POL-H: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft (StA) und Polizei Hannover Polizei rollt Mordfall von 1995 neu auf - 3.000 Euro Belohnung für Zeugenhinweise
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Die Cold Case Einheit der Polizei Hannover hat neue Ermittlungsansätze zur Klärung des Mordes an dem Lkw-Fahrer Norbert Schardin auf dem ehemaligen Speditionsgelände Michaelis an der Kreisstraße.
Der Fall, der derzeit neu aufgerollt wird, stammt aus dem Jahr 1995. Am 08. Februar wurde der damals 57 Jahre alte Berufskraftfahrer Norbert Schardin aus Seelze erschossen aufgefunden. Tatort war das Betriebsgelände der Firma Michaelis an der Kreisstraße (Misburg-Süd). Auf dem Gelände im Industriegebiet befinden sich inzwischen neue Unternehmen. Ein Mitarbeiter der Firma hatte den Getöteten in einem Container aufgefunden. Im Laufe der Ermittlungen wurde die Tatwaffe vier Jahre später im Zusammenhang mit anderen Ermittlungen identifiziert. Bis heute konnte die Kripo die Tat jedoch nicht aufklären.
Die neu eingerichtete Cold Case Einheit der Polizei Hannover befasst sich nun intensiv mit der Aufarbeitung dieses Falles. Dafür wurden die Spuren aus dem Jahr 1995 nach den neuesten wissenschaftlichen Methoden beim Landeskriminalamt Niedersachsen untersucht und mehrere Zeugen aus der damaligen Zeit erneut vernommen. "Die akribische Arbeit unserer Cold Case Ermittler hat neue, vielversprechende Ermittlungsansätze erbracht", zeigt sich Kriminaloberrat Dr. Lars Wistuba, Leiter der Kriminalfachinspektion 1, zuversichtlich.
Sollten sich Personen an diesen Fall erinnern und Hinweise geben können, so werden diese gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst Hannover unter der Rufnummer 0511 109-5555 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. Insbesondere sind Beobachtungen am Mittwoch, 08.02.1995, in den frühen Morgenstunden an der Kreisstraße im Stadtteil Misburg-Süd von Bedeutung.
Für Hinweise die zur Ergreifung und Überführung des Täters führen wurde von der Polizei Hannover in Einvernehmen mit der StA Hannover eine Belohnung in Höhe von 3.000 Euro ausgesetzt. /mr, now
Hinweis: Über die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung wird unter Ausschluss des Rechtsweges entschieden. Die Belohnung ist ausschließlich für an der Straftat nicht beteiligte Privatpersonen und nicht für Amtsträger bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.
KRIMINALITÄT Bericht: Mordfall nach 25 Jahren möglicherweise aufgeklärt Von dpa
Bericht: Mordfall nach 25 Jahren möglicherweise aufgeklärt Kriminalität 00:00/00:59 Hannover. Der Mord an einem Lastwagenfahrer in Hannover vor 25 Jahren ist einem Zeitungsbericht zufolge möglicherweise aufgeklärt.
Eine Einheit der Polizei Hannover für sogenannte Cold Cases (ungeklärte Mordfälle) habe einen Tatverdächtigen ermittelt, berichtete die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ am Dienstag. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen sich im Laufe des Tages zu dem Fall äußern.
Der 57 Jahre alte Lkw-Fahrer war im Februar 1995 auf dem Gelände einer Spedition im Stadtteil Misburg erschossen worden. Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass er dort einen Dieb ertappte und von ihm getötet wurde. Tatverdächtig sei ein mittlerweile 56 Jahre alter Türke, der 1995 wegen eines anderen Mordes in Braunschweig verurteilt wurde. 2018 wurde der Mann in die Türkei abgeschoben.
POL-H: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft (StA) und Polizeidirektion Hannover Cold Case: Beschuldigter im Mordfall Norbert Schardin ermittelt
Hannover (ots)
Die Cold-Case-Einheit der Polizeidirektion Hannover hat einen Tatverdächtigen im Mordfall Norbert Schardin ermittelt. Der heute 56-Jährige wird beschuldigt, im Februar 1995 den Lkw-Fahrer Norbert Schardin auf dem ehemaligen Speditionsgelände Michaelis an der Kreisstraße in Misburg-Süd erschossen zu haben.
Seit Anfang des Jahres 2019 befasst sich die Einheit der Polizei Hannover intensiv mit der Aufarbeitung dieses Falles (wir haben berichtet). Für neue Zeugenhinweise wurde im Januar 2020 eine Belohnung in Höhe von 3.000 Euro ausgesetzt.
Die Spuren aus dem Jahr 1995 wurden noch einmal nach den neuesten, wissenschaftlichen Methoden beim Landeskriminalamt Niedersachsen untersucht und mehrere Zeugen aus der damaligen Zeit erneut vernommen. Das brachte neue Erkenntnisse in dem alten Fall: Nach aktuellem Ermittlungsstand gehen Polizei und Staatsanwaltschaft Hannover davon aus, dass mutmaßlich ein heute 56 Jahre alter Mann vor 25 Jahren die Tat beging. Das Motiv: Verdeckung einer anderen Straftat.
Ermittlungen zufolge ging der Beschuldigte illegalen Geschäften nach. Auf dem ehemaligen Speditionsgelände in Misburg-Süd soll er unter anderem Diebstähle begangen haben. Die Ermittler nehmen an, dass der Mann dabei von Norbert Schardin am Morgen des 08.02.1995 überrascht wurde, da der Lkw-Fahrer zu dem Zeitpunkt mit einer Ladung Salz in Richtung Skandinavien hätte aufbrechen sollen. Um nicht aufzufliegen, soll der Beschuldigte Norbert Schardin erschossen haben, so die aktuellen Erkenntnisse der Cold-Case-Ermittler.
Der mutmaßliche Täter lebt heute in der Türkei. Er wurde im Dezember 1995 kurz nach der Tat in Misburg aufgrund eines Doppelmordes an zwei polnischen Männern nahe Helmstedt zu einer Haftstrafe verurteilt, die er bis ins Jahr 2018 abgesessen hat. Danach wurde er in sein Heimatland abgeschoben und mit einer Wiedereinreisesperre belegt. Trotz der intensiven und langwierigen Ermittlungen der Cold Case Unit reichten die gewonnenen Erkenntnisse für eine Anklageerhebung nicht aus.
Die Angehörigen zeigten sich erleichtert, dass sie nunmehr mit der jahrelangen Ungewissheit abschließen können. /ahm
Hinweis für Redaktionen:
Bitte respektieren Sie, dass die Angehörigen des ermordeten Norbert Schardin keinen Kontakt zur Presse wünschen.