Zypern: Britin wegen erfundener Vergewaltigung verurteilt
Epoch Times7. Januar 2020 Aktualisiert: 7. Januar 2020 16:51
Aus einem Sommerurlaub auf Zypern wurde ein Alptraum: Haben mehrere Teenager eine junge Britin vergewaltigt, oder war es einvernehmlicher Sex? Auch nach dem Richterspruch gibt es Zweifel und Proteste.
Wegen Falschaussagen zu einer angeblichen Gruppenvergewaltigung hat ein Gericht auf Zypern eine junge Britin zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Die viermonatige Haftstrafe werde zur Bewährung ausgesetzt und gelte dann drei Jahre, berichtete der zyprische Staatsrundfunk (RIK). Die 19-Jährige muss zudem 140 Euro Geldstrafe zahlen. Das Urteil stieß auf heftige Proteste.
Die Rechtsanwälte der Frau kündigten an, Berufung einzulegen: „Sie ist überzeugt von ihrer Unschuld und davon, dass sie die Wahrheit erzählt hat“, sagte Anwalt Lewis Power. Zuvor hatten die Anwälte wiederholt erklärt, ihre Mandantin sei von der Polizei unter Druck gesetzt worden, ihre anfänglichen Aussagen über eine Vergewaltigung zurückzunehmen. Dutzende Mitglieder von Frauenorganisationen demonstrierten vor dem Gericht für die 19-Jährige.
Die Mutter der Britin rief ihnen nach dem Urteil zu: „Sie kommt nach Hause!“
Beim Sex gefilmt
Die junge Frau hatte im Juli angegeben, von mehreren israelischen Teenagern vergewaltigt worden zu sein. Daraufhin waren vorübergehend sieben junge Männer festgenommen worden. Wenige Tage später konnten sie allerdings nach Israel ausreisen. Angeblich soll die junge Frau die Teenager der Vergewaltigung beschuldigt haben, weil sie sich ärgerte, dass sie beim Sex gefilmt worden war, wie zyprische Medien unter Berufung auf Justizkreise berichteten.
Die Regierung Zyperns hatte bereits angedeutet, eine politische Lösung suchen zu wollen: Der zyprische Außenminister Nikos Christodoulides schloss in einem Gespräch mit dem Staatsrundfunk nicht aus, dass Staatspräsident Nikos Anastasiades die Britin in den nächsten Tagen begnadigen könnte.
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