Zeugen gesucht Tötungsdelikt - 2.500 € Belohnung im Fall Karl Springer Tatzeit 15. November 2011; Tatort Berliner Straße in Charlottenburg-Wilmersdorf
Mit der Veröffentlichung eines Fotos von Karl Springer bittet die Polizei Berlin die Öffentlichkeit um Mithilfe.
Nachbarn hatten am 15. November 2011 gegen 13 Uhr die offen stehende Wohnungstür des 81-Jährigen in der Berliner Straße 156 in Wilmersdorf bemerkt und die Polizei alarmiert. Die Beamten fanden den Mieter tot in seiner Wohnung. Die noch in der Nacht erfolgte Obduktion ergab, dass Herr Springer durch massive Gewalteinwirkung gegen den Oberkörper verstorben war.
Ermittlungen haben ergeben, dass sich das Opfer am Abend des 13. November gegen 18 Uhr im Bereich des Bahnhofes Zoologischer Garten aufgehalten hat. Herr Springer war hierbei in Begleitung einer noch nicht identifizierten Person.
Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Berlin eine Belohnung in Höhe von bis zu 2.500,- € für Hinweise zur Gewinnung von Beweismitteln ausgelobt, durch die der oder die Täter überführt werden können.
Die 5. Mordkommission fragt:
Wer kannte das Opfer und kann Angaben zu seinem Lebensumfeld und seinen Lebensgewohnheiten machen? Wer kann Hinweise auf den Begleiter von Herrn Springer am Abend des 11. November 2011 geben? Wer hat nach dem 13. November 2011 verdächtige Wahrnehmungen im Bereich der Wohnanschrift des Opfers gemacht? Wer kann sonst sachdienliche Angaben zur Tat machen?
Hinweise nimmt die 5. Mordkommission in der Keithstraße 30 in Berlin Tiergarten unter der Rufnummer (030) 4664 911 501 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Die Belohnung ist ausschließlich für Personen aus der Bevölkerung bestimmt, nicht für solche, zu deren Berufspflichten die Verfolgung von Straftaten gehört. Personen, die an der Tat beteiligt waren, sind von einer Zuteilung der Belohnung ausgeschlossen. Die Verteilung der Belohnung findet unter Ausschluss des Rechtsweges statt.
Berlin-Wilmersdorf Totschlag an Rentner nach fünf Jahren aufgeklärt
Die Mordkommission gibt bei ungelösten Fällen nie auf. Nach exakt fünf Jahren ist jetzt das Tötungs-Verbrechen an einem 81-Jährigen geklärt worden. VON JÖRN HASSELMANN
Vor genau fünf Jahren, am 15. November 2011, wurde ein 81-Jähriger tot in seiner Wilmersdorfer Wohnung gefunden. Die Obduktion ergab: Karl Springer ist umgebracht worden, durch einen massiven Angriff gegen den Hals.
Das Verbrechen ist jetzt aufgeklärt worden, wie die Polizei am Donnerstag berichtete:
Im Zuge wiederholter aufwändiger Abgleiche von Tatortspuren durch den Erkennungsdienst des Landeskriminalamtes ergab sich in diesem Jahr ein Verdacht gegen einen heute 32-jährigen ungarischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz in Budapest. Aufgrund eines von der Staatsanwaltschaft Berlin veranlassten Rechthilfeersuchens war es möglich, in der vergangenen Woche zwei Berliner Kriminalbeamte einer Mordkommission nach Ungarn zu entsenden. Hier erfolgten, gemeinsam mit der in Budapest zuständigen Mordkommission, weitere Ermittlungen, wodurch sich die Beweislage gegen den Tatverdächtigen erhärtete. Unter anderem konnte über eine erlangte DNA-Probe die Verursachung relevanter Spuren durch den Verdächtigen am Tatort belegt werden.
In einer in Budapest durchgeführten Vernehmung räumte der Beschuldigte die Tatbegehung ein. Der Täter flüchtete unmittelbar nach der Tat aus Deutschland. Als Motiv beschrieb er ein eskalierendes Streitgeschehen zwischen dem Opfer und ihm. Hinweise auf ein anderweitiges Motiv haben die Ermittlungen bislang nicht ergeben.
Die Polizei und Staatsanwaltschaft in Budapest leiteten inzwischen ein eigenes Verfahren in dieser Sache ein und nahmen den Tatverdächtigen fest. Parallel wurde durch das Landgericht Berlin ein europäischer Haftbefehl erlassen.
Am 10. November 2016 erließ das Zentralgericht Budapest einen Haftbefehl gegen den Beschuldigten, welcher sich seither in Budapest in Untersuchungshaft befindet.
Die Staatsanwaltschaft Berlin und die zuständige Staatsanwaltschaft in Budapest werden nun einvernehmlich abstimmen, ob sich der Tatverdächtige vor einem deutschen oder ungarischen Gericht verantworten muss.