LKA-SH: Nach 25 Jahren: Flensburger Mordfall Sylvia D. bei "Aktenzeichen XY ungelöst" Ermittler der Cold Case Unit im Landeskriminalamt und die Mordkommission Flensburg hoffen auf neue Hinweise LKA-SH: Nach 25 Jahren: Flensburger Mordfall Sylvia D. bei "Aktenzeichen XY ungelöst" / Ermittler der Cold Case Unit im Landeskriminalamt und die Mordkommission Flensburg hoffen auf neue Hinweise Bild-Infos Download 2 weitere Medieninhalte Kiel (ots)
Es ist ein heißer Sommertag im August 1994, als die 25-jährige Prostituierte Sylvia D. in einem Mehrfamilienhaus am Flensburger Bahnhof ihrem Mörder die Tür öffnet. Viele Nachbarn hören ihren Todeskampf, aber keiner alarmiert die Polizei. 25 Jahre später ist die Tat trotz intensiver Ermittlungsarbeit noch immer nicht aufgeklärt. Doch Mord verjährt nicht und der Fall Sylvia D. lässt die Ermittler nicht los. Im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein hat das Team der Cold Case Unit (CCU) den Altfall in Zusammenarbeit mit der zuständigen Mordkommission Flensburg wieder aufgerollt und neue Ermittlungsansätze gefunden. Die Ermittler hoffen, den Fall noch lösen zu können, da es DNA-Spuren gibt, die dem Täter zuzuordnen sein dürften.
Am kommenden Mittwoch, 11. Dezember, 20.15 Uhr, stellt die CCU den Fall in der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" (ZDF) vor und hofft auf neue Hinweise.
Als "Mandy" inserierte Sylvia D. in der Flensburger Wochenschau und in der Hamburger Morgenpost, warb mit dem Hinweis "brandneu", einem Herzchen und ihrer Telefonnummer um neue Freier. Diese empfing die als lebenslustig und feierfreudig beschriebene Frau und Mutter von zwei kleinen Mädchen in einer Modellwohnung in der Bahnhofstraße 50, direkt gegenüber vom Bahnhof. Außer ihr arbeiteten noch weitere Prostituierte in dem Mehrfamilienhaus.
Am 9. August 1994 hörten Anwohner am späten Nachmittag Schreie aus der Wohnung von Sylvia D.. Es war heiß, viele Balkontüren und Fenster waren geöffnet. Trotzdem wählte niemand den Notruf. Einige der Ohrenzeugen erklärten später, man sei daran gewöhnt, aus der Wohnung Lärm und Geräusche zu hören. Die Ermittler gingen aufgrund der Spurenlage davon aus, dass die junge Frau direkt nach dem Öffnen der Wohnungstür gestoßen und geschlagen worden ist. Anschließend wurde sie mit rund 30 Messerstichen getötet. Bizarres Detail: Der Täter nahm die blutige Kleidung des Opfers sowie ein Gewebestück aus dem Körper mit. In Deutschland gibt es bis heute keine Tat mit vergleichbarem Muster.
Die Fallanalytiker im LKA gehen davon aus, dass Sylvia D. ein Zufallsopfer war und der Täter zudem gewusst hat, in welchen Wohnungen der Prostitution nachgegangen wurde. Dafür spricht auch die Aussage einer Zeugin, die im selben Haus als Prostituierte gearbeitet hatte und ein Jahr zuvor in der Nachbarwohnung von einem Mann angegriffen worden war, der seine Schuhe auszog, bevor er sie attackierte. Der zufällig anwesende Freund der Frau konnte hier Schlimmeres verhindern. Doch Sylvia D. war allein in ihrer Wohnung. Ihr Mörder entkam unerkannt am helllichten Tag. Ein Taxifahrer sagte später aus, er habe im Bereich des Bahnhofs einen Fahrgast mit blutiger Kleidung befördert. Auf Nachfrage habe der Mann behauptet, er sei Fleischer.
Gibt es noch weitere Zeugen, die im August 1994 Personen mit auffälligem Verhalten oder blutiger Kleidung in der Nähe des Flensburger Bahnhofs gesehen haben? Kennt jemand die Herkunft der drei Knöpfe, die am Tatort gefunden worden sind? Gibt es ehemalige Bewohner des Hauses in der Bahnhofstr. 50, die damals nicht befragt werden konnten und weitere Hinweise geben können? Diese und andere Fragen hat das Ermittlerduo der CCU im Gepäck, wenn es am 11. Dezember bei Moderator Rudi Cerne in der Fahndungssendung "Aktenzeichen XY ungelöst" zu Gast ist. Für Hinweise, die zum Täter führen, ist eine Belohnung von 3000 Euro ausgesetzt.
