehl gegen die 25-Jährige erlassen wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Eine Obduktion habe ergeben, dass das drei Monate alte Mädchen zum Todeszeitpunkt unterversorgt gewesen sei. Die Todesursache müsse jedoch noch ermittelt werden.
Aufmerksam geworden war die Polizei bereits am 26. Februar durch den Anruf einer mutmaßlichen Bekannten der Mutter.
Die Frau habe angegeben, die 25-Jährige habe sie angerufen und gesagt, das Baby sei tot, hieß es. In der Wohnung fanden Polizei und Rettungskräfte dann den leblosen Säugling und die Mutter.
Auch der Vater wurde befragt, er befand sich zum mutmaßlichen Todeszeitpunkt nach Polizeiangaben im Ausland.
Die Mutter wurde wegen "Hinweisen auf eine psychische Beeinträchtigung" in ein Bezirkskrankenhaus gebracht.
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Im Februar starb in einer Wohnung mitten in Tirschenreuth ein Baby. Die Mutter steht ab nächster Woche in einem Sicherungsverfahren vor dem Landgericht Weiden.
Tirschenreuth/Weiden - Im Februar starb in einer Wohnung mitten in Tirschenreuth ein Baby. Die Mutter steht ab nächster Woche in einem Sicherungsverfahren vor dem Landgericht Weiden. Die Spanierin (26) war 2019 als Pflegehelferin in die Oberpfalz gekommen. Das Landgericht Weiden befasst sich ab Freitag, 2. Oktober, mit dem Tod eines drei Monate alten Babys. Das Mädchen namens Ilina war im Februar 2020 in einer Wohnung in Tirschenreuth an Unterversorgung verstorben. Die Mutter (26) litt zur Tatzeit an einer akuten psychotischen Störung.
Die Spanierin, geboren in Zentralafrika, war ein Jahr zuvor in den Landkreis Tirschenreuth gekommen. Sie wollte als Pflegehelferin arbeiten. Aus dem beruflichen Start in einem Seniorenheim in Tirschenreuth wurde nichts. Schon bald nach der Ankunft im Februar 2019 kündigte sich die Schwangerschaft an. Im November 2019 brachte die 26-Jährige ein gesundes Mädchen - Ilina - zur Welt. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem Vater des Kindes, bewohnte sie eine Wohnung in der Mezgerstraße.
Mutter und Kind wurden dort auch von einer Hebamme betreut, bestätigt Oberstaatsanwalt Bernhard Voit. Diese war etwa zwei Wochen vor dem Tod des Kindes zuletzt zu Besuch. Bei diesem Termin soll noch alles in Ordnung gewesen sein, so Voit.
Die Beschuldigte ist in Guinea (Zentralafrika) geboren, aber in Spanien aufgewachsen. Sie hat die spanische Staatsangehörigkeit. Anders ihr Partner: Der gebürtige Nigerianer hat eine befristete Aufenthaltserlaubnis, ausgestellt in Spanien. Mitte Februar musste der Kindsvater nach Spanien abreisen, um sich um eine Verlängerung des Titels zu bemühen.
Seine Abwesenheit leitete die Katastrophe ein: Ab Mitte Februar habe es die Mutter laut Staatsanwaltschaft unterlassen, den Säugling mit ausreichend Nahrung und Flüssigkeit zu versorgen oder Hilfe zu holen. Ilina starb etwa zehn Tage später, am Morgen des 26. Februar 2020. Das Baby war verhungert und verdurstet. Besonders bitter: Im 500-Meter-Umkreis des Mehrfamilienhauses im Zentrum von Tirschenreuth gibt es ein halbes Dutzend Arztpraxen. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft liegt "Totschlag durch Unterlassen" vor.
Eine 26-Jährige lässt in Tirschenreuth ihr drei Monate altes Baby verhungern und verdursten. Ist diese Mutter ein Monster? Nein. Sie ist krank im Kopf, heißt es zum Prozessauftakt am Landgericht Weiden.
Die kleine Ilina musste im Februar dieses Jahres ein zehntägiges Martyrium erdulden, bis ihrem winzigen geschwächten Körper das Leben entwich. Drei Verhandlungstage hat die 1. Strafkammer am Landgericht Weiden unter Vorsitz von Landgerichtspräsident Gerhard Heindl angesetzt, um sich dem unvorstellbaren Geschehen zu nähern. Die Beschuldigte ist in Zentralafrika geboren und in Spanien aufgewachsen. Sie kam nach Deutschland, um Altenpflegerin zu werden und landete in Tirschenreuth. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, ebenfalls ein Spanier, bezog sie eine Wohnung in der Kreisstadt. Als der Partner für geraume Zeit auf die Iberische Halbinsel zurückmusste, nahm das Drama seinen schrecklichen Lauf.
Vorgeworfen wird der Kindsmutter "Totschlag durch Unterlassen", weil sie ihr Baby ab dem 15. Februar 2020 nicht mehr ausreichend mit Nahrung und vor allem Flüssigkeit versorgt hat, bis der kleine Wurm schließlich in den Morgenstunden des 26. Februar qualvoll starb.
"Die Beschuldigte leidet an einer akuten polymorphen psychotischen Störung mit Symptomen einer Schizophrenie", trägt Oberstaatsanwalt Bernhard Voit am Freitag vor. "Sie war daher nicht in der Lage, das Unrecht der Tat einzusehen und hat im Zustand der Schuldunfähigkeit gehandelt."
Für die Gesamtwürdigung wird das psychiatrische Gutachten eine entscheidende Rolle spielen, das am Montag, 12. Oktober, vorgetragen wird. Das Schicksal der kleinen, zierlichen und mitunter temperamentvollen Beschuldigten, die "zum Selbstschutz" mit Handschellen am Bauchgurt im großen Schwurgerichtssaal saß, wird am Freitag, 16. Oktober, entschieden.