Dresden 04.02.2020 20:35 15.894 Aus Angst vorm Knast, spritzte er seinen Kindern Bauschaum in den Mund Mordanklage gegen den Vater,der seine Kinder erstickt hat
Von Ronny Klein
Dresden - Es ist unvorstellbar, dass ein Vater das seinen eigenen Kindern antun kann! Alles aus Rache! Am Dienstag begann der Mordprozess gegen Laurent F. (55). Einen Mann, der denen das Leben nahm, die ihm am meisten vertrauten ...
Vor Gericht verbarg Laurent F. (55) sein Antlitz. Der Franzose trägt mittlerweile langes Haar und Vollbart.
9. Mai letzten Jahres. Der seit 1992 in Dresden lebende Franzose hat seine Kinder Leo (5) und Maya (2) zu Besuch. Doch Laurent F. hat Angst. Angst, dass er in den Knast muss.
Auf ihn wartet eine Anklage wegen Drogendelikten, weil er beim Crystal-Schmuggel aus Polen erwischt worden war. Staatsanwalt Till von Borries (53): "Und er konnte es nicht verwinden, dass seine Ehefrau sich von ihm getrennt hat."
So soll er den fatalen Entschluss gefasst und seine Kinder mit den Händen oder einem anderen Werkzeug gewürgt haben. Der Staatsanwalt: "Um sicher zu gehen, spritzte er ihnen schnell härtenden Bauschaum in die Mundhöhle."
Wenig später muss er im Treppenhaus schreiend ("Heute wirst du sterben") über seine Ex Marieta (27) hergefallen sein, die die Kinder abholen wollte. Er schlug dabei mit einem Gegenstand auf sie ein. Sie konnte sich ins Freie retten.
Polizistin erzählt schockierende Entdeckung
Sie starben bei dem Menschen, dem sie am meisten vertrauten: Leo (†5) und Maya (†2).
"Kollegen verfolgten den flüchtigen Täter, Sanitäter kümmerten sich um die verletzte Frau. Eine Nachbarin meinte, wir sollen nach den Kindern suchen", schilderte eine junge Polizistin den dramatischen Einsatz in der Neustadt.
"Wir gingen in die Wohnung, riefen nach den Kindern, weil wir dachten, sie hätten sich versteckt. Im abgedunkelten Schlafzimmer lief eine Kindersendung im Fernseher. Das Ehebett war ganz korrekt gemacht, die Kissen drapiert."
Und dann weiter mit tränenerstickter Stimme: "Als ich die Bettdecke anhob, entdeckten wir die Kinder. Sie lagen auf dem Rücken als ob sie schliefen. Wir versuchten noch eine Reanimation, dann entdeckten wir den klebrigen Schaum im Mund ..."
Der angeklagte Vater äußerte sich nicht. "Mein Mandant verteidigt sich schweigend", erklärte sein Anwalt Andreas Boine (50) und stellte einen Befangenheitsantrag gegen den Gutachter ... Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Dresden Crime 04.02.2020 09:58 11.574 Prozessbeginn nach Doppelmord: Kinder (2 und 5 Jahre alt) vom eigenen Vater getötet? Er tötete seinen Sohn und seine Tochter
Von Steffi Suhr
Dresden - Der grausame Tod von Maya (†2) und Leon (†5). Die Geschwister wurden im Mai 2019 vom eigenen Vater ermordet.
Der Angeklagte am Dienstagmorgen im Landgericht Dresden. Neben ihm Verteidiger Andreas Boine (rechts).
Am Dienstagmorgen beginnt am Landgericht Dresden der Prozess gegen Laurent F. (55). Der Bauunternehmer soll auch versucht haben, die Kindesmutter Marieta F. (27) zu töten.
Sanitätern und Polizisten bot sich an jenem Tag in der Stetzscher Straße in der Dresdner Neustadt ein Bild des Grauens. In der Wohnung entdeckten sie die Kinder: Leo war demnach bereits tot. Maja erlag später ihren schrecklichen Verletzungen.
Laut Anklage hatte der gebürtige Franzose, der seit 1992 in Dresden lebte, seine Kinder bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Damit nicht genug. Der Staatsanwalt ist sicher, Laurent F. spritzte ihnen Bauschaum in die Münder.