Sachdienliche Hinweise bitte an: 0461 / 484 5555
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Schleswig-Holstein Carola Jeschke / Uwe Keller Telefon: 0431/160-4006 und - 4012 E-Mail: Presse.Kiel.LKA@Polizei.LandSH.de
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Aktenzeichen XY ungelöst 07.12.2019 07:36 3.944 "Aktenzeichen XY": Sylvia D. schrie vor 25 Jahren um ihr Leben, doch keiner half ihr Mord an Prostituierter in Flensburg wird in "Aktenzeichen XY... ungelöst" neu aufgerollt
Von Oliver Wunder
Flensburg - Sylvia D. hat ihrem Mörder selber die Tür aufgemacht. Vor 25 Jahren starb sie auf grausame Art in Flensburg. Der Fall ist bis heute nicht aufgeklärt. Jetzt er wird in der kommenden Sendung von "Aktenzeichen XY... ungelöst" neu aufgerollt.
Sylvia D. arbeitete in Flensburg unter dem Pseudonym "Mandy" als Prostituierte.
Das kündigte das Landeskriminalamt (LKA) Schleswig-Holstein an.
Die Ermittler der Cold Case Unit (CCU) und der Mordkommission Flensburg hoffen, den schrecklichen Kriminalfall 25 Jahre nach der Tat lösen zu können.
Denn es gibt DNA-Spuren, die vermutlich vom Täter stammen.
Um neue Hinweise zu erhalten, wird das Verbrechen am Mittwoch, 11. Dezember, um 20.15 Uhr in der Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" im ZDF vorgestellt.
Was ist damals geschehen?
Die 25-jährige Sylvia D. arbeitete im Jahr 1994 in einer Modellwohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Bahnhofstraße 50 direkt gegenüber des Bahnhofs in Flensburg als Prostituierte. Sie nannte sich "Mandy". In dem Haus arbeiteten damals noch weitere Prostituierte.
Um Freier zu finden, inserierte sie in der Flensburger Wochenschau und in der Hamburger Morgenpost. In ihre Anzeigen schrieb sie "brandneu" und platzierte ein Herzchen neben ihre Telefonnummer. Sylvia D. galt als lebenslustig und feierfreudig, sie war Mutter von zwei Mädchen.
Das letzte Lebenszeichen von Sylvia D. waren laute Schreie.
************************************************************************* *Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht* Mark Aurel *What goes arount - comes arount * Critical questioning never harms* *********************************************************************************** *Hervorhebung in Kommentaren durch den Verfasser *Äusserungen zu Fällen sind rein spekulativ*
Ein bestialischer Mord Prostituierte mit 30 Stichen getötet (XY-Sendung vom 11. Dezember 2019) Eine junge Prostituierte lässt einen Kunden in ihre Wohnung in Flensburg. Kurz darauf gellen ihre Schreie durch das ganze Haus. Doch niemand unternimmt etwas und der Täter entkommt.
XY-Szenenfoto
August 1994. Die 24-jährige Sylvia Diercks ist durch Schulden und falsche Freunde in die Prostitution abgerutscht. In ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Flensburg geht sie ihrer Arbeit nach. Mit ihrem Ex-Mann hat Sylvia Diercks zwei Kinder.
Das Opfer: Sylvia Diercks
Grausame Trophäe Am 9. August 1994 klingelt ein unbekannter Mann an Sylvia Diercks‘ Wohnung. In der Annahme, es sei ein weiterer Kunde, öffnet die 24-Jährige die Tür. Der Unbekannte greift Sylvia Diercks blitzschnell an und sticht immer wieder auf die junge Mutter ein: in Gesicht, Hals und Oberkörper.
Sylvia Diercks schreit aus Leibeskräften um Hilfe. Obwohl die Bewohner der umliegenden Wohnungen die Schreie der 24-Jährigen hören, greift niemand ein. Bevor der Täter Sylvia Diercks zurücklässt, nimmt er sich von ihr noch eine besonders abscheuliche Trophäe mit: ein neunmal vier Zentimeter großes Stück Fleisch aus ihrem Unterarm. Danach verschwindet er unerkannt.
Neuer Hinweis dank neuer Zeugenaussage Die Polizei konnte den Täter nie ermitteln. Doch sechs Jahre später kommt durch eine neue Zeugenaussage wieder Schwung in die Ermittlungen: Eine ehemalige Nachbarin erzählt von einem Freier, der – nachdem er sorgfältig seine Schuhe ausgezogen hatte – sich sofort mit einem Messer auf sie gestürzt habe.
Tatort: dieses Mehrfamilienhaus
Nur durch das Eingreifen ihres zufällig anwesenden Freundes sei die Frau noch am Leben. Bei diesem Mann könnte es sich auch um den Mörder von Sylvia Diercks handeln.
Personenbeschreibung: Der Mann war 1993/94 20 bis 25 Jahre alt, mittelblondes Haar, kräftige Statur, rundliches Gesicht; Kleidung: Jeanshose und –jacke, Turnschuhe.
Diese Knöpfe wurden am Tatort gefunden.
