"Goodbye Deutschland"-Auswanderin mixt Ehemann Gift ins Glas, ihrem Mann ist das Urteil zu milde Neuer Prozess gegen Angeklagte wegen Giftcocktails in Bonn
Bonn – Weil sie ihrem Ehemann einen Cocktailmix mit einer gefährlichen Dosis an Medikamenten in den Saft gemischt hatte, muss sich die 56-jährige Arzthelferin Elke S. aus Waldbröl seit Dienstag vor dem Bonner Landgericht verantworten.
Das Amtsgericht Waldbröl hatte die Angeklagte im Oktober 2018 wegen gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr und drei Monaten Haft mit Bewährung verurteilt.
Ihr 54-jähriger Ehemann Frank S. ging dagegen in Berufung. Er ist davon überzeugt, dass seine Frau ihn für eine Liebesaffäre abstrafen und ihn mit dem Saftcocktail töten wollte.
Kurz nach der Einnahme soll der Polizeibeamte wiederholt gestürzt und orientierungslos gewesen sein. In seinem Blut wurden Beruhigungsmittel, Schmerz- und Schlaftabletten nachgewiesen.
Ein tödlicher Mix, befand im ersten Prozess ein Toxikologe, es sei ein Wunder, dass der Mann das überlebt habe. Deswegen könne er die Medikamente nicht alle gleichzeitig eingenommen haben.
Das Amtsgericht konnte der Angeklagten jedoch keine vorsätzliche Tötungsabsicht nachweisen. Ehepaar ist bekannt aus TV-Formaten
Auch im Berufungsverfahren beteuerte die Angeklagte, sie habe ihren Mann auf keinen Fall töten, ja ihm noch nicht einmal Schaden zufügen wollen. Es sei ihr nur darum gegangen, ihn eine Zeit lang ruhig zu stellen.
Sie sei durch den permanenten SMS-Kontakt, den er auch noch Zuhause mit seiner Freundin geführt hat, genervt gewesen. Ihre Bitte, den Klingelton leiser zu stellen, habe er abgelehnt.
Das Ehepaar war durch Auftritte in "Goodbye Deutschland" (Vox) und "Stern TV" bekannt geworden. Ihr Umzug und ihr langer Weg zu einem Eigenheim waren im TV zu sehen. Doch später bröckelte dann die scheinbar harmonische Fassade des Pärchens.
Seit 2018 sind sie geschieden und haben beide neue Lebenspartner.