Der mutmaßliche Täter wurde unweit des Hauses festgenommen, kam unverzüglich in U-Haft. Noch Monate zuvor war ihm die U-Haft erspart geblieben, nachdem er mit Crystal im Auto erwischt wurde.
Weil die Justiz keine Fluchtgefahr sah, blieb er auf freiem Fuß und hatte so regelmäßig seine Kinder zu Besuch. Die Mutter trennte sich von Laurent F.: Sie zog mit Maya und Leon aus
Sie mussten auf grausame Art und Weise sterben. Leon (†5) und Maya (†2).
Denn, seine senegalesische Frau hatte sich von ihm getrennt, war mit den Kleinen ausgezogen. An jenem Tag wollte sie die Kinder abholen. Marieta soll der Bauunternehmer mit Fäusten gegen den Kopf geschlagen haben.
Doch sie konnte fliehen, rannte schreiend auf die Straße, wurde von Passanten gerettet, die auch die Polizei riefen.
Nun muss sich Laurent F. wegen Doppelmordes an seinen Kindern und versuchten Mordes an seiner Frau vorm Landgericht verantworten.
Außerdem soll er über ein Kilo Crystal nach Deutschland gebracht haben.
Die Schwurgerichtskammer hat für diesen Prozess vorerst acht Prozesstage geplant, will zahlreiche Zeugen und den Gerichtsmedizinier hören. Ein Urteil fällt nicht vor Mitte März. Update, 10.52 Uhr: Verhandlung gegen Laurent F. nur Minuten nach Prozessbeginn unterbrochen
Der Forensische Psychiater Dr. Jan Lange (37).
Nur Minuten nach den Prozessbeginn, wurde die Verhandlung gegen Laurent F. schon wieder unterbrochen. Andreas Boine, Verteidiger des mutmaßlichen Doppelmörders, lehnte den psychiatrischen Gutachter, Dr. Jan Lange, wegen Besorgnis der Befangenheit ab.
Der Leiter der forensischen Psychiatrie an der Uni-Klinik sei demnach voreingenommen an seine Expertise über den Angeklagten gegangen. Laut Boine sei Laurent F. ein liebender Familienvater, während ihm Dr. Lange Narzissmus diagnostizierte.
Um sich mit dem Antrag des Verteidigers genau zu beschäftigen, unterbrachen die Richter den Prozess für vorerst eine Stunde.
Zuvor hatte aber der Staatsanwalt die grausame Anklage verlesen. Demnach wollte der Bauunternehmer die Familie auslöschen, weil ihm wegen massiven Drogenhandels eine mehrjährige Haftstrafe drohte. Wenn er ins Gefängnis ginge, sollte seine Familie offenbar nicht ihr Leben weiterleben dürfen.
So würgte Laurent F. seine arg- und wehrlosen Kinder bewusstlos. Sie lebten noch, als er ihnen Bauschaum in die Münder spritzte. Dann legte er die Kleinen ins Bett, legte mehrere Decken über ihre Körper und wartete. Darauf, dass Noch-Ehefrau Marieta die Kinder abholen kommen würde.
Schon im Hausflur attackierte der Täter die Frau, schlug ihr „einen stumpfen Gegenstand“ über den Kopf und brüllte: "Heute wirst du sterben." Nur, weil Marieta an dem dem Tag eine Perücke trug, wurde der Schlag abgemildert. Die Perücke rettete ihr vermutlich das Leben.
Verletzt und panisch rannte die Frau auf die Straße, wurde von Passanten gerettet. Laurent F. floh vom Tatort, wurde aber kurz danach von der Polizei gestellt.
Zu all den Vorwürfen, will sich der Angeklagte nicht äußern. "Mein Mandant verteidigt sich schweigend", erklärte sein Anwalt Andreas Boine und stellte den Befangenheitsantrag gegen den Gutachter...
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Laurent F. wurde kurz nach seiner Tat von der Polizei gefasst. Wenig später erließ der Richter Haftbefehl.
Der Forensische Psychiater Dr. Jan Lange (37).
Sie mussten auf grausame Art und Weise sterben. Leon (†5) und Maya (†2).
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Bauschaummord an seinen Kindern: Angeklagter bricht aus Selbstmitleid in Tränen aus
Von Eric Hofmann
Dresden - Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, seine Kinder Maya (†2) und Leo (†5) mit Bauschaum erstickt zu haben.