Fragen nach Zeugen:
Wer hat im August 1994 im Bereich des Flensburger Bahnhofs Personen mit auffälligen Verhaltensweisen wahrgenommen – insbesondere Personen mit blutbefleckter Kleidung? Am Tatort wurden einige abgerissene Knöpfe gefunden. Ob sie zur Kleidung des Täters oder des Opfers gehören, ist bis heute unklar. Wer kann Angaben zu ihnen machen? Kennt jemand eine Person, die sich über Gewaltfantasien geäußert hat, die Ähnlichkeiten zu der Tat aufweisen?
Der Tatort liegt in der Nähe des Flensburger Bahnhofs.
Gibt es Personen, denen blutige Damenbekleidung bei einer anderen Person aufgefallen ist? Gibt es ehemalige Kunden von Sylvia Diercks, die Angaben zu anderen Kunden machen können? Wer hat in der fraglichen Zeit, wenn auch nur vorübergehend, in der Bahnhofstraße 50 gewohnt und konnte noch nicht befragt werden? Die Frage richtet sich auch an Soldaten der Bundeswehr oder Marine, die in Flensburg stationiert waren. Das Opfer inserierte in der „Morgenpost“ unter dem Namen „Mandy“ mit der Telefonnummer 0461 / 2 45 53. Kennt jemand eine Person, die im Besitz dieser Telefonnummer war? Belohnung: Für Hinweise, die zur Festnahme des Täters führen, ist eine Belohnung von 3.000 Euro ausgesetzt.
Aktenzeichen XY ungelöst 13.01.2020 07:38 296 "AKTENZEICHEN XY": FÜHREN DIE HINWEISE ZUM MÖRDER VON SYLVIA D.? POLIZEI GEHT HINWEISEN IM FALL EINER 1994 ERMORDETEN FRAU IN FLENSBURG NACH Flensburg - Einen Monat nach dem Bericht über den vor über 25 Jahren verübten Mord an der Flensburger Prostituierten Sylvia D. in der Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" wertet die Polizei weiter Hinweise aus.
"Da ist sicher der eine oder andere wichtige Hinweis dabei", sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts der Deutschen Presse-Agentur.
Die Überprüfung der Hinweise werde aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Insgesamt waren nach der ZDF-Sendung vom 11. Dezember rund 200 Hinweise zu dem Fall eingegangen.
Beamte der Cold Case Unit haben den Fall gemeinsam mit der Flensburger Mordkommission wieder aufgerollt. Es gibt auch DNA-Spuren.
Das 25 Jahre alte Opfer hatte in Inseraten als "Mandy" um Freier geworben und diese in einer Wohnung in der Bahnhofstraße empfangen.
Fallanalytiker gehen davon aus, dass die als lebenslustig beschriebene zweifache Mutter ein Zufallsopfer war und der Täter wusste, in welchen Wohnungen Prostituierte arbeiteten.
Bizarres Tatdetail ist bis heute einzigartig I Sylvia D. öffnete im August 1994 ihrem Mörder die Tür. Nach Spurenlage schlug und stieß der Täter sein Opfer sofort. Rund 30 Mal stach er auf sie ein.
Nachbarn hatten die Schreie gehört, denn viele Balkontüren und Fenster waren an dem heißen Tag geöffnet. Einen Notruf setzte aber niemand ab.
Ein Detail der Tat ist besonders bizarr und laut LKA gibt es bis heute keinen Fall mit vergleichbarem Muster.
Nachdem er die junge Mutter getötet hatte, nahm der Mörder die blutige Kleidung sowie ein Gewebestück aus ihrem Körper mit.
Ein Taxifahrer sagte später aus, er habe im Bereich des Bahnhofs einen Fahrgast mit blutiger Kleidung befördert.
Auf Nachfrage habe der Mann behauptet, er sei Fleischer.
In dem Fall ist eine Belohnung von 3000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zum Täter führen. Unter der Telefonnummer 0461 4845555 nimmt die Polizei sie entgegen.
Mord an Sylvia D.: Durchbruch nach über 25 Jahren? Telefone stehen nicht still
Ein in Deutschland einzigartiger Fall wird in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ behandelt. Der Täter nahm Trophäen seines Opfers mit. Es gibt noch mehr unheimliche Aspekte an der bis heute ungelöste Bluttat.
◦Ein Mordfall aus dem Jahr 1994 wird bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ (ZDF) neu aufgerollt. ◦Die Ermittler sprechen von einem in Deutschland einzigartigen Fall. ◦Der Mörder nahm „Trophäen“ des Opfers Sylvia D. mit.
Update vom 12. Dezember 2019: Obwohl der grausame Mord an Sylvia Diercks bereits rund 25 Jahre zurückliegt, waren bei der zuständigen Kripo Flensburg kurz nach 22 Uhr bereits über 70 Hinweise eingegangen. Es kamen sowohl Hinweise auf die Knöpfe, die am Tatort gefunden wurden und möglicherweise vom Täter stammen, auf mögliche Verdächtige, aber auch auf das Täterverhalten. Wie das ZDF im Videotext zur Sendung „Aktenzeichen XY“ mitteilt, komme auf die Ermittler der Cold-Case-Unit des LKA Schleswig-Holstein in den kommenden Wochen viel Arbeit zu.