Über acht Stunden sagte Laurent F. (55) am Dienstag erstmals zu der Tat aus. Acht Stunden lang, in denen er sich als liebender Vater und alle anderen als die Bösen darstellte.
Gleich zweimal kamen Laurent am Dienstag im Dresdner Landgericht die Tränen: Zum ersten Mal, als er Schläge durch den eigenen Vater schilderte, das zweite Mal, als er davon erzählte, wie seine Ex-Frau die Kinder angeblich frieren gelassen hatte.
Dazwischen verlor er sich immer wieder in Details, wie den Preis von Brathähnchen oder das Austauschen eines Staubsaugers.
Mehrfach ermahnte ihn der Richter erfolglos, sich auf Relevantes zu beschränken. Doch die Selbstdarstellung war dem Angeklagten da wichtiger: "Ich hätte alles für meine Kinder gegeben", sagte er.
"Niemand kann verstehen, was passiert ist. Selbst ich verstehe es nicht."
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Dresden – Brutal erwürgte er seine kleinen Kinder Maya († 2) und Leo († 5), sprühte ihnen laut Staatsanwaltschaft anschließend Bauschaum in die Münder – und das wohl alles um sich an seiner Ex-Ehefrau zu rächen. Dienstag wurde Laurent F. (56) wegen Mordes in zwei Fällen und versuchtem Mord schuldig gesprochen.
Der Richter folgte damit der Forderung der Anklage nach einer lebenslangen Haftstrafe und besonderer Schwere der Schuld. Der Verteidiger des Franzosen hatte eine Verurteilung wegen Totschlags – also maximal 15 Jahre Haft gefordert.
Mord-Urteil gegen Vater: Verteidiger beantragt Revision Aktualisiert am 03. Juni 2020, 11:49 Uhr Dresden (dpa/sn) - Das Urteil gegen einen Vater wegen Tötung seiner Kinder in Dresden wird vom Bundesgerichtshof (BGH) überprüft.
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Die Verteidigung hat Revision eingelegt, wie eine Sprecherin des Landgerichts Dresden am Mittwoch auf Anfrage sagte. Der Angeklagte war vor einer Woche wegen zweifachen Mordes sowie versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden. Zudem hatte die Schwurgerichtskammer die besondere Schwere der Schuld festgestellt, was eine Haftentlassung nach 15 Jahren gegen Auflagen nahezu ausschließt. Sie ging von einer geplanten Tat aus Rache für die vor Monaten erfolgte Trennung aus.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der 56-Jährige im Mai 2019 seine zwei und fünf Jahre alten Kinder auf brutale Weise getötet und dann auch versucht hat, seine Noch-Ehefrau umzubringen. Die junge Senegalesin überlebte knapp. Die Kammer folgte mit ihrer Entscheidung der Staatsanwaltschaft, während die Verteidigung unter Verweis auf eine Tat im Affekt in psychischem Ausnahmezustand auf Totschlag plädiert hatte.
Urteil des Landgerichts Dresden im Kindermordfall rechtskräftig
Beschluss vom 19. Januar 2021 – 5 StR 492/20
Das Landgericht Dresden hat den Angeklagten wegen Mordes in zwei Fällen und versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und die besondere Schwere der Schuld festgestellt.
Nach den Feststellungen des Landgerichts tötete der Angeklagte am 9. Mai 2019 seine beiden zwei und fünf Jahre alten Kinder, indem er sie zunächst bis zur Bewusstlosigkeit würgte und anschließend den Mund- und Rachenraum vollständig mit Bauschaum ausfüllte. Der Angeklagte handelte bezüglich eines Kindes heimtückisch und beging die Taten aus niedrigen Beweggründen, weil er mit dem Tod der Kinder seine Ehefrau bestrafen wollte, die sich von ihm getrennt hatte. Anschließend versuchte er auch diese aus niedrigen Beweggründen und heimtückisch zu töten, was aber wegen ihrer Gegenwehr und dem couragierten Eingreifen von Nachbarn und Passanten verhindert wurde.
Der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat die Revision des Angeklagten verworfen, da die Überprüfung des Urteils keinen Rechtsfehler zu seinem Nachteil ergeben hat. Das Urteil ist damit rechtskräftig.
Landgericht Dresden - Urteil vom 26. Mai 2020 – 1 Ks 733 Js 24244/19
Karlsruhe, den 1. Februar 2021